Peter Ducommun, die Leserschaft kennt das Landhaus Neuenegg als familiäres Pflegeheim. Sie planen eine Weiterentwicklung?
Wir haben diese bereits vor einem Jahr mit dem Neubau an der Gartenstrasse begonnen, wo mit Wohnungen mit optionalem Service sowie diversen gesundheitsbezogenen Dienstleistern wie der Spitex Köniz, einer Physiotherapie oder einer Fusspflege angeboten werden. Nun werden zwei weitere Etappen in Angriff genommen.
Steht das Pflegeheim somit künftig nicht mehr im Vordergrund Ihres Betriebes?
Das Pflegeheim soll künftig Teil eines viel grösseren Angebotes sein, das sich an alle Bevölkerungsgruppen richtet. Menschen im Alter suchen Beratung, Hilfe und Unterstützung für zuhause, insbesondere aber geeignete Wohnformen, wo sie selbständig bis ins hohe Alter leben können; mit entsprechender professioneller Unterstützung. Egal wie man im Alter wohnt, wichtig ist, dass man nicht vereinsamt, sondern in einer lebendigen Gemeinschaft mitgetragen wird. Das verlangt nach entsprechenden Angeboten, die frei wählbar sind. Viele ältere Menschen wollen zwar selbständig leben, fühlen sich jedoch im Alltag zunehmend unsicher und alleine gelassen. Diesen wollen wir die bestmögliche Lösung bieten. Das Wohnen im Pflegeheim ist nur ein Teil dieser Lösung.
Sie sagten, dass sich Ihr Angebot an alle Bevölkerungsgruppen richtet. Sie sprechen aber eher die Seniorinnen und Senioren an?
Dadurch, dass wir ältere Menschen nach ihren Wünschen und Erwartungen individuelle Lösungen zum Thema Wohnen und Leben bieten, sprechen wir auch die jüngeren Familienmitglieder an. Was gibt es Schöneres, als wenn die Jungen wissen, dass die Grosseltern sicher und würdevoll leben können und gleichzeitig auch Zeit für unbeschwertes Beisammensein finden? Bei der Beratung von älteren Menschen sollen die Angehörigen miteinbezogen werden. Zudem sollen auf dem Areal auch junge Menschen leben und sich austauschen. Der Mix der Generationen ist ein wesentlicher Pfeiler unseres Modells.
Und wie wollen Sie das erreichen? Oder anders gefragt: Was genau planen Sie denn mit den weiteren Etappen?
Ganz einfach: Wir wollen die Menschen willkommen heissen. Mit den verschiedenen Angeboten sollen Menschen unabhängig ihres Alters oder ihrer persönlichen Situation ein- und ausgehen. Mit dem nächsten Bau realisieren wir ein öffentliches Gartenrestaurant als Begegnungszentrum für jedermann, z.B. Arbeiter, Hausfrauen und -männer, Mieter, Angehörige etc. Unsere Produktionsküche wird dazu aus dem Pflegeheim an die Gartenstrasse verlegt. Aber auch Take-away-Gerichte für die, denen es schnell gehen muss, werden angeboten. In der dritten Etappe, die praktisch gleichzeitig gebaut wird, planen wir mit diversen Partnern die Realisierung von öffentlichen Bewegungs- und Therapietrainings, oder medizinische und physiotherapeutische Angebote. Alles zum Thema Gesundheit im Alter. Beratung, Informationen zu spezifischen Themen, die Suche nach der individuell besten und bezahlbaren Lösung.
Das tönt nach einem grossen Schritt in die Zukunft. Was brauchen Sie dazu?
Einerseits sind wir froh, dass die Trägerschaft von Zimmermann.swiss dieses Projekt finanziert; keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit. Dazu die Unterstützung der lokalen Behörden. Der Gemeinderat von Neuenegg hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er den Mehrwert des Landhauses für die Bevölkerung kennt und schätzt. Schliesslich entstehen damit auch weitere Arbeitsplätze. Und zuletzt wünsche ich mir die Begeisterung und Unterstützung der Menschen von Neuenegg und Umgebung. Für deren sichere Versorgung realisieren wir dieses Generationenprojekt.