Begonnen hat die Geschichte des Längackers für Caro und Ürsu Schüpbach vor exakt 20 Jahren. Es ist einer dieser Orte, wo man dieses «Wow!»-Gefühl bekommt. Am Rande des Waldes, leicht erhöht, mit Blick in die Voralpen, über das Guggershörnli bis hinüber zum Jura. Ein Ort, an dem sich morgens Fuchs, Reh und Reiher begrüssen. Im Juni 1999 hatte ein Sturm ihren Umbau verwüstet. Viele Freunde halfen beim Aufräumen und waren begeistert von der Gegend. Daraus entsprang ein jährliches Helferfest. Um die Magie des Ortes mit mehr Leuten teilen zu können, hat das Paar weitere Veranstaltungen ins Leben gerufen. Zweimal pro Jahr findet ein Brunch statt, eine Openair-Disco ist für den 31. Juli angesagt – und Ende Juni eben Live-Musik mit 3 Bands.
Warum in die Ferne schweifen …?
Die Idee dazu «war schon immer da», erzählt Ürsu lachend. Er war bereit 1987 aktiv, als – damals in der Pöschengrube – vom Jugendtreff «Spinnele» das erste Openair-Konzert veranstaltet wurde und bei der Organisation der Rockfestivals im «Bahnhof-Saal». «Schon früher liebte ich es, an Konzerten und Festivals Musik zu hören und zu überlegen, wen wir engagieren könnten», erzählt er. Allerdings habe er immer nach einer geeigneten Location in der Gemeinde gesucht, bis Caro das Naheliegende aussprach: «Warum machen wir es nicht hier?» «Ich habe die Tendenz, einen Anlass immer etwas grösser zu planen», erklärt er, während sie findet: «Für mich ist weniger manchmal mehr.» Der Kompromiss ermöglicht, den Anlass mit Hilfe von Freiwilligen durchzuführen. Veranstaltungen als Geschäft? Nein, da sind sich die beiden einig: «Musik und Tanzen ist unser Lebenselixir. Wir machen solche Veranstaltungen, weil es ‹fägt›, und dabei soll es bleiben.»
Mehr als ein halbes Jahr Planung
«Wir werden etwa 200 Besucher aufnehmen können», schätzt Caro. Einen Erfahrungswert gibt es nicht, aber «es muss sich einfach noch gut anfühlen.» Sie betreibt eine Gesundheitspraxis, hat aber auch eine Gastronomie-Ausbildung und meint: «Es ist schön, dass ich diesen Teil von mir so leben darf.» Die Planung hatte Ende Herbst 2018 begonnen. «Zuerst haben wir die Bewilligungen erledigt», erzählt Ürsu, «denn wir konnten nicht Verträge unterschreiben, ohne zu wissen, ob wir den Anlass durchführen können.» Die Nachbarn sind informiert, das Feedback sei durchwegs positiv. Um den Verkehr bewältigen zu können, wird die Strecke ab Lanzenhäusern signalisiert und die schmale Zufahrt teils in eine Einbahn verwandelt – natürlich von der Gemeinde bewilligt.
Mit der Unterstützung
von Freunden
Die Einnahmen für den Anlass kommen aus den Eintritten und dem Verkauf von Essen und Getränken. «Unser Ziel ist, dass wir die Ausgaben decken können. Man muss halt schauen, dass man die Finanzen hinbringt», meint Ürsu Schüpbach lachend. «Wir haben ein gutes Programm, einen schönen Ort und tolle Helfer.» Und Caro ergänzt: «Die Reaktionen im Kollegenkreis waren sehr berührend. Viele haben ihre Unterstützung angeboten, als sie von der Idee hörten.» Die Musiker und ihre Technik sowie die Essens- und Getränkeausgabe mit ein paar Tischen sind geschützt unter einem festen Gebäude, provisorische Überdachungen gibt es keine, denn: «Openair ist Openair – auf dem Gurten wird man auch nass, wenn es regnet.»