Dem Beizensterben entgegenwirken

Dem Beizensterben entgegenwirken

Susanne und Christof Rickli sind die ­neuen Gastgeber des Restaurants Pfadern in Rüschegg-Heubach. Die neue Wirtin wird vor allem in der Küche tätig sein und für gutbürgerliche Kost sorgen.

In der Gemeinde Rüschegg gibt es mehrere Restaurants, die als Familienbetrieb traditionell, gutbürgerlich und liebevoll geführt werden. Und das wird von den einheimischen Gästen auch geschätzt. Darum trifft man sich dort gerne, fühlt sich wohl, ja manchmal auch geborgen, man erzählt und erfährt allerlei Neues. Besonders das Restaurant Pfadern in Heubach wird seit jeher nach diesen Prinzipien geführt. Häufiges Wechseln der Wirtsleute findet nicht statt. Seit Generationen gibt es in der «Pfadern» erst einen Wechsel, wenn die jeweiligen Wirtsleute das Pensionsalter erreichen. Das war bei Hans und Ruth Flühmann, die nach seiner Fussball-Karriere bei den Young Boys das Restaurant in den Siebziger- und Achtzigerjahren führten, nicht anders, als bei Rosemarie Frei und Felix Gerber, die nach 23 Jahren das Wirten in der «Pfadern» im vergangenen Sommer beendeten.

Vorsichtige Kalkulation
Nun hat das Restaurant «Pfadern» mit Susanne und Christof Rickli-Zwahlen neue Wirtsleute erhalten. Wobei Christof Rickli seinem Beruf als Spengler nachgehen wird. Darum wird Susanne Rickli vorwiegend an der Front stehen. «Im Moment werde ich die Küche selber führen. Dazu habe ich zwei Angestellte, die den Service übernehmen. Ich werde aber sicher zukünftig in der Küche Unterstützung brauchen», so Susanne Rickli. Es müsse jedoch vorerst geschaut werden, wie sich die Geschäftstätigkeit entwickle. Mit dem «Beizensterben» gibt es genug Beispiele, wie ein Restaurant eben nicht geführt werden sollte. Susanne Rickli war über Jahre im Gastgewerbe tätig und führte zuletzt ein Klubhaus im Seeland. «Mit den Angestellten fallen Lohnkosten an und da übernehmen sich viele Wirte. Es muss vorsichtig kalkuliert werden. Zudem haben wir glücklicherweise einen moderaten Pachtzins», fügt die 55-Jährige an.

Regionale Produkte
Neben einem gepflegten Service will die Wirtin eine gutbürger-
liche Küche mit einem bezahlbaren Preisniveau anbieten. Und da Christof Rickli dem Jagen nachgeht, wird auch Wild aus einheimischer Jagd im Angebot stehen. Die Gastgeberin stellt sich zudem vor, verschiedenes Fleisch und Gemüse in Buffetform anzubieten, das die Gäste dann auf einem heissen Speckstein selber zubereiten können. Susanne Rickli ist überzeugt, dass sich die Leute von dieser Idee begeistern lassen. In der Winterzeit sollen dann auch Käsegerichte angeboten werden. «Wir legen grossen Wert darauf, dass die von uns verwerteten Produkte aus der Region stammen», macht Susanne Rickli klar. Auch die jungen Leute möchte sie gerne für die «Pfadern» gewinnen. Für diese will sie einen Raum einrichten, der dann zu einem Begegnungsort der Jungen werden soll. Die Wirtin hat verschiedene Ideen im Kopf, die sie nach und nach umsetzen will.

Vom Pfad zur «Pfadern»
Susanne Rickli ist zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Sie ist in Rüschegg aufgewachsen. Der Vater sowie die Tochter und Grosskinder, aber auch viele Verwandte, wohnen da. «Das war ein Zurückkommen, und auf die neue Tätigkeit als Gastgeberin freue ich mich enorm. Da ist ein Wunsch in Erfüllung gegangen», sagt Susanne Rickli voller Emotionen. Und die Freude ist ihr wahrhaftig anzusehen. Sie lobt auch das Haus, das einladend wirke und sich in einem guten Zustand befinde. Da mache das Arbeiten Spass.
Besitzerin dieses Gasthauses ist die Familie Elisabeth und Ueli Bartlome-Marti. Ursprünglich führten die Eltern Fritz und Lini Marti-Ammann bis 1963 das Restaurant.
Bartlomes pflegen einen guten Umgang mit den Wirtsleuten. Und da liegt wohl auch das Rezept für zufriedene Pächter. Immer wieder seien Renovationen und Investitionen getätigt worden. Kein Wunder, dass das Restaurant «Pfadern» schon von Weitem ein wahrer Blickfang ist. Das Haus stammt aus dem frühen letzten Jahrhundert. Damals hiess es Speiserestaurant «zum Tell», ist von Elisabeth Bartlome zu vernehmen. Und: «Soweit ich mich erinnern kann, wurde das Restaurant immer ‹Pfadern› und nicht ‹zum Tell› genannt. Und das kommt davon, dass die Leute früher zu Fuss den Pfad (den Weg) zum Wirtshaus gegangen sind.»

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Dem Beizensterben entgegenwirken»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2