Seit 1974 geniessen Gäste den Aufenthalt im Schwimmbad Eywald in idyllischer Lage auf 1050 m ü. M. «Hier oben ist die Luft besonders frisch und das Wasser ausgesprochen sauber», erklärt Hans-Peter Meier stolz. Neben dem Badebecken gibt es unter anderem einen Fitnessplatz. Das kommt nicht von ungefähr. Meier selbst ist ein ambitionierter Sportler. Mit 60 Jahren liess er sich sogar zum Fitness-Instruktor ausbilden und gab mehrerer Jahre «Bodypump»-Kurse (ein Gruppenkurs mit Langhanteln) in Schwarzenburg. Bevor der Allrounder 2005 vom Verein Freunde Schwimmbad Eywald angefragt wurde, die Badführung zu übernehmen, hat er so einiges erlebt. Nach der kaufmännischen Ausbildung in einer Garage führte er den Werkhof eines Bauunternehmens. 1974 eröffnete er mit seinen drei Brüdern in Oberdiessbach eine der ersten Mitsubishi-Vertretungen der Schweiz und kurz darauf eine Filiale in Niederwangen. In den späten 90er-Jahren verabschiedete sich Meier von der Autobranche und stieg erfolgreich in den Handel mit Mobiltelefonen ein. Seine Erzählungen über seine berufliche Vergangenheit lassen staunen und, wenn man das Gefühl hat, das sei jetzt alles gewesen, kommt noch mehr dazu. Er besass einen Pub, war als Nachtwächter für die Securitas in einer Strafanstalt tätig und führte als Militär-Kommandant eine 200 Mann starke Gerätekompanie.
Mehr als ein Bademeister
Mittlerweile gehört der gewitzte Bademeister mit seiner achtjährigen Schäferhündin Kiba wie das Amen in der Kirche zum Schwimmbad Eywald dazu und geniesst hohe Beliebtheit bei seinen badefreudigen Gästen. 2017 wurde der heute 72-Jährige sogar im Rahmen einer Blick-Umfrage zum besten Bademeister der Schweiz ausgezeichnet: «Das war ein ganz besonderer Höhepunkt und hat mir gezeigt, dass sich mein Engagement lohnt.» Angetrieben von seiner Motivation, es den Gästen so angenehm wie möglich zu machen, lässt sich der gelernte Kaufmann immer wieder neue Attraktionen einfallen und stellt seine Vielseitigkeit auch beim Betrieb des Bades unter Beweis. Vom geschickten Geschäftsmann mit einem guten Gespür für das Kundenbedürfnis, über den vorausschauenden und wachsamen Bademeister bis hin zum Techniker, der selbst Hand anlegt. Seine Arbeitstage sind lang. «Nicht selten kommt es vor, dass ich 12 Stunden im Dauereinsatz bin», erzählt er und lacht: «Dafür muss ich kein Vitamin D zu mir nehmen.»
Ein gutes Team
Meiers Partnerin Ruth Burri ist ebenfalls im Bad Eywald tätig. In ihrem Bistro verwöhnt sie die Gäste. Neben den Qualitäten als Bistroführerin sei seine Partnerin ausgebildete Betriebs-Sanitäterin sowie im Besitz des Ausweis Fachbewilligung Badewasserdesinfektion und des anspruchsvollen Rettungsbrevets igba PRO. «Wenn es mich morgen vom ‹Stängeli chrüselet› kann sie hier sofort übernehmen», scherzt Meyer augenzwinkernd. Doch der Vater von fünf Kindern, einem Pflegekind und inzwischen Grossvater von sieben Grosskindern denkt noch nicht ans Aufhören: «Ich mache weiter, solange ich noch fit bin.» Die Wintermonate nutzt er, um Wartungsarbeiten durchzuführen oder neue Ideen umzusetzen. Ab und zu mache er auch mal Ferien, um sich von den intensiven Sommermonaten zu erholen. «Aber nicht länger als zwei oder drei Wochen», meint er und fügt hinzu «ansonsten wird es mir noch langweilig.» Er beweist mit seinem Werdegang, dass es nicht darum geht, welchen Beruf man erlernt, sondern darum, etwas zu finden, das einen glücklich macht.