1971 gehörte Falkenstein zu den ersten Abteilungen der Schweiz, welche die Raiderstufe einführten, die Pfadi für die 15- und 16-Jährigen. Als die Pfadfinderinnen auch mitmachten, nannte man die Stufe Cordées/Raiders (CoRa), heute Pio. In dieser Stufe sollen die Jugendlichen ihr Selbst-, Menschen- und Weltbild mit neuen Erfahrungen ergänzen können. Sie bekommen die Möglichkeit, ihren Ideen und Plänen freien Lauf zu lassen, ihr Programm aktiv mitzubestimmen und laufend mehr Verantwortung zu übernehmen. Dank der Orientierung an den Pfadigrundlagen bleibt das Programm ausgeglichen und vielseitig. Mit der Unterstützung der Pioleitung planen und organisieren sie projektorientierte Aktivitäten und haben so die Möglichkeit, für sich selbst und andere Verantwortung zu übernehmen. Gegen Ende des Piojahres setzen sich die jungen Leute mit ihrer Pfadizukunft auseinander und entscheiden, ob sie eine Leitungsaufgabe übernehmen wollen.
Erfolgreiches Piojahr 2021/22
24 Pios und drei Leiterinnen machten mit. Sie hatten viele stufengerechte Aktivitäten: Es begann mit dem Gründungsweekend im September auf dem Roverschiff Lord Baden-Powell («Täggeibock») auf dem Brienzersee. Es folgten regelmässig Aktivitäten, so ein gelungener Postenlauf in Bern und anschlies-
sendem Essen im Blutturm, Baden und Brunchen am Murtensee, «Abelager» (eine Woche gemeinsam im Pfadiheim leben), an Pfingsten die Velotour rund um den Neuenburgersee, zudem Aktivitäten für den Heimverein (Holzen, Heimputzete). Gespannt sind alle auf das dreizehntägige Korsikalager; die Pios sind täglich zwischen 20 und 55 km unterwegs. Die Sommerlager der CoRa / Pio auf dieser Mittelmeerinsel haben bei Falkenstein Tradition: Das erste fand 1986 statt, das diesjährige ist das 31. Gerade anschliessend ziehen 24 Pios und ihre Leitung ins zweiwöchige Bundeslager im Goms (VS). Damit die Lagerbeiträge nicht zu hoch ausfallen, führten die Pios mehrere Finanzaktionen durch, so Züpfenbacken, Mithilfe bei Santa Run und beim Grand Prix von Bern sowie mehrere Neophyten-Einsätze.
19 Pios werden ab Sommer in den anderen Stufen Leitungsaufgaben übernehmen, die drei Pio-Leiterinnen werden sich neu in der Stufen- und Abteilungsleitung engagieren. Das freut die Abteilungsleitung sehr.
38 im neuen Pio-Jahrgang und fünf Leitende
Anfangs September findet das Gründungsweekend der Falkensteiner Pio 2022-23 statt. Einen so grossen Pios-Trupp gab es in der Pfadi Kanton Bern noch nie. Aktuell haben von den 50 Berner Abteilungen 20 keine Pios, 28 Abteilungen haben weniger als 20 Jugendliche in dieser Stufe. Erstmals gibt es bei Falkenstein zwei Pio-Equipen, welche von einem Zweier- und Dreierteam geleitet werden.
Eigenes Heim für die Pios
Von Anfang an war klar, dass die Raiders ein eigenes Heim als Basis für ihre Aktivitäten haben sollen. Der Heimverein erstellte von 1973 bis 1975 mehrheitlich in Eigenarbeit das Coraheim. Jetzt ist dieses zu klein, der Platz fehlt für eine Zusammenkunft mit allen. Seit einem Jahr wurden Lösungen gesucht: Für ein Tipizelt oder eine Jurte sowie einen Heimanbau gegen Süden hätte es wegen des Waldabstands keine Baubewilligung gegeben. Für den Anbau mit einem Kubus wurde anfangs Juni die Baubewilligung erteilt. Bald wird mit dem Bau begonnen. Im Herbst möchten die neuen Pios dort einziehen.