«Die Stimmung im Schloss ist ganz besonders»

«Die Stimmung im Schloss ist ganz besonders»

Seit 34 Jahren begeistern «Züri West» Musikliebhaber mit ihren Liedern. Nach dem 2017 ihr neues Album «Love» erschien und sie beim Gurtenfestival auftraten, kommen sie nun am 20. Juni in den Kulturhof Köniz. Zum Aufwärmen des Publikums tritt das Thuner Nachwuchstalent Veronica Fusaro auf.

Die Berner Mundart-Band «Züri West» ist mit Köniz verbunden. Leadsänger Kuno Lauener wuchs im Spiegel auf. Auch Markus «Küse» Fehlmann wohnte zwischenzeitlich im Liebefeld. Er sagt: «Für mich ist Köniz ein Teil von Bern. Es gehört dazu.» Vor 35 Jahren spielte «Küse» mit Beat Rufi, einem der beiden Organisatoren des Open Air-Konzerts in Köniz, in einer Band. «Ich kenne sowohl Beat Rufi als auch seinen Kollegen Robi Maurer gut. Der Veranstaltungsort ist sehr schön und die Stimmung im Schlosshof ist etwas ganz Besonderes», betont Küse Fehlmann im Gespräch.

Die Messlatte sei hoch, sagte Veranstalter Robi Maurer, denn bei Stefan Eichers Konzert 2013 habe alles gepasst. Der Musiker war die erste Schweizer Musikgrösse, die den Schlosshof gerockt hat und das Schloss Köniz auf einen Schlag berühmt machte. Solche Aussagen bereiten Fehlmann aber kein Kopfzerbrechen: «Es war damals ein sehr stimmiges Konzert, Eichers Musik passte wunderbar in den Schlosshof. Aber auch wir werden alles geben und es wird hoffentlich ein Konzert mit einer ebenso tollen Stimmung. Der Schlosshof und sein Ambiente laden dazu ein. Wir freuen uns auf einen schönen Abend.» Ein Heimspiel sei etwas Besonderes, aber man dürfe sich trotzdem nicht unnötig unter Druck setzen, ergänzt der Gitarrist: «Wir spielen einfach möglichst freudvoll und konzentriert und hoffen, es kommt gut. Es hängt ja auch noch von anderen Faktoren ab, zum Beispiel vom Publikum oder vom Wetter.» Die Konzertbesucher können auf jeden Fall gespannt sein, denn sie werden mehr visuelle Effekte zu sehen bekommen als zum Beispiel letztes Jahr auf dem Gurten, wo die Band im Hellen spielte. Apropos Gurtenfestival, nach dem Konzert im letzten Jahr gab es Kritik, «Züri West» habe einfach nur ihre Lieder runtergespielt, sei nicht auf das Publikum eingegangen und ähnliches. Auf die Frage, ob die Band von solcher Kritik getroffen sei oder drüberstehe, antwortet Fehlmann: «Natürlich, Kritik trifft einen immer. Aber wenn sie sachlich und korrekt ist, dann kann ich gut damit umgehen. Es gab aber auch viel positives Feedback. Ein Auftritt auf dem Gurten ist immer speziell. Wir wollten natürlich ein super Heimspiel geben – wollten auch unsere neuen Songs spielen und nicht nur die sicheren Hits. Vielleicht haben wir uns und dem Gurtenpublikum zuviel zugemutet, alle haben auf den grossen ‹Gurtenmoment› gewartet, wie zu lesen war. Zudem hatten wir als Band sicher nicht unseren besten Tag». Das Ganze sei nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen, sie entschlossen sich, zusätzlich mehr alte Songs ins Programm zu nehmen. Ein ehemaliger Mitmusiker, der Keyboarder Oli Kuster, wurde wieder an Bord geholt: «Wir wussten, dass gewisse ältere Songs mit Keyboards einfach besser tönen oder überhaupt erst live spielbar sind. Oli war unser Wunschkandidat und hat glücklicherweise zugesagt, einzusteigen und mit uns die Tour zu Ende zu spielen», erklärt «Küse» diese Entscheidung.

Auch nach 34 Jahren ist die Band noch nicht müde. Pausen würde man sich automatisch nach der Tournee nehmen, man möchte zwar eigentlich weitermachen, aber oft sei man dann müde und leer, erzählt der Musiker. Er lächelt, wenn er sagt, wie viel Energie es einem gebe, wenn man seine Leidenschaft ausleben und auf der Bühne stehen kann: «So viel Kraft, wie ich gebe, bekomme ich vom Publikum auch wieder zurück.» Natürlich sei es manchmal in der Band auch schwierig. Es gäbe Phasen, die nicht so einfach sind, aber dann müsse man daran arbeiten, um gemeinsam als Team auf der Bühne zu stehen. «Es ist wichtig, dass wir gemeinsam funktionieren, eine gute Band ist nicht die Summe von Einzelkämpfern». Ob sie die zweiten «Rolling Stones» werden und mit über 70 Jahren noch auf der Bühne stehen, kann Markus Fehlmann weder bestätigen noch dementieren: «Es gibt keinen festen Plan. Wenn die Tour fertig ist, treffen wir uns und sprechen darüber, wie wir weiterfahren. Es ist auf jeden Fall immer noch viel Motivation und Lust da, weiterzumachen. Wir sammeln schon die ersten Ideen. In unserem Business ist es einfach schwierig zu planen. Es gibt ja kein eigentliches Pensionsalter für Musiker. Aber die Musik muss altersgerecht sein, das heisst, es muss zu uns passen. So lange es uns gelingt, Freude an unserer Musik zu haben, werden wir auch weitermachen.» Jetzt freut sich die Band erstmal auf das Open Air in Köniz, wenn das Wetter noch mitspielt, dann erwartet die Zuschauer ein Abend voller Musik und toller Stimmung im Schlosshof.

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