Die Endscheidung fiel im Platzregen

Die Endscheidung fiel im Platzregen

Mit dem Mittelländischen Schwingfest in Riggisberg Mitte Mai läuteten die Berner Schwinger ihre diesjährige Kranzfestsaison ein. 190 Schwinger, darunter 16 Eidgenossen, boten den 6200 Schwingbegeisterten spannende Zweikämpfe. Im Platzregen bezwang Staudenmann seinen Schlussganggegner Curdin Orlik bereits nach vier Minuten. Damit waren Staudenmann und Walther punktgleich Festsieger. Tags zuvor kämpften rund 300 Nachwuchsschwinger um Sieg und Zweige.

Bei schönstem Wetter und unter dem Motto «Chraftort im Feschtfieber» begann das Fest an Muttertag. Die vier Tribünenstandorte, mit den Namen der Ortschaften «Riggisberg», «Rümligen», «Rüti» und «Hasli», boten eine prachtvolle Sicht auf die Arena und die sich im Hintergrund majestätisch erhebende Gebirgskette des Gantrisch, auf das Stockhorn und auf der Gegenseite auf die reformierte Kirche von Riggisberg.

Die Schwinger von Schwarzenburg und Umgebung hatten in Riggisberg ein Heimspiel vor der Tür. Für Lokalmatador Severin Schwander trifft dies besonders zu, wohnt er doch nur wenige hundert Meter entfernt im Haus seiner Eltern mit der Metzgerei. Besonders bitter für ihn: Mit drei Siegen gegen Christian Rüegsegger, Valentin Steffen und Silvan Trittibach, einem Gestellten gegen Dominik Gasser und zwei Niederlagen gegen Adrian Klossner und Dario Bühler reichte es für ihn lediglich für Rang 10i.

Auch junge Schwinger setzten sich erfolgreich in Szene. Zum Beispiel Tobias Lauper aus Oberbalm. In seiner zweiten Saison als Aktivschwinger realisierte er seinen ersten Kranzgewinn. Wobei anzumerken ist, dass er die vergangene Saison aufgrund einer Verletzung grösstenteils nicht bestreiten konnte.

Schlussgang im Regen

Im Verlauf des Nachmittags zogen allmählich Gewitterwolken auf, begleitet von Donnergrollen. Kurz vor Ankündigung des Schlussgangs begann es tatsächlich zu regnen an. Das konnte die Zuschauer nicht beirren, Sie stülpten sich die Regenpelerinen über. Alle wollten sie dem Schlussgang beiwohnen. Unter strömendem Regen standen sich Staudenmann und Orlik gegenüber. Beide hatten vier gewonnene und einen gestellten Gang. Bereits in der vierten Minute ging Orlik volles Risiko ein, zog einen Schlungg, Staudenmann konnte ihn abfangen und den Schlussgang für sich entscheiden. Dadurch konnte er gemeinsam mit Adrian Walther auf Rang 1b einen Doppelsieg feiern. Der Guggisberger kniete mit verdutzter Miene länger neben dem geschlagenen Orlik im Sägemehl, glaubte es kaum, dass es so schnell gegangen war.

Nachwuchsschwingertag

OK-Mitglied Reto Zbinden erzählt: «Nach der verregneten Aufbauphase wurden die Nachwuchsschwinger und Zuschauer beim Mittelländischen Nachwuchsschwingertag von bestem Wetter verwöhnt. Bei strahlendem Sonnenschein wurde vom Nachwuchs attraktiver Schwing-sport geboten. 302 Jungschwinger nahmen den Wettkampf in Angriff. Viele von ihnen schwangen bereits zum zweiten Mal innert kurzer Zeit in Riggisberg, fand doch an Auffahrt bereits das Buebeschwinget des Schwingklubs Wattenwil in der Arena statt. In acht Kategorien wurde um den Sieg und die schönen Preise geschwungen. Die Mittelländer hatten an ihrem Heimfest einen schweren Stand und blieben ohne Kategoriensieg, immerhin konnten sich mit Jonas Gräser (Jg. 2012) aus Belp und Benjamin Burren (Jg. 2009) aus Gasel zwei Nachwuchsschwinger aus der Region für den Schlussgang qualifizieren.»

Zufriedener OK-Präsident

OK-Präsident Hans Jörg Rüegsegger zeigte sich nach Schluss der Veranstaltung sehr zufrieden. «Insgesamt war es ein phantastischer Tag! Es ist das, was wir uns für 2020 gewünscht und das Gefühl gehabt hatten, es dann 2021 durchführen zu können. Und jetzt ist es fast surreal, dass es schon vorbei ist. Es war schön, viele positive Rückmeldungen zu erhalten, es hat sehr viel geklappt und bei anderem lernen wir und wachsen für das nächste Mal. An dieser Stelle spreche ich dem OK sowie allen Helferrinnen und Helfern meinen herzlichen Dank für ihre tatkräftige Mitarbeit aus.» Auch mit dem sportlichen Ausgang zeigte sich Rüegsegger zufrieden. «Mit den zwei Mittelländern als Siegern bin ich sehr zufrieden. Es wurde ja schon im Vorfeld viel darüber spekuliert. Wir haben heute Überraschungen erlebt und dies beidseitig. Einheimische haben den Kranz gemacht, andere sind eher enttäuscht, der Kleine hat gegen den Grossen gewonnen. Das ist attraktiver Schwingsport und das, was sich die Zuschauer wünschen. Dass neue, junge Schwinger bei den Aktiven nachstossen ist sehr erfreulich und gibt zusätzlichen Mumm.»

INFO:

www.schwingfest-riggisberg.ch
www.bksv.ch
www.schlussgang.ch

Rangliste
1a Fabian Staudenmann, Guggisberg
1b Adrian Walther, Worblental
2 Adrian Klossner, Horboden
3a Curdin Orlik, Thun
3b Lukas Renfer, Riggisberg
4a Kilian von Weissenfluh, Hasliberg Hohfluh
4b Matthias Aeschbacher, Rüegsauschachen

Kranzverteilung
Insgesamt gab es 32 Kränze zu
gewinnen:

13 Mittelland 
5 Emmental
12 Berner Oberland
1 Oberaargau
1 Seeland

Rangliste beste Einheimische
1a Fabian Staudenmann, 58.50 Pt., Guggisberg | 3b Lukas Renfer, 57.50 Pt., Riggisberg | 5b Michael Ledermann, 57.00 Pt., Mamishaus | 6e Martin Rolli, 56.75 Pt., Rüeggisberg, Zimmermann Nicolas, Riggisberg | 6h Adrian Zbinden, 56.75 Pt., Lanzenhäusern | 7d Thomas Pulfer, 56.50 Pt., Riggisberg | 7f Dominik Pinggeli, Riggisberg | 8a Tobias Lauper, 56.25 Pt., Oberbalm | 8d Nicolas Zimmermann, 56.25 Pt., Riggisberg | 10f Reto Keusen, 55.75 Pt., Riggisberg | 10i Severin Schwander, 55.75 Pt., Riggisberg

Neukranzer Einheimische
Tobias Lauper, Oberbalm

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