Die Meisten fanden eine Anschlusslösung

Die Meisten fanden eine Anschlusslösung

Gute Kunde in Sachen Ausbildung: Die meisten Schulabgängerinnen und -abgänger hatten Anfang Juni eine Anschlusslösung. Eine entsprechende Umfrage des Kantons Bern ergab, dass über 97 Prozent der Schülerinnen und Schüler bereits wussten, wie ihre Ausbildung nach der obligatorischen Schulzeit weitergeht.

Jährlich veröffentlicht der Kanton Bern die Resultate der «Schulaustretendenumfrage». Anfang Juli wurden die Resultate der Umfrage 2019 präsentiert. Sie zeigen im Vergleich zum Vorjahr nahezu deckungsgleiche Ergebnisse. Im deutschsprachigen Kantonsteil entschieden sich per 1. Juni 2019 51,3% (2018: 51%) der Schulabgängerinnen und -abgänger für eine beruf­liche Grundbildung (Berufslehren EBA oder EFZ, schulische berufliche Grundbildung). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Gymnasien: 20,6% der Jugend­lichen traten nach den Sommerferien ins GYM2 (ehemals Tertia) ein (2018: 21,2%). 3,2% (2018 3,9%) wählten die Ausbildung in einer Fachmittelschule.

Mit einem Anteil von rund 18% bleibt auch die Nutzung von Zwischenlösungen konstant. Die berufsvorbereitenden Schuljahre (BVS) weisen 2019 gegenüber 2018 zwar einen leicht höheren Wert auf, bleiben aber mit rund 10% auf vergleichbarem Niveau. Die übrigen Zwischenlösungen beinhalten Vorlehren, Motivationssemester (SEMO), private Brückenangebote, Praktika und praktische Zwischenjahre. «Per Stichtag 1. Juni hatten damit bereits 97,2% der Jugendlichen eine Anschlusslösung im Sinne einer Ausbildung auf Sekundarstufe II bzw. einem Brückenangebot (Vorjahr 97,7)», fasste die kantonale Verwaltung in einer Medienmitteilung die Fakten zusammen. Die übrigen Jugendlichen waren und sind nach wie vor auf Lehrstellensuche, wie die kantonalen Behörden ergänzen. Ein kleiner Teil sei noch unentschlossen. Nur vereinzelt treten Jugendliche ohne Ausbildung eine Arbeitsstelle an oder kehren in ihr Heimatland zurück.

Fachkräftemangel
schon ab Lehre
Ende Juni waren im Kanton Bern noch 991 der gemeldeten Lehrstellen offen. Ende Juli waren es noch 713. Vermutlich seien aber von diesem Restbestand nicht mehr alle Lehrstellen offen, erklärt Peter Sutter auf Anfrage. Er ist stv. Abteilungleiter der Abteilung Betriebliche Bildung in der Erziehungsdirektion des Kantons Bern.

Anfang Juli war der Fachkräftemangel ebenfalls Thema in den Tageszeitungen. In der Schweiz würden fast 43’000 Handwerker fehlen, schrieb etwa der «Blick», der sich auf eine Erhebung der Jobchannel AG bezog. Vor allem Schreiner, Sanitäre oder Elektroinstallateure seien gesucht. Der Fachkräftemangel zeichnet sich bereits bei der Besetzung von Lehrstellen ab. Allerdings ist es nicht nur in den klassischen Handwerkerberufen schwierig, Nachwuchs zu finden, wie Peter Sutter weiss. «Im Kanton Bern gibt es in den Haustechnikberufen sowie in der Gastronomie und in den Lebensmittelberufen mehrere offene Lehrstellen.»

Gute Noten für BIZ
Im Rahmen der Schulaustretendenumfrage wurde auch die Zusammenarbeit der Berufsberatung mit den Lehrkräften bewertet. Dabei zeigte sich: Die Schulen sind zufrieden mit den BIZ: 66% der befragten 455 Lehrerinnen und Lehrer bewerten die Zusammenarbeit als sehr gut, 29% als gut.

Eine enge Zusammenarbeit aller bei der beruflichen Orientierung involvierten Partner – Jugend­liche, Eltern, Lehrpersonen, Berufsberatung und Lehrbetriebe – wird weiterhin wichtig bleiben. Gemäss Schätzungen werden die Schülerzahlen in den nächsten 5 Jahren um rund 10% steigen. Es sei zu hoffen, dass bisher angebotene Lehrstellen erhalten bleiben, selbst wenn sie sich in einzelnen Berufen momentan nicht besetzen lassen, heisst es in der kantonalen Medienmitteilung weiter.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Die Meisten fanden eine Anschlusslösung»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2