Der Gurten ist auch ein Lebenszyklus von uns allen

Der Gurten ist auch ein Lebenszyklus von uns allen

Es ist heuer 20 Jahre her, dass der «Park im Grünen» eröffnet worden ist (wo sich 5 Jahre zuvor noch die Ratten ein Stelldichein gaben). Nach der Einweihung Mitte November 1999 gab es kurz danach ein erstes markantes Ereignis – mit Namen Lothar, der am 26. Dezember in unserem Land eine Spur der Verwüstung hinterliess. Eine der Ausnahmen: die Gurtenwiese, wo Bernhard Luginbühl seine riesige Holzskulptur «Sylvester» für die Millenniums-Party aufgebaut hatte. Wir haben uns zur neueren Geschichte des Berner Hausberges auch mit Mister Gurten» unterhalten, mit Hans Traffelet.

Jede Wette, liebe Leserinnen und Leser, nicht wenige unter Ihnen haben die folgende Lebensgeschichte mit dem Gurten: Tauffeier, mit den Eltern und Grosseltern im Kinderwagen unterwegs, später erstmals auf den Ski (als man seinerzeit wochenlang bis zur Talstation fahren konnte). Maibummel, Kommunions- oder Konfirmationsessen, Gurtenfestival, der erste Kuss, die Verlobungs- oder Hochzeitsfeier auf dem Gurten, erste Spaziergänge mit dem Kinderwagen… Korrekt?

Ein Zürcher als Initiant
Bernerinnen und Berner haben den Gurten einem Zürcher zu verdanken, nämlich dem Winter­thurer Industriellen Fritz Marti, der 1897 die Gurtenanhöhe –
15 Hektare – kaufte, 1 Jahr später eröffnete er das «Chutzegut», ursprünglich ein Bauernhaus, Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Restaurant ausgebaut. Praktisch gleichzeitig, 1898, kamen eine Trinkhalle dazu, vor allem aber die elektrische Gurten-Standseilbahn.

Zwischen 1899 und 1901 entstand der Hauptbau, gedacht für eng­lische Touristen als Zwischenstation für ihre Weiterreise ins Berner Oberland. Der Platz in diesem Bericht reichte nicht aus, um den kontinuierlichen Niedergang der Liegenschaften zu beschreiben. Fakt ist: In den 90er-Jahren baten die Behörden der Stadt Bern die damalige Migros Bern (seit 1998 Migros Aare), einen «Park im Grünen» auf dem Berner Hausberg, der auf Könizer Boden steht, zu realisieren. Die Begeisterung in der Bevölkerung war gross, eine entsprechende Abstimmung erreichte beinahe 90% Zustimmung. Die Migros investierte 33 Millionen Franken in den Um- und Ausbau, finanziert aus dem weltweit einmaligen Kulturprozent, das auch heute noch ein allfälliges Defizit deckt.
Mehr zum Gurten erfahren Sie im Interview mit Hans Traffelet.

Jubiläumsfeier
Das 20-jährige Bestehen des «Park im Grünen» wird am Wochenende des 18./19. Mai gefeiert. Der Samstag steht unter dem Motto «Chäs & Musig». An einem 400 Meter langen Tisch quer über die Gurtenwiese kann ab 18 Uhr auf 858 Metern Raclette genossen werden. Ab 20.30 Uhr startet mit dem Konzert des Swiss Jazz Orchestra & friends ‹Buebe­tröim› der zweite Höhepunkt des Abends. Der Jubiläumssonntag steht ganz im Zeichen der Familie. Der längste Tisch von Bern wird den Gurten-Besuchern fürs Picknick zur Verfügung gestellt und den Kindern wird ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm geboten. Ob Märchenerzählung im Tipi-Zelt, Basteln im Gurtengärtli oder lustige Unterhaltung auf der Bühne mit Markus Maria Enggist – der Gurten wird zum Familienberg.

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