Berufsportrait: Optometristin und Optometrist FH

Berufsportrait: Optometristin und Optometrist FH

Vermehrt hört und liest man von Optometristen. Was beinhaltet ihr Berufsbild und wo in den verschiedenen Ausbildungen der Augenheilkunde ist der Beruf integriert? Diesen und weiteren Fragen sind wir bei der Augenarztpraxis «Eye-parc Köniz» und dem Optikfachgeschäft «Brillerei» in Köniz nachgegangen.

«Häufig sind Sehprobleme angeboren oder entstehen auf natürliche Art und Weise bei fortschreitendem Alter. Denn es sind nur rund 5 Prozent der Fehlsichtigkeiten krankheitsbedingt. Genau da ist die Arbeit der Optometristen FH gefragt. Sie sind spezialisiert auf die Erkennung möglicher Augenkrankheiten durch optometrische Kontrollen. Durch die Früherkennung können medizinische Fachleute beigezogen werden, die eine Augenkrankheit rechtzeitig behandeln», wie auf der Plattform der Berufsberatung zu entnehmen ist.

Vollzeitstudium

Im Sinne von europäisch vergleichbarer Bildung und Berufsabschlüssen wurde im Zuge der Bologna-Reform eine neue Fachhochschulausbildung «Optometristin/Optometrist FH» geschaffen. Das dreijährige Vollzeitstudium am Institut für Optometrie an der Fachhochschule Nordwestschweiz wird mit dem Bachelor of Science abgeschlossen und bietet eine fundierte Ausbildung in gesundheitsrelevanten Aspekten des visuellen Systems.

«Optometristinnen und Optometristen sind Spezialisten in der Messung, Analyse und optimalen Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Ihr Aufgabengebiet beinhaltet nicht invasive Untersuchungen wie die Spaltlampenuntersuchung und insbesondere das optimale Versorgen einer allfälligen Fehlsichtigkeit mit dem geeigneten Brillenglas oder der Kontaktlinse. Diagnosen zu stellen und Medikamente zu verschreiben gehören aber nicht zu den Kompetenzen der Optometristen. Das ist Sache der Augenärztinnen und -ärzte», sagt Benjamin Matti, der zusammen mit Co-Geschäftsinhaber Basil Brandenberg die Brillerei AG führt. Optometristen können leitende Funktionen im augenoptischen Bereich, zum Beispiel in Augenoptikfachgeschäften, im Gesundheitswesen, in der Medizinaltechnik sowie in der Lehre und Forschung übernehmen. Durch ihre Ausbildung sind sie befähigt, ein Augenoptikergeschäft zu führen und Lernende auszubilden. Oft arbeiten sie eng mit Fachärztinnen und Fachärzten für Augenheilkunde zusammen.

Dies ist auch bei den beiden Gewerbenachbarn am Bläuacker 8 in Köniz der Fall. Dass Augenärztin und Optometrist räumlich so nah beieinander zu finden sind, sei ein Glücksfall und eine natürliche Symbiose für beide Unternehmen, betont die 37-jährige Sensler Augenärztin von Eyeparc Köniz, Dr. med. Andrea Baeriswyl.

Gute Aussichten

Durch die kurze Distanz zur Augenarztpraxis ergibt sich die interessante Möglichkeit für die Kunden, falls erforderlich Dr. med. Baeriswyl gleich nebenan aufzusuchen. Das kann insbesondere für ältere Menschen mit Gehbehinderung praktisch sein», so der 40-jährige Matti. «Wir haben aber keine Absprachen zu gegenseitigen Kundenzuweisungen. Die Patienten haben die freie Arztwahl», betont Matti. Er zählt zur ersten Generation ausgebildeter Optometristen, die im Jahr 2010 auf den Arbeitsmarkt gelangten. Pro Jahr schliessen rund 35 Absolventinnen und Absolventen ihre Fachhochschulausbildung am Institut für Optometrie ab und ersetzen langfristig die bestehenden diplomierten Augenoptiker nach altem Recht, die ihren Beruf weiterhin frei ausüben dürfen.

Die Berufsaussichten für Optometristen sind gut. Sie sind gesucht, da es noch nicht so viele auf dem Arbeitsmarkt gibt. «Und ihnen wird die Arbeit vorläufig auch nicht ausgehen. Die Prävalenz der Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen ist steigend und der Wunsch nach optischer Versorgung bei mehr Bildschirmarbeit auch im Berufsalltag zunehmend. Zudem wird im fortgeschrittenen Alter mehr von den Augen gefordert, weshalb da die optimale Brillenversorgung umso wichtiger wird, denn viele alterungsbedingte Augenerkrankungen kann man nicht durch Medikamente oder Therapien rückgängig machen», so die Augenärztin Dr. med. Andrea Baeriswyl.

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