Der Rundgang über zwölf Stationen durchs Spital bot einen umfassenden Einblick. Begonnen beim Rettungsdienst mit Ambulanzfahrzeug, über die Notfallabteilung, Radiologie, Labor mit Puls-, Blutzucker- und Sauerstoffmessung, Anästhesie, dem Besuch im Operationssaal, in der Pflegestation und der Physiotherapie, bis hin zur universitären Neurorehabilitation. Ein Highlight war das begehbare Darmmodell, das den Besuchern Gelegenheit zu einer Entdeckungsreise durch einen Teil des menschlichen Körpers bot. Fachleute der Krebsliga gaben dazu wichtige Informationen zur Darmkrebsprävention. An einem Infostand wurden den Besuchern die vielseitigen Ausbildungen und Berufe im Spital- und Pflegebereich näher vorgestellt, und in der «Teddy-Klinik» konnten die Kinder ihren Lieblingsbären untersuchen und verarzten oder mit dem Stethoskop den Herzschlag der Mama abhören.
An den Stationen herrschte zeitweise grosser Andrang. Insbesondere im supponierten Operationssaal mit dem hochtourigen Surren der Akkubohrschrauber und -sägen. Dr. med. Oliver Rittmeyer, Chefarzt Chirurgie, und weitere Spezialisten zeigten an Kunststoffknochen, wie ein künstliches Kniegelenk eingesetzt oder ein Knochenbruch repariert wird. Dabei konnten die Besucher auch selber Hand anlegen.
Gleich daneben lag ein Modell bedeckt mit grünen OP-Tüchern, aus denen drei Instrumente herausragten. Eine Sonde mit Licht und Kamera ermöglichten den Blick via Monitor in das Bauchinnere des Modells. Mit den beiden anderen Instrumenten führte der Chirurg die Operation durch. Dies wird als «minimalinvasive Chirurgie» oder «Schlüsselloch-Chirurgie» bezeichnet. Bei dieser Methode werden drei kleine Schnitte im Bauch gemacht, durch welche die Operation erfolgt. Die Besucher versuchten mit den Operationswerkzeugen, unter Anleitung und Hilfe der Chirurgen Oliver Rittmeyer, Igor Gagarkin und weiterem Fachpersonal aus dem Modell Bonbons herauszuholen. Ein Unterfangen, das sich als schwierig herausstellte, da sie mit der fehlenden dritten Dimension (Distanz) ihre liebe Mühe hatten. Dieses praktische Beispiel zeigte eindrücklich, welch hohe Anforderungen in Bezug auf Fingerfertigkeit und Vorstellungsvermögen an die Chirurgen gestellt werden.