Zusammenbringen, was zusammengehört

Zusammenbringen, was zusammengehört

Aus 2 mach 1. An der Gemeindeversammlung nahmen die Riggisbergerinnen und Riggisberger 2 Anträge mit grosser Mehrheit an, welche die Schule und das Betreuungssystem modernisieren. Dabei zeigte sich, dass Riggisberg immer mehr die Funktion eines regionalen Zentrums annimmt.

Die umliegenden Gemeinden können sich glücklich schätzen. Riggisberg bietet immer mehr Hand für die kleineren Gemeinden rund herum.

Kita und Tagesfamilien
So auch im Falle der neu eingeführten Betreuungsgutscheine. Der Kanton hat beschlossen, die subventionierten Betreuungsplätze durch Gutscheine zu ersetzen. Das neue Betreuungssystem will, dass Berechtigte ein Gesuch an die Gemeinde stellen, den Platz suchen, einen Gutschein erhalten und die Organisation ihnen den Restbetrag in Rechnung stellt. Die Gemeinde bezahlt die Organisation und rechnet mit dem Kanton ab, muss jedoch einen Selbstbehalt von 20 Prozent selber berappen. Den administrativen Aufwand für dieses Prinzip übernehmen die Riggisberger auch für die benachbarten Gemeinden, die weniger oft mit diesem System zu tun haben und froh sind, wenn es jemanden gibt, der weiss, wie der Prozess läuft. Guggisberg, Rüschegg, Rüeggisberg, Thurnen, Rümligen und Niedermuhlern machen von diesem Angebot Gebrauch.

Dieselbe Rolle nimmt Riggisberg auch im Schulwesen ein. Schon seit geraumer Zeit wird die Oberstufe von den umliegenden Gemeinden mitbenutzt. Die Schule Riggisberg wird in der Organisationsstruktur Oberstufe/Sekundarstufe regional zusamengeführt, die Unterstufe wird zwar integriert aber nicht zentralisiert. Weil die Schule operativ schon als eine Schule an zu sehen ist, wollen Schule und Gemeinde nun diese Doppelspurigkeit auflösen. Die Vorteile überwiegen; So hat man nur noch eine Schulkommission, Einsparungen bei administrativen Arbeitsszeiten und Sitzungsgeldern, sowie mehrere operative Vorteile rund um das Controlling und die Pensen. Doch diese Zusammenführung bedeutet auch, dass ein neues Schulreglement sowie Anpassungen in der Gemeindeordnung und des Personalreglementes nötig sind. Mit der Annahme dieser einheitlichen Schule Riggisberg ist hier ebenfalls die regionale Zentrumsfunktion zu spüren. Riggisberg soll in der Kommission deshalb die 4 der insgesamt 7 Sitze besetzen. Burgistein, Thurnen und Rüeggisberg je einen.

Finanzieller Druck
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger winkten nicht nur die beiden grossen Änderungen durch, sie brachten auch für das finanzielle Minus von 773’800 Franken Verständnis auf und vertrauen dem Gemeindepräsident Michael Bürki sowie seinem Team die nötige Balance zu finden, um den zahlreichen Anforderungen einer solchen Zentrumsgemeinde nachkommen zu können. Dieses Vertrauen brachten die Anwesenden auch auf, als sie erfuhren, dass die Grabenstras­se saniert werden muss und die Bauarbeiten, beginnend ab März 2020, ein ganzes Jahr anhalten werden.
Erst gegen Schluss der Gemeindeversammlung hoben ein paar Riggisberger ihre Hand. Vor allen Dingen, weil sie Fragen rund um den Naturpark Gantrisch hatten. Wie etwa die Parkgebühr für Autos angenommen wird oder was man gegen Töff- und Autofahrer machen könne, die auf der Panzerplatte jeweils die Ruhe der Gegend jäh stören. Dieser Teil verdeutlichte, dass die regionale Denkweise in Riggisberg kein Denkprodukt des Gemeinderates ist, sondern in Riggisberg bereits gelebt wird. Und so mag es nicht überraschen, dass im kommenden Jahr eine Fusionsabstimmung ansteht. Rümligen soll sich mit Riggisberg zusammenschliessen. Die Bewohnerinnen und Bewohner beider Gemeinden stimmen am 25. Juni 2020 darüber ab.

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