Nein, es ist weltweit gesehen vielleicht nicht die bewegendste Nachricht, dass 1982 im Raum Köniz die «Dörfli-Zytig» entsteht. Der erste Computer findet den Weg in die privaten Haushalte (Commodore 64), die Schweiz schafft das Amt des Preisüberwachers, Fritz Honegger wird Bundespräsident. Und was hat Bruno Grütter damals getan?
«Ich schloss kurz zuvor meine Ausbildung zum Buchbinder ab und die Freude am fertigen Druckprodukt hat mich bis heute nicht losgelassen.» «Und ich war gerade in der ersten Klasse und lernte geschätzt zirka den Buchstaben d. In Schnürchenschrift. Doch schon fünf Jahre später gab ich als Primarschüler eine Schülerzeitung heraus. Wichtigste Rubrik: die Witzeseite», lacht der Chefredaktor. «Witze waren auch in der Dörfli-Zytig ein Thema, neben vielen aktuellen Themen der Stunde», meint der Verleger. «Dass hier genügend Nährboden für eine wachsende Zeitung ist, merkt man tatsächlich schon in den ersten Ausgaben», ergänzt der Journalist beim Durchblättern. Das Erbe der Gründer Max Riesen und Beat Pulfer anzutreten, war wichtig für die Region. «Mein Ziel war es, die Könizer Zeitung zu professionalisieren und zu vergrössern, ohne dabei die Nähe zur Leserschaft zu verlieren. Im Gegenteil, sie ist uns mitunter das Wichtigste», betont der Herausgeber. «Und sollte es auch immer bleiben», geht der Redaktor einig. «Und natürlich der Mut, positive Nachrichten in den Vordergrund zu stellen. Ich wurde einmal gefragt, ob wir nicht einfach nur eine Schönwetter-Zeitung sind? Ich überlegte kurz und nickte aus Überzeugung», bekräftigt Grütter. «Oft kann das Lesen einer Zeitung oder der Nachrichten deprimierend sein, bei soviel Krieg, Elend und Not. Es ist heute wichtiger denn je, dass man sein Augenmerk vermehrt auf die Dinge richtet, die erfreulich und gut sind. Nach dem Lesen der Könizer Zeitung sollte man sich besser fühlen als vorher. Also so ziemlich das Gegenteil von dem, was bei der Lektüre vieler anderer Titel geschieht», unterstreicht Jacqueroud. «Wir sind damit vielleicht etwas ausser Mode, in einer Zeit, in der Klickzahlen alles sind und plakative Titel Hochkonjunktur haben», weiss der Verleger und ergänzt: «Obwohl auch wir in der digitalen Welt angelangt sind. Vor einem Jahr haben wir unseren digitalen Auftritt erneuert. Entstanden sind gleich drei regionale Informationsplattformen, die unsere Printtitel ergänzen und nicht konkurrenzieren, selbstverständlich ganz ohne Bezahlhürden.» Also ein Konzept, das so gar nicht in der Mode der heutigen Medienwelt ist. «Macht nichts. Mode kommt und geht, die Könizer Zeitung bleibt. Es sind Werte entstanden, die über 40 Jahre gereift sind. Es sind solche, die sich an der Leserschaft orientieren und keinem verlegerischen Elfenbeinturm entspringen», fasst der Chefredaktor zusammen und fügt an: «Bei Jubiläen schaut man bekanntlich nicht nur zurück, sondern auch nach vorne.» Der Verleger verrät: «In Sachen Zeitungstitel werden wir unsere Palette mit der ‹BümplizWoche› erweitern und diese im kommenden Jahr auf- und ausbauen. Parallel dazu arbeiten wir intensiv am Ausbau unseres digitalen Angebotes.» Langeweile wird so schnell also nicht einkehren in den Räumlichkeiten der Könizer Zeitung.
«Gut so.» «Ja, gut so.» Auf die nächsten vierzig Jahre.
Wie Generationenwohnen gelingen kann
Er gehört zu den Urgesteinen der Könizer Politik. Der ehemalige Parlamentarier Christian Roth hat sich…