Urs Streit wohnt und arbeitet in der Region und ist hier sehr gut vernetzt; nicht zuletzt auch dank seiner Tätigkeit bei der ortsansässigen Landi. 35 Jahre ist er nun schon mit dabei und seit der Fusion der umliegenden Geschäftsstellen einer der vier Geschäftsleiter der Landi Bern West. Der 55-Jährige ist ein geübter Organisator. Er war jahrelang Präsident des Fussballklubs Thörishaus und als Mitglied des Gemeinderats von Neuenegg wirkte er auch auf dem politischen Parkett. Das Beliefern von Festen gehört ebenso zu seinem Job, er weiss demnach genau, wie der Hase läuft. Freiwilligenarbeit ist für ihn Ehrensache. Um ein Fest in der Grössenordnung des Mittelländischen auf die Beine zu stellen und durchzuführen, sind Spass und Einsatzfreude von unzähligen Freiwilligen unabdingbar.
«Man muss einfach fragen»
1989, also vor 30 Jahren, fand das Mittelländische Schwingfest das letzte Mal in Neuenegg statt. «Längst nicht mehr nur die Sportart der Bauern, ist das Schwingen zu einem traditionellen Volkssport geworden, der unglaublich boomt und Klein und Gross in Scharen anzieht», weiss der OK-Präsident. «Wir rechnen mit zirka 300 Jungschwingern am Samstag, 200 Aktiven am Sonntag und 5000 bis 6000 Besucherinnen und Besuchern». 4200 Sitz- und zirka 800 Stehplätze stehen zur Verfügung. Tickets und Ticketpakete kann man schon jetzt im Vorverkauf ergattern. Das Gelände rund um die Schul- und Sportanlagen bot sich als Austragungsort an. Die Dreifach-Turnhalle ersetzt den Aufbau eines grossen Festzeltes. Nachdem im Dezember 2015 Neuenegg als Organisator feststand, erklärten sich 9 Trägervereine aus der Umgebung bereit, das finanzielle Risiko mitzutragen und gleichzeitig eine Vielzahl an freiwilligen Helfern zu stellen.
Das Organisationskomitee traf sich anfangs 2016 zur ersten Sitzung. «Seither waren nur wenige Gesamt-OK-Sitzungen notwendig, weil sich fähige Leute motiviert und engagiert um die verschiedenen Ressorts kümmern», erklärt der leidenschaftliche Rennvelofahrer und Biker. Vieles erledigt der Präsident auch auf direktem Weg. Mit seiner sympathischen, überzeugenden Art findet er immer wieder Menschen, die bereit sind, einen Beitrag zu leisten.
Hand-in-Hand
Mit einem attraktiven und abwechslungsreichen Rahmenprogramm versuchen die Verantwortlichen viele Interessierte, Kenner und Familien mit Kindern anzulocken. Die Veranstaltungen hat man bewusst auf 5 Tage verteilt, in der Hoffnung, dass sich etliche Leute dazu entscheiden, gleich mehrmals das Festgelände aufzusuchen. Bereits am Mittwoch beginnen die Festlichkeiten mit einem Schlager-Unterhaltungsabend. Die Schwinger steigen dann am Wochenende gegeneinander ins Sägemehl.
Für die notwendigen Arbeiten, Material-, Speise- und Getränkelieferungen wird nach Möglichkeit das regionale Gewerbe berücksichtigt. Ohne Sponsoren läuft gar nichts und das OK ist jedem äusserst dankbar. Auf den Siegermuni angesprochen – er trägt den aussagekräftigen Namen «Landinator» – winkt Urs Streit lachend ab. «Die Namensfindung gestaltete sich ziemlich schwierig, aber ich möchte nicht näher darauf eingehen. Es gab sowohl positive als auch negative Rückmeldungen. Hauptsache, man spricht darüber», meint er augenzwinkernd.