Wenn wir krank werden, ist das ein Versagen der körperinternen Kommunikation, sprich der Steuerung der Aufgaben jeder einzelnen Zelle. Diese Kommunikation muss also unbedingt störungsfrei funktionieren. Abwehrzellen, auch Killerzellen und T-Lymphozyten genannt, sind in unserem Körper für die Immunabwehr zuständig. Wird die interne Kommunikation gestört, erfahren die Abwehrzellen, die uns schützen müssten, nicht, wo Eindringlinge gerade über andere Zellen herfallen und Schaden anrichten. Etwa so, wie wenn der Polizeifunk nicht funktioniert und Bankräuber sich ungehindert der Wertsachen bedienen können.
Kommunikationsstörung
Die ungünstigste Situation ist, wenn zu wenig Botenstoffe im Körper unterwegs sind, die den Abwehrzellen berichten, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das ist etwa so, wie wenn die Post nur noch ein Drittel ihres Personals beschäftigen würde. Die Postwege verlängern sich enorm und durch das wenige Personal geht der Überblick verloren und Informationen kommen nicht dort an, wo sie gebraucht werden. Das passiert im Körper, wenn das Immunsystem schwach ist: Liegen im Körper beispielsweise bereits Entzündungen vor, hat der Körper allerhand zu tun, diese unter Kontrolle zu bringen. Die Entzündungen zu beheben bedarf so viel Aufmerksamkeit der Botenstoffe, dass die abwehrenden Killerzellen und T-Lymphozyten nicht mitbekommen, dass nur wenige Zellen entfernt, fremde Eindringlinge wie beispielsweise Viren versuchen, eine andere Zelle zu schädigen. Dadurch entstehen neue Entzündungen oder der Körper wird schlichtweg krank.
2007 hat man an der Universität Kopenhagen in Dänemark die Myokine entdeckt. Das sind die oben beschriebenen Botenstoffe. Das heisst, es sind körpereigene, hormonähnliche Botenstoffe, welche die Muskeln unter Belastung ausschütten. Daher kommt auch ihr Name: «Myo» bedeutet Muskel und «kinema» Bewegung. Je intensiver die muskuläre Anstrengung ist, desto höher ist die Ausschüttung dieser Myokine. Je mehr Myokine im Körper unterwegs sind, desto mehr Botenstoffe bringen Informationen zu den Abwehrzellen und desto besser funktioniert die interne Kommunikation.
Interne Kommunikation hochhalten
Wie genau hilft mir dabei Muskeltraining? Aus den beschriebenen Prozessen lässt sich also Folgendes schliessen: Wer inaktiv ist, viel sitzt oder liegt, verliert automatisch die schützenden T-Lymphozyten und produziert zu wenig Myokine. Das kann das Immunsystem extrem beeinträchtigen. Das muss aber nicht so sein. Wer seine Muskulatur trainiert und belastet, produziert mehr dieser enorm wichtigen Botenstoffe und Abwehrzellen und damit verbessert sich das Immunsystem.
Aber wie soll das wichtige Muskeltraining denn nun in der Zeit der Abschottung zur Aussenwelt funktionieren? «Schneider Gesundheit» hat kostenlose Online-Trainingsmöglichkeiten auf der Website bereitgestellt. Diese zielen genau darauf ab, dass die Muskulatur genügend intensiv beansprucht wird, um die wichtigen Prozesse im Körper in Gang zu setzen. Die Teilnehmer berichten, dass sie besonders die verschiedenen verfügbaren Intensitätsgrade schätzen. So ist das Training wirkungsvoll, aber nicht überfordernd.
Wir können zwar momentan nicht wie gewohnt sozial interagieren, wir können aber dafür sorgen, dass die Kommunikation innerhalb unseres Körpers funktioniert, und dadurch unser Immunsystem unterstützen. Machen wir das Beste aus der Situation und kümmern uns mittels Training um unsere Gesundheit! Denn wenn jeder sein Immunsystem stärkt, hat das Virus geringere Chancen und wir können schneller wieder zur Normalität zurückkehren.