Roland von Däniken, ehemaliges Mitglied des Könizer Kirchgemeinderates, und Chantal Brun, Jugendarbeiterin in der Pfarrei Köniz, haben den Prozess bis hin zum «Grünen Güggel» über eine lange Zeit hin begleitet. Für Roland von Däniken begann alles mit Sparmassnahmen. So brennt heute nur noch jede zweite Neonröhre in den Gebäuden der Kirchgemeinde, auch die Temperaturen wurden in allen Räumen gesenkt. «Aber», so betont Roland von Däniken, «bei allem, was man angeschaut hat: Man hat sich nie gegen die Bedürfnisse der Menschen entschieden.» Denn, so unterstützt ihn die Seelsorgerin Chantal Brun, «am Wichtigsten ist uns die Gastfreundschaft, eine Kirche muss grundsätzlich gastfreundlich sein.» Doch wie kräht nun dieser «Grüne Güggel»? Das sei ein sogenanntes «Umweltmanagement-System», sagt Roland von Däniken, der beruflich im Technischen Dienst eines Heimes arbeitet und von daher natürlich grosse Kenntnisse und viel Erfahrungen in den anstehenden Fragen mitbringen kann. «Dieses Umweltmanagement-System soll gewährleisten, dass unsere Anstrengungen, Sorge zur Umwelt zu tragen, kein Strohfeuer sind, sondern Bestand haben werden.» Die Kirchgemeinde und Pfarrei St. Josef hat sich im Prozess auf den «Grünen Güggel» unter anderem folgende Fragen gestellt: «Wo kaufen wir unsere Lebensmittel ein? Mit welchen Lieferanten für Essen, Putzmittel usw. arbeiten wir zusammen? Wie halten wir es mit der Mobilität? Wie gestalten wir die Umgebung unseres Pfarreizentrums und unserer Kirche?» Was machen wir mit unserem Abfall?» – Konkrete Problemkreise, die konkreter Antworten und Entscheide harrten. Unterstützt wurde die Kirchgemeinde Köniz dabei auch von der Entscheidung der Römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung, zu der Köniz gehört. Diese sprach sich vor einigen Jahren für ein Legislaturziel aus, das die Ökologie in den Vordergrund stellt und daher auch finanziell die Vorarbeiten zum «Grünen Güggel» massgeblich unterstützt hat.
Wenn nun am 1. Mai der «Grüne Güggel» an die Kirchgemeinde und Pfarrei Köniz verliehen wird, so sei dies «die Kür», wie Chantal Brun betont. «Die Pflicht haben wir bereits gemacht – und wir machen sie weiter!»
Eine Frage brennt noch unter den Nägeln: Warum engagiert sich die Kirche für Fragen der Ökologie? Will sie auf einen Trend aufspringen? Entschieden verneinen sowohl Roland von Däniken wie Chantal Brun diese Aussage. «Nein, die Kirche hat eine Schöpfungsverantwortung. Es ist eine zentrale Aufgabe jedes Christen und jeder Christin, zu der uns von Gott geschenkten Schöpfung Sorge zu tragen. Da sind wir auf der gleichen Linie wie Papst Franziskus!»
Mit der Feier vom 1. Mai wird aber der Prozess nicht abgeschlossen sein, es wird – und muss – weitergehen. «Wir werden ein sogenanntes ‹Umweltteam› bilden, das den vielen Fragen, die anstehen oder die weiterbehandelt werden müssen, Sorge trägt und auch versucht, neue Leute zu gewinnen, die mittragen.»
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