Thomas Frey, 50 Jahre IGW. Ein Grund zum Feiern?
Ja, sicher ist das ein Grund zum Feiern!
Wie begehen Sie dieses Jubiläum?
Wir laden zum Soirée 50 Jahre IGW in die Merzweckhalle nach Oberwangen. Der Vorstand der IGW hat ein feierliches und interessantes Programm mit Rückblick auf die Geschichte sowie diverse Unterhaltungseinlagen zusammengestellt. Das damit einhergehende Dîner wird von den Gastrobetrieben, die IGW-Mitglieder sind, vorbereitet.
1998 drohte der IG Wangental beinahe das Aus. Sie gehörten zur Gruppe um Theo Beyeler, die dieses Schicksal schliesslich abwendeten. Sind Sie stolz darauf?
Ja, das stimmt insofern, als dass der damalige Vorstand an der HV 1998 geschlossen zurücktrat und der Antrag für die Auflösung der IGW im Raum stand. Die wenigen aktiven Mitglieder, die neben dem Vorstand an der HV 1998 dabei waren, meinten aber, dass die IGW weitergeführt werden müsste. Theo Beyeler, Walter Peyer, Peter Jost und ich führten schliesslich die IGW erfolgreich weiter.
Aber Hand aufs Herz: Braucht es heute überhaupt noch eine solche Organisation für das Wangental?
Ja, und unser Erfolg spricht für sich. Wir haben 1998 die IGW mit etwas mehr als 30 mehrheitlich passiven Mitgliedern übernommen. Heute zählt die IGW 98 Mitglieder. Äusserst bemerkenswert ist die Tatsache, dass unsere Events regelmässig von 40 bis mehr als 60 Teilnehmern besucht werden. Das ist ein Erfolgsausweis, den wohl nur wenige Vereine haben!
Im letzten Jahr gab es aber einen Dämpfer: Die Idee einer Leistungsshow musste begraben werden…
Der aktuelle Vorstand wollte das Jubiläum mit einer Leistungsshow der Unternehmen im Wangental verbinden. An der HV 2016 wurde deshalb ein Kredit für die Abklärungen des Events beschlossen. Der Vorstand arbeitete Ideen aus und wir engagierten einen Projektleiter, der die Idee «Wangental-Skills» weiter ausarbeitete. Dabei zeigte sich, dass sich die Ambitionen des Vorstands nicht mit den Vorstellungen der angefragten Unternehmen deckten. Deshalb haben wir das Projekt abgebrochen.
Die IGW ist eine wichtige Stütze für Unternehmer im Dialog mit kantonalen und Gemeindebehörden…
Ja, die IGW wurde gegründet, um die Vernetzung der Unternehmen im Wangental und vor allem den Austausch mit der Bevölkerung sowie den Behörden sicherzustellen. Das ist nach wie vor die Maxime der IGW. Wir sind gut organisiert und verfügen über eine sehr gute Vernetzung unter den Unternehmern. Zudem tauschen wir uns regelmässig mit den Ortsvereinen im Wangental aus und pflegen Kontakt mit der APW sowie den Gemeindebehörden.
Sie verzeichnen 100 Mitglieder. Was bietet die IGW diesen?
Wir bieten eine offene Plattform für die Unternehmen und Unternehmer im Wangental. Wir organisieren jährlich einen Anlass im Frühling und im Herbst sowie einen Sommerhöck, die «Lohnrunde», an der Konjunkturentwicklung und Lohnfragen besprochen werden, und natürlich die Hauptversammlung mit Nachtessen.
Neben Netzwerk-Veranstaltungen engagiert sich die Interessengemeinschaft auch im Lehrlingsbereich. Was machen Sie genau?
Unsere Betriebe benötigen Fachkräfte, deshalb sind wir in diesem Bereich aktiv. So organisieren wir den «Schnuppermorgen» im Wangental für Oberstufenschüler. 2017 waren es 248 Schülerinnen und Schüler, die an diesem Anlass in 28 Berufe von 22 Betrieben reinschnuppern konnten. Zudem werden wir künftig die besten Lehrabgänger unserer Mitglieder sowie die Ausbildner für ihre Leistungen auszeichnen.
Sie sind eingefleischter Wangentaler. Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Lebensortes?
Ich wohne seit 1982 im Wangental und habe mein Ingenieur-Büro seit 1987 in Oberwangen. Das Wangental ist die besterschlossene Region von Köniz. Mir als Unternehmer ist wichtig, dass hier die Ansiedlung von weiteren Unternehmen sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen möglich bleiben. Dank der guten Erschliessung ist das Wangental auch als Wohnort attraktiv.
Und was wünschen Sie sich für die IGW?
Die Plattform IGW ist zu einer Tradition geworden. Für mich bedeutet Tradition nicht die Anbetung der Asche, sondern das Weiterreichen des Feuers! Ich wünsche mir, dass die IGW weitergeführt wird. Wie das Feuer am Brennen gehalten wird, überlasse ich ohne jegliche Auflagen und Ansprüche der kommenden Generation.