«Wir sind froh und auch stolz, nun dabei zu sein»

«Wir sind froh und auch stolz, nun dabei zu sein»

Den Frühling spürten nicht nur die Krähenjungen, die an Ostern das Licht der Welt erblickten, sondern auch das ehemalige «IZ Eichholz», das nun die Rabenausstellung eröffnete und seit Januar eine neue Trägerschaft hat.

«Raben galten früher aufgrund ihrer Intelligenz als gottheitsähnlich und hatten ein hohes Ansehen», meint Nicolas Dussex, Zentrumsleiter des «Pro Natura Zentrums Eichholz», als er durch die Rabenausstellung führt. «Ab dem Mittelalter wendete sich das Blatt und sie galten als Unglückssymbol.» Bis heute haben die Vögel mit Vorurteilen zu kämpfen, wie sonst kaum eine andere Vogelgruppe. So sollen sie Anwohner durch Lärm und Zerreissen von Abfallsäcken belästigen, glitzernde Dinge stehlen oder Vogelnester plündern. Die Ausstellung zeigt auf, wieso Krähen vor allem in den Städten zu Problemen führen können, die Bestände zunehmen und welche Methoden bereits angewendet wurden, um die Vögel aus Wohnquartieren zu vertreiben. Weiter wird dokumentiert, wie unterschiedlich die Bevölkerung über die Tiere denkt und durch Filmausschnitte ihre ausserordentliche Intelligenz aufgezeigt. Eindrücklich erscheinen vor allem die Präparate der zehn verschiedenen Rabenarten der Schweiz, die einem die erstaunliche Grösse einiger davon bewusst machen. Ausserdem können durch den neuen Vogelturm das Gelände und online per Live-Webcam über dem Krähennest junge Vögel beobachtet werden.

Das «Pro Natura Zentrum Eichholz», das sich in einer ehemaligen Fischzucht befindet, hat seit Beginn des Jahres eine neue Trägerschaft. Die Gemeinde Köniz, die als grosser finanzieller Unterstützer des Vereins abgesprungen ist, fragte «Pro Natura Bern» als neue Besitzerin an. Die Gemeinde bleibt weiterhin Grundeigentümerin der Liegenschaft und des Areals. Da die Umweltbildung beim Verein jedoch nicht kostendeckend ist, ist er längerfristig auf Fremdgelder angewiesen. Deshalb sei man auf Sponsorensuche und nun auch im Austausch mit der Gemeinde, meint Verena Wagner, Präsidentin von «Pro Natura Bern». Umweltbildung versteht man X…
Pro Natura ist ein aktiver Verband mit verschiedenen Regionalsektionen, der national 170’000 und in Bern 29’000 Mitglieder zählt. «Wir konnten ein funktionierendes Zentrum mit einer vielfältigen Infrastruktur an guter Lage übernehmen», betont Wagner und fügt an: «Es ist ein bedeutender Gewinn für die Umweltbildung in der Region, dass wir nun weiterentwickeln können, was der Verein über die letzten Jahre erfolgreich aufgebaut hat.»

Für die Zukunft könnten sich die beiden einen kleinen Gastrobetrieb sowie auch längere Öffnungszeiten im Zentrum vorstellen. «Da hätten wir schon Ideen, auch wenn es dann natürlich personalintensiver wird», meint Wagner. Bis jetzt ist Nicolas Dussex neben freiwilligen Helferinnen und Helfern der einzige Angestellte.
Die neue Trägerschaft scheint also für beide Seiten bereichernd zu sein, sichert dem Zentrum eine stabile Zukunft und bringt für die Besucher ausser eventuell ausgedehnten Öffnungszeiten und Möglichkeiten zur Kaffeepause keine grösseren Unterschiede mit sich.
Nadia Berger

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