Aller guten Dinge sind drei: Dieses Sprichwort trifft beim «claro Laden Köniz» gleich in doppelter Hinsicht zu. Seit der Gründung vor 30 Jahren wechselten sowohl der Name als auch der Verkaufsstandort drei Mal. Am Anfang stand der Gedanke von vier Frauen, sich aktiv für den fairen Handel einzusetzen. Daraus entstand 1985 der «3.-Welt-Laden Schliern», dessen Produkte jeweils am Mittwochnachmittag und Samstagmorgen in den Räumlichkeiten des «Jugendträffs» angeboten wurden. «Bei schönem Wetter bauten wir unseren Stand vor dem Eingang auf», erinnert sich Jacqueline Christen, die sich noch heute für «claro» engagiert und während 15 Jahren als Präsidentin des Vereins amtete. Im Sortiment standen Lebensmittel wie Honig, Schokolade, Kaffee oder Reis sowie erschwingliches Handwerk aus fairem Handel. Damals wurden die nicht verkauften Waren jeweils in ein paar wenige Schränke verstaut. Bald schon zählte der Verein zwölf Aktivmitglieder, und es kamen weitere Verkaufs-Standorte dazu. Nach wie vor fehlte aber ein Laden. So wurden die Produkte nach der Sonntagspredigt in der reformierten Kirche sowie im Sommer am Neuhausplatz-Märit und im Winter vor der Mediothek Stapfen angeboten. «Überall hatten wir unsere kleinen Lager und Schränke. Das war oft eine organisatorische Herausforderung», betont Christen.
Mit dem Umzug nach Köniz ans Schulhausgässli 7 im Jahr 2001 wurden das Sortiment und die Öffnungszeiten erweitert sowie der Verein in «claro Weltladen» umbenannt. Zusätzliche Produkte wie Schmuck und Schals wurden ins Sortiment aufgenommen. Im Oktober 2011 folgte der Umzug an die Landorfstrasse 21, wo das Angebot nochmals stark vergrössert und der Name in «claro Laden Köniz» geändert wurde. Nach wie vor werden Basisprodukte wie Kaffee, Honig oder Schokolade verkauft, daneben gehören Holz-Spielsachen, Geschenk- und Boutiqueartikel, Ledertaschen sowie hochwertiger Schmuck zum Angebot. Zusätzlich zur Mehrheit der Ware aus fairem Handel sind Produkte erhältlich, die in geschützten Werkstätten in der Schweiz hergestellt werden.
Austausch auf Augenhöhe
Der Kerngedanke ist in all den Jahren stets der gleiche geblieben: Fairer Handel ist ein Geschäft, das geprägt ist von Anstand und Respekt, ein Geschäft, das auf Menschlichkeit basiert und einen Beitrag leistet, damit die Produzenten, ihre Familien und ihre Kinder eine bessere Zukunftsperspektive haben. Und wie bereits in den Anfängen arbeiten im «claro Laden Köniz» alle auf ehrenamtlicher Basis. «Früher kamen wir auf rund sechs Verkaufsstunden pro Woche, standen dafür oft vor grossen logistischen und organisatorischen Herausforderungen. Heute hingegen befindet sich alles an einem Standort, dafür haben wir 36 Stunden pro Woche geöffnet», vergleicht Jacqueline Christen, die gemeinsam mit elf Frauen den «claro Laden Köniz» betreibt. Eine davon ist Cornelia Tschopp aus Köniz, die wöchentlich einen Halbtag im Geschäft arbeitet. Sie finde es schön, einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen, begründet sie ihren Einsatz. Sie sei in der glücklichen Lage, es sich finanziell leisten zu können, ehrenamtlich aktiv zu sein.