Es war nicht der Fantasy-Klassiker «Herr der Ringe» von J. R. R. Tolkien, der den jungen Samuel Coats beeinflusst hat, ebenfalls einen Fantasy-Roman zu schreiben. «Ausschlaggebend war für mich die Lektüre von ‹Der goldene Kompass› von Philip Pullman, die ich mit 16 Jahren gelesen habe», so Coats. Fasziniert habe ihn die Idee von Parallelwelten. Diese Idee sei bei ihm hängen-
geblieben, und er habe begonnen, selber zu schreiben.
Dabei dachte er zuerst gar nicht an eine Veröffentlichung. Mit der Zeit studierte er Schreibratgeber, die hätten ihm aber weniger gebracht als das Lesen anderer Romane. Diszipliniert habe er sich jeden Abend mindestens eine Stunde ans Schreiben gemacht. «Dazu habe ich meistens ein Hörbuch gehört.» Offenbar hat das den jungen Autor beim
Schreiben stimuliert. Tagsüber arbeitet Samuel Coats in der Datenerfassung des Schul- und Wohnheims Rossfeld, wo er als Autist die KV-Lehre absolviert hat.
In der Freizeit ist er gerne im Wald unterwegs. Seine Mutter, mit der er zusammenlebt, habe ihn sehr unterstützt und bei der Überarbeitung der Geschichte geholfen. Den Roman habe er vollständig alleine geschrieben.
Nach einem Jahr war
der Erstling fertig
«Geschichten schreiben bedeutet für mich, eine Illusion greifbar zu machen», so der Autor. Es sei interessant, wie Buchstaben auf Papier reale Formen annehmen, wenn die Leser eine Verbindung herstellen können. Bereits als Kind habe er mit einer Freundin Geschichten erfunden.
Im Gegensatz zu Science-Fiction seien Fantasy-Romane meistens im Mittelalter angesiedelt, ohne sich da genau an die Realität zu halten. Dies bedeute mehr Schreibfreiheit.
Nach einem Jahr Schreiben hat Samuel Coats sein Erstlingswerk dem Novum Verlag angeboten. Ein Verlag für Erstlingsautoren. Stolz zeigt er den Brief mit dem positiven Bescheid. Bis zum Hardcoverdruck, in dem der rund 160 Seiten dicke Roman heute vorliegt, galt es noch, einige Schritte zu machen und Verträge zu unterzeichnen.
Gibt es ein weiteres Buch, eine Fortsetzung? «Dieser Roman ist auf eine Reihe angelegt, daher schreibe ich bereits am nächsten Buch.»