Aus guten Begegnungen entstehen Geschichten

Aus guten Begegnungen entstehen Geschichten

Die Mittelländische Armenverpflegungsanstalt Riggisberg wurde am 2. Mai 1881 eröffnet. Heute heisst die Institution «Schlossgarten Riggisberg» und begleitet Menschen mit Beeinträchtigungen. Zum 140-Jahre-Jubiläum lädt ein Webmuseum ein, in der Geschichte zu stöbern.

Der «Schlossgarten Riggisberg» feiert dieses Jahr den 140. Geburtstag. Zu diesem Anlass präsentiert er ein Webmuseum und Ausstellungen in verschiedenen Räumen. Interessierte sind eingeladen, in die Vergangenheit der Anstalt, des Pflegeheims und des Wohnheims einzutauchen. Geschichten von heutigen Bewohnenden schlagen die Brücke in die Gegenwart.

Die Anfänge
Die Entstehung der «Anstalt» fällt in die Zeit der industriellen Revolution. Wer damals nicht genügend produktiv war, endete in Armut und fiel der öffentlichen Versorgung zur Last. Nach turbulenten Anfangsjahren beherbergte die Anstalt über 450 Pfleglinge, die, wenn sie es konnten, tagsüber auf dem Feld, im Wald, in der Schneiderei, Küche oder als Schmied arbeiteten.

Veränderungen
Die Technologisierung machte aber auch vor der Anstalt nicht halt. So gab es dort bereits 1893 ein Telefon. Später baute man die Anstalt wiederholt um und erweiterte sie. Es entstanden Badeeinrichtungen, Aborte, Arbeitssäle und Angestelltenwohnungen. Die jeweils Zuständigen entwickelten die Anstalt zum Heim, setzten ab 1960 mit der Invalidenversicherung geschultes Personal ein und sorgten dafür, dass die «Pensionäre» vermehrt in natürlichen Lebensgemeinschaften zusammenlebten. So wurden in den 70er-Jahren die Wohngruppen kleiner und waren nicht mehr nach Geschlechtern getrennt.

Der Mensch im Mittelpunkt
Im Laufe der Zeit wandelten sich die Bewohnenden, der Name der Institution änderte sich, neue Berufsbilder für Mitarbeitende entstanden und damit auch neue Angebote. Ab den 80er-Jahren wurde die Aktivierungstherapie eingeführt und die Freizeitgestaltung gewann an Bedeutung. Überhaupt rückten die persönlichen Bedürfnisse der Bewohnenden vermehrt in den Mittelpunkt.

Gleichberechtigt
«Das beschreibt das Wirken des ‹Schlossgarten Riggisberg› noch heute im Kern: Die Institution setzt sich ein für die Forderungen der UNO-Behindertenrechtskonvention und somit für gleiche Rechte für Menschen mit Beeinträchtigungen», heisst es in einer Medienmitteilung und weiter: «Sie sollen sich individuell entfalten und gleichberechtigter Teil der Gesellschaft sein. Zu diesem Zweck schaffen wir Räume für Begegnungen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Denn aus guten Begegnungen entstehen oftmals gute und überdauernde Geschichten.» So biete man 273 Bewohnenden mit psychischen oder geistigen Beeinträchtigungen vielfältige Wohn-, Beschäftigungs- und Freizeitangebote sowie öffentlich zugängliche Gesundheitsdienstleistungen sowie Räume für Veranstaltungen an.

Kampagne
«Wir setzen uns für die Umsetzung der Uno-Behindertenrechtskonvention ein. So wurde die Mitbestimmung der Bewohnenden und Mitarbeitenden gezielt ausgebaut. Bewohnenden stehen eine Beratungsstelle mit beruflicher Betreuung, Weiterbildungen und Gleichaltrige zur Verfügung, die sie auf ihrem Entwicklungsweg begleiten», erklären die Verantwortlichen. Dies sind alles Schritte hin zu einer inklusiven Gesellschaft. Für einen öffentlichen Dialog zum Thema Inklusion hat der Schlossgarten Riggisberg auf www.unbeschränkt.ch die Kampagne #unbeschränkt lanciert.

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