Traditionsgemäss werden die 10 besten Käsereien im Rahmen der Delegiertenversammlung von «Emmentaler Switzerland» ausgezeichnet. In deren offizieller Medienmitteilung ist zu lesen: «Der Emmentaler AOP ist ein Premium-Produkt, das mit seiner Top-Qualität überzeugt. Dies belegen auch die Qualitätsbeurteilungen 2018. Im Sommersemester erreichten über 79% der Emmentaler AOP-Laibe eine absolute Spitzenqualität von 19 bis 20 der maximal möglichen Taxationspunkte. Seit 2011 steigt die Gesamtqualität des Emmentaler AOP stetig, was unter anderem den engagierten, erfahrenen Käsermeistern zu verdanken ist. Wir gratulieren den beiden Käsereien Brügglen und Oberbütschel herzlich zu ihrer Auszeichnung.»
Traditionell Spitze
«Gold-Träger» André Kohler sagt es ganz nüchtern: «Bereits seit einigen Jahren sind die Käse aus der REK immer wieder unter den Top 10 der Schweiz zu finden.» Dies wiederum beweist eine extrem hohe Qualität des Handwerks und der Grundprodukte – in ersten Linie die der Milch, die täglich zweimal angeliefert wird. Hinzu kommen natürlich die Freude an der Arbeit, verbunden mit aussergewöhnlichem Einsatz aller Beteiligten. Wenn man die beiden Teams aus Brügglen und Oberbütschel kennt, so vermögen die Auszeichnungen nicht zu erstaunen…
In den beiden Emmentaler-Käsereien der Gemeinde Rüeggisberg mit insgesamt 33 lokalen und regionalen Milchlieferanten werden jedes Jahr 3,8 Millionen Kilogramm Milch angeliefert und sofort zu Käse – Emmentaler, Gantrisch-Bergkäse, Klosterkäse und verschiedene Mutschli – sowie zu Milchspezialitäten wie Joghurt, Pastmilch, Anke und Ziger verarbeitet.
Die Abkürzung REK
Die Frage drängt sich auf: Wofür stehen die 3 Buchstaben REK? Dazu André Kohler, mit einem Schmunzeln: «Ganz einfach: Rüeggisberger Emmentaler Käsereien.» Die REK AG wurde 2003 sozusagen neu erfunden, respektive neu gegründet. Hinter dem mutigen Unterfangen – zu Zeiten, da dem Emmentaler ein kalter Wind ins Gesicht blies – standen und stehen die 4 Käsermeister Fritz Bachmann, Hans Ulrich Jost, Werner Kohler und Fritz Schlüchter. Theo Zbinden kaufte 2011 Aktien der REK AG und wurde somit Teilhaber. Heute führt er die Produktion in Oberbütschel. André Kohler leitet in vierter Generation die Käserei in Brügglen («Schon mein Urgrossvater war Käser»). Erstaunlich: Die heutige Käserei steht noch immer auf dem Fundament der ersten Käserei von 1906. Im Keller von «anno dazumal» werden die Käse weiterhin gepflegt.
Wie kommen die Löcher
in den Käse
Fällt im Ausland der Begriff «Swiss Cheese» so meint man damit nicht den Appenzeller oder den Gruyères, sondern jenen Käse mit den typischen Löchern, eben den Emmentaler. Wie aber entsteht der Käse rund um die Löcher? André Kohler: «Die Löcher werden durch ein Gas verursacht, die beim Abbau von Lactose durch Milchsäurebakterien entstehen. Diese Blähungen sind dann das Markenzeichen des ‹Made in Switzerland›.»
«Made in Switzerland», aber auf der ganzen Welt bekannt. Die REK AG arbeitet zum Beispiel seit vielen Jahren schon mit dem Transportunternehmen Anton Häfliger AG zusammen, Garant für einwandfreie Transporte. Denn: Emmentaler-Laibe unbeschadet ans Ziel zu bringen, ist gar nicht so einfach und erfordert – wie beim Käsen selber – eine grosse Erfahrung. Denn die bis zu 100 kg schweren Laibe sind erstens nicht verpackt und zweitens durch den Fettanteil rutschig, müssen also gut gesichert werden auf ihrem Weg zu Käsehändler Peter Bürki in Sursee, sonst…