Am zweiten Septemberwochenende (8. und 9.) ist wieder Motorsportspektakel am Gurnigel angesagt. Dann steht die 49.Auflage des wohl populärsten Bergrennens der Schweiz auf dem Programm. Der Verein Bergrennen Gurnigel als Organisator erwartet um die 300 Autos am Start. Und wenn das Wetter mitspielt, werden die Naturtribünen mit rund 15’000 Zuschauern gefüllt sein. Am Samstag bietet der Anlass den regional lizenzierten Fahrern die Gelegenheit, in je zwei Trainings- und Rennläufen ihr Können dem heimischen Publikum zu demonstrieren. Die nationale Elite absolviert am Samstag drei Trainingsläufe. Am Sonntag folgt nach einem fakultativen Training am Vormittag mit zwei Rennläufen der Höhepunkt der Veranstaltung. Neben dem Kampf um Klassen- und Gruppenbestzeiten stehen auch ungefähr sechs Konkurrenten am Start, die dank ihrem Können und konkurrenzfähigen Rennfahrzeugen ein Wörtchen um den Tagessieg mitreden können. Dank seiner Position als zweitletzter Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft können die Zuschauer nicht selten zumindest in einer Kategorie die Entscheidung um den Titel miterleben.
An der letztjährigen Auflage konnten die Zuschauer den Meistertitel bei den Rennsportwagen von Marcel Steiner «live» mit verfolgen. Währendem der Tagessieg zum fünften Mal in Serie äusserst knapp an Eric Berguerand ging. Nach bisherigen Erkenntnissen sind diese beiden Publikumslieblinge auch heuer wieder in der Favoritenrolle. Doch mit Christian Balmer aus Wilderswil, dem Suhrer Robin Faustini sowie Marcel Maurer aus Längenbühl und nicht zu vergessen dem Aargauer Thomas Amweg haben Steiner und Berguerand starke Gegner im Nacken. Die beiden Mitsubishi Bergmonster mit 620 PS, pilotiert von Urner Ronnie Bratschi und Roger Schnellmann aus Wangen, sorgen auch bei den Tourenwagen für Spannung. Beide gehören zurzeit europaweit zu den schnellsten Tourenwagenpiloten. Bratschi und auch Schnellmann erreichen an den Rennen jeweils unglaublich schnelle Zeiten. Da bleibt nur noch die Frage offen, ob Marcel Steiners Streckenrekord von 1,41,39 Minuten aus dem Jahre 2012 doch noch mal gebrochen werden kann.
Wieder reines Autorennen
In den letzten Jahren hatte das Rahmenprogramm am Bergrennen derart zugenommen, dass letztes Jahr mehrere Dutzend Nennungen nicht angenommen werden konnten. Das OK hat nun gehandelt und streicht praktisch alle Rahmenaktivitäten, sodass jetzt wieder reiner Autorennsport zum Zuge kommt. Alle zusätzlichen Sondereinlagen, die vor einigen Jahren wegen kleinem Teilnehmerfeld eingeführt wurden und das Publikum unterhalten sollten, wird es also nicht mehr geben. Eigentlich ein kluger Entscheid, denn schliesslich pilgert das Publikum dem Motorsport zuliebe an den Gurnigel. Mit diesem zeitaufwändigem Rahmenprogramm sei das OK zunehmend unter Druck geraten. «Es wurde uns vorgeworfen zu viel Show und zu wenig für die Rennfahrer zu machen. In Zukunft werden wir keine Nennungen mehr zurückweisen. Die finanziellen Ausfälle können wir mit zusätzlichen Nennungen kompensieren. Wir wollen wieder zurück zu den Wurzeln und machen ein reines Autorennen», erklärt Theo Bertschi, OK- und Vereinspräsident.
Ungleiche Ansichten
Der Verein Bergrennen Gurnigel als Organisator des Rennens arbeitete während zwei Jahren mit der Marketingorganisation Bergrennen Gurnigel AG zusammen. Diese hat sich um die Vermarktung gekümmert. Grosse Namen wie die Uhrenmarke «Graham» sponserten die Veranstaltung. Damit ist nun Schluss. Beide Vereine haben sich getrennt und somit springen auch viele Sponsoren ab. Der Verein Bergrennen Gurnigel mit Theo Bertschi wird sich nun wieder wie früher mit dem Sponsoring befassen müssen. Doch konnte Bertschi einige gute und dankbare Sponsoren, auf die man zählen könne, behalten. Grund der Trennung seien unterschiedliche Verwendungsansichten der Sponsorengelder gewesen. Anstatt fürs Rennen seien die Gelder in andere Bereiche geflossen. Das Minus des Schlechtwetterrennens vom Vorjahr habe anstatt von Sponsorengeldern aus den Reserven abgegolten werden müssen, berichtet Theo Bertschi.