«Wir müssen uns zuerst finden»

«Wir müssen uns zuerst finden»

Alles ist neu. Die Verwaltung, der Gemeinderat und die damit verbundenen Ressorts. Mitten drin ist Markus Mauron. Der neugewählte Gemeindeammann orchestriert ein neues Team mit neuen Aufgaben.

Mit Hubert Schibli und Gaston Waeber waren zwei bestehende Gemeindeammänner bereit, dieses Amt für das neue, fusionierte Tafers zu übernehmen. Aus dem neuen Gemeinderat konstituierte sich aber weder der Eine noch der Andere. Markus Mauron erhielt das Vertrauen ausgesprochen. «Ich habe mehrere positive Rückmeldungen erhalten, daraufhin habe ich mich gefragt, ob ich diesen Schritt machen will», sagt der neue Mann an der Spitze von Tafers.

Findunsphase
Überlegen ist ein Wort, das zu ihm passt. Der gelernte IT-Spezialist, der bei der Mobiliar eine Abteilung leitet, ist kein Mann der lauten Worte und der unüberlegten Handlungen. «Ja, ich versuche in der Regel überlegt und ruhig an eine Sache hinzugehen und nichts zu überstürzen», beschreibt er sich selber. Es scheint die Gangart zu sein, mit der die ganze Fusion bestritten werden soll. So hat der neue Gemeinderat den sonst üblichen Workshop, um die Schwerpunkte der Legislatur herauszuarbeiten, um ein halbes Jahr nach hinten verlegt. «Wir müssen zuerst alle Aufgaben und Neuerungen im Zusammenhang mit der Fusion zum Laufen bringen, danach erst können wir planen», erklärt Mauron. Neuer Gemeinderat, neue Ressortstruktur und neue Verwaltung mit Kompetenzzentren, es verwundert daher nicht, wenn er sagt: «Wir müssen uns zuerst finden.» Ein Beispiel sind die etwa die Reglemente für Wasser oder Kehricht, die nun vereinheitlicht werden. Bis die Abläufe eingespielt sind, gewinnt zudem die Bevölkerung wertvolle Zeit. Vielleicht kann in dieser Zeit bei allen das Bewusstsein weiter reifen, dass man nun von St. Antoni über Tafers bis Alterswil zusammengehört. Ursprünglich liefen die Gedanken gar noch etwas weiter. Gespräche haben anfänglich auch mit St. Ursen und Heitenried stattgefunden. Vorerst gehen diese beiden Gemeinden noch den eigenen Weg.

Kennenlernphase
Wieviel Zeit braucht denn der neue Gemeindeammann selber, um sich in dieses Amt einzuarbeiten? «Als erstes habe ich mein Arbeitspensum reduziert. Nun organisiere ich all meine Aufgaben», schenkt er Einblick in seinen Alltag. Das wichtigste für ihn ist jedoch als «Einer von Tafers» die neuen Gebiete von St. Antoni und Alterswil besser kennenzulernen. «Ich habe zwar Verwandtschaft und Kollegen in beiden Orten, aber deswegen kenne ich sie noch lange nicht gleich gut wie Tafers», sagt er ehrlich und knüpft in diesen Tagen weitere Kontakte im neuen Gemeindegebiet.

Handlungsphase
Diesem Findungsphase eine gewisse Langsamkeit zu unterstellen, wäre aus seiner Sicht falsch. Wie für den Fusionsprozess, so gilt auch für ihn selber: «Trotz aller Besonnenheit bin ich nicht der Typ, der zuerst alles lange abwägt, sondern eher pragmatisch und rasch handelt.» So dürfte im zweiten Halbjahr Tafers bereits eine gut funktionierende Fusionsgemeinde sein. Ein Hauptort, der an Bedeutung hinzugewinnt. «Wir hatten sicherlich immer den Drang uns in Freiburg mehr Gehör zu verschaffen und an Gewicht zu gewinnen. Das spielte in die Fusionsgedanken hinein», weiss Mauron. Für St. Antoni und Heitenried dürfte es eher eine Entlastung sein, damit all die Anforderungen, die an eine Gemeinde herangetragen werden, überhaupt noch bewältigt werden können. In St. Antoni beispielsweise war das Finden von Gemeinderäten in jüngster Vergangenheit nicht immer einfach.

Es ist viel zu tun in Tafers, aber das Team scheint motiviert und der neue Gemeindeammann besonnen und ruhig zu orchestrieren. So erstaunt es fast ein wenig, dass er noch Zeit findet, Zeitung zu lesen. Sogar auf Papier. «Ich informiere mich gerne vor allem über die lokalen Geschichten der Gegend in der Zeitung», verrät er seine Vorliebe.
Sacha Jacqueroud

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