Sie haben sich intensiv um eine Nachfolgeregelung bemüht, aber niemanden gefunden, der ihr Geschäft übernehmen wollte. «Die Betriebsgrösse unserer Apotheke und Drogerie ist heute für potenzielle Nachfolger nicht mehr interessant», bedauern Daniel und Anneliese Zingg. Bei ihnen stehe schon lange mehr Herzblut im Vordergrund als Verdienst. Deshalb schliesst das Unternehmen am 30. Juni nach 34 Jahren definitiv seine Türen. Der Hauptgrund für die Schliessung: Daniel Zingg geht in den Ruhestand.
Ein wenig wurmt es die beiden aber schon, dass ihr Betrieb nun für immer geschlossen wird. «Die Entwicklung war aber absehbar, seit Jahren verzeichnen wir sinkende Umsätze», zieht Daniel Zingg Bilanz. Zurückzuführen sei das vor allem auf die orientierungslose Gesundheitspolitik in der Schweiz und auf das veränderte Konsumverhalten der Leute. Diese würden immer mehr in den Zentren oder über das Internet einkaufen. Deshalb verwandle sich Niederscherli auch langsam in ein Schlafdorf.
Frust, Wut und Hilflosigkeit: Die Bekanntgabe der Schliessung weckte im Dorf Emotionen. «Ich hatte schon eine Kundin, die in Tränen ausgebrochen ist», erzählt Anneliese Zingg. «Denn wir verkauften nicht einfach nur Medikamente, sondern nahmen auch eine soziale Funktion wahr», sagen beide unisono. Deshalb haben sie nun geschaut, dass sie die Daten ihrer Kunden an die Sonnen-Apotheke in Köniz weitergeben können, das Einverständnis der Betroffenen natürlich vorausgesetzt. Die Geschäftsräume bleiben vorerst leer. Noch habe sich kein Interessent gemeldet, der diese mieten möchte, erklären Zinggs.
Wie Generationenwohnen gelingen kann
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