Nach Erreichen des vierten Schlussranges in der Saison 17/18 sinnierten die Clubverantwortlichen über einen in naher Zukunft möglichen Aufstieg in die nächsthöhere Liga. Das eher spöttisch-lustige Vorhaben wird nun dank des Gruppensieges bereits Tatsache. Weil der Verband SDA (Swiss Darts Association) die NLB ab der nächsten Saison von 8 auf 16 Teams, eingeteilt in 2 Gruppen (Ost und West) aufstockt, finden heuer keine Aufstiegsspiele statt. Jeder Gruppensieger und die Zweitplatzierten aus der NLC, bestehend aus 5 Ligen (West, Ost, Nord, Zentral und Mitte), steigen direkt auf.
Übung und Kollektiv wichtig
In der Nationalliga C bilden mindestens 6 Spieler ein Team. Dieses trägt pro Match 24 Spiele aus. 3 Doppelspiele 2:2 eröffnen die erste Runde, darauf folgen 6 Einzelspiele. In Runde 2 werden wieder eine Runde Doppel und 6 Einzel gespielt. Zum Abschluss die dritte Runde à 6 Einzel 1:1. Das Heimteam bestimmt zuerst, wer wo eingesetzt wird. Danach notiert auch das Gast-Team seine Spieler auf dem Board. «Für die dritte Runde werden die Paarungen vom Computer bestimmt. So kann es durchaus sein, dass man auf einen Gegner oder eine Gegnerin mehr als einmal trifft», erklärt Heino Dietrich, Verantwortlicher Marketing/Sponsoring. Gespielt wird im Einzel 501 retour und im Doppel 601 retour, Ende mit «Double out». «Kopfrechnen ist dabei eine Grundvoraussetzung, sonst wird es schwierig», meint Dietrich schmunzelnd. Als Grund für den Erfolg des noch «jungen» Vereins macht man die Freude am Sport, die Geselligkeit, den Zusammenhalt und das gegenseitige «Pushen» verantwortlich. Einmal pro Woche trainieren die 9 Lizenzierten in ihrem Dart-Lokal im ehemaligen Pfandmatt-Schulhaus in Heitenried. Am zweiten Trainingsabend sind auch die Plausch-Spieler willkommen.
Der Club zählt derzeit etwa 30 Mitglieder. Trotz des Aufstiegs und des zu erwartenden Niveau-Unterschieds sind nicht mehr Trainingseinheiten geplant. «Wir stellen unser System nicht um und verfolgen weiterhin das Ziel, dass jeder Spieler gleichmässig oft zum Einsatz kommt und nicht nur die Besten den Vorzug erhalten», sagt der Coach Bruno Brechbühl mit Nachdruck. «Die Spielfreude soll ungetrübt und die Stimmung gut bleiben, auch wenn wir bestimmt ein paar Niederlagen einstecken werden.» Da in der NLB pro Turnier 32 Spiele anstehen, ist man auf der Suche nach weiteren lizenzierten Spielerinnen und Spielern. Regelmässiges Üben zuhause und allem voran die mentale Stärke – sie entscheidet schlussendlich über Sieg oder Niederlage – sind enorm wichtige Voraussetzungen. Man lässt sich einfach auf das Abenteuer ein, ist gespannt auf die neue Herausforderung und schaut, was am Ende rauskommt.
Den Sponsoren und der Gemeinde sei Dank
«Mehrkosten werden künftig kaum entstehen. Mehr Turniere bedeuten auch mehr Einnahmen. Mit dem Betreiben der Buvette und dank der grosszügigen Unterstützung durch Sponsoren und die Gemeinde Heitenried ist der Verein weitgehend selbsttragend», weiss Dietrich, der mit ebendiesen ein ausgesprochen gutes Verhältnis pflegt. Allerdings ist der Platz im Club-Lokal ziemlich beschränkt und mehr Zuschauer sind eigentlich nicht tragbar, weshalb die Verantwortlichen mit der Werbung für Veranstaltungen eher zurückhaltend umgehen. Neumitglieder, ob lizenziert oder nicht, sind aber willkommen und dürfen jederzeit vorstellig werden.
Frauen sind gefragt
«Es ist schon toll, wie alles läuft. Wir sind unter Freunden, haben es gut und sind auch noch erfolgreich. Obwohl die Teams punktemässig nah beieinander liegen und auch etwas Glück mit dabei ist, dürfen wir stolz sein», schwärmt Esther de Mamiel. Nach eigener Aussage hält sich der zeitliche Aufwand des Präsidentinnen-Amtes in Grenzen. Sie ist Vereinsvertreterin im Schweizerischen Verband SDA, pflegt den guten Kontakt mit den Behörden, schreibt die Heimmatches und bringt, wenn nötig, ihr diplomatisches Geschick mit ein. Ansonsten organisieren sich die Teams selber und jeder weiss inzwischen, wie der Hase läuft. Gerne würde sie sich mehr Frauen – momentan sind sie nur zu zweit – im Dart Club wünschen. «In dieser Sportart können Frauen Männer schlagen, weil die körperliche Verfassung eigentlich keine Rolle spielt. Und das mit der Rechnerei bekommt auch Frau mit der Zeit in den Griff», meint sie lachend.