Mit ihren Liedern über Bienen, Handys und Rattenmonster lässt Anja Aerschmann Kinderherzen höherschlagen. Die Sängerin, Gitarrenlehrerin, zweifache Mutter und ehemalige Kindergärtnerin gibt zusammen mit ihrem ihrem Ehemann Patrice Bechtiger (Bass) und Hanspeter Waeber (Schlagzeug) als «Ani and the Flowers Konzerte in der Region – hatte aber auch schon Auftritte in Zürich oder im Aargau. Inspiration findet sie bei ihren eigenen sowie bei den Nachbarskindern. Das «Rattenmonster» ist zum Beispiel eine Idee ihrer elfjährigen Tochter. Auch ihre Tätigkeit als Kindergärtnerin hat sie inspiriert. Teilweise habe sie vorgängig schon eine bestimmte Idee im Kopf und manchmal entstehe der Inhalt der Lieder spontan, bemerkt Anja Aerschmann. Am liebsten möge sie das Lied «Truumland», da es abtauche in eine Welt, in der alles möglich sei, wo es violette Hasen gebe und Kinder in ihrer Traumwelt leben könnten. Durch ihre Lieder versucht sie den Jungen und Mädchen zu vermitteln, das Handy auch mal wegzulegen: «Ich merke es natürlich bei meiner Tochter, das Smartphone ist bei Teenies etwas Wichtiges.» Die 45-Jährige bezeichnet sich selbst als Naturkind, da es ihr am Herzen liegt, viel draussen zu sein und die verschiedenen Jahreszeiten zu erleben. Deshalb möchte sie den Kindern mitgeben, viel Zeit in der Natur zu verbringen. Ein weiterer Punkt, den sie durch ihre Lieder transportieren möchte: dass man träumen darf und vor allem, dass man an seine Träume glauben soll.
Mit Vollgas
Am Arbeiten mit Kindern gefällt Anja Aerschmann besonders, dass sie manchmal in ihrer eigenen Traumwelt leben. Ausserdem komme sehr viel zurück bei einem Konzert, meint sie. Trotzdem könne es manchmal herausfordernd sein, wenn anstatt Erwachsene Kinder im Publikum sitzen. «Es braucht Vollgas, sonst sind sie weg», lacht sie. «Man muss bei ihnen mehr geben als bei Erwachsenen. Die Aufmerksamkeit muss zuerst gewonnen werden». Ausserdem ist es wichtig lustig zu sein und die Mädchen und Jungen für sich gewinnen können. Aber genau diese Herausforderungen machen der Seislerin Spass. Dass ihr Kinder sehr am Herzen liegen, merkt man auch daran, dass pro verkaufte CD 1,50 Franken an die Stiftung BIONICMAN gespendet werden. Diese fertigt massgeschneiderte Handprothesen für Kinder an, was den Betroffenen in ihrem Alltag völlig neue Möglichkeiten bietet.
Musik für alle
Anfangs schrieb Anja Aerschmann Songs für Erwachsene und veröffentlichte die zwei Alben «Once there was a Prince» und «Losing Control» auf Englisch. Später kamen dann Kinderlieder dazu, die meisten davon auf Seislerdeutsch, einige aber auch auf Hochdeutsch und Französisch. Auf Schweizerdeutsch sei es aber einfacher, da es ihre Muttersprache sei, erklärt die Alterswilerin. Ihr Dialekt, das Seislerdeutsch, komme überall gut an und die Leute hätten Freude daran. Nachdem sie sich in letzter Zeit vor allem auf Kinderlieder konzentrierte, plant Anja Aerschmann für dieses Jahr auch wieder Konzerte und eine neue CD für Erwachsene. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass ihr Trio wieder spielen kann und sich alles etwas normalisiert. «Ich möchte wieder mal für die Kinder singen, konnte schon lange nicht mehr», sagt sie. Trotz den Umständen durch Corona ist sie motiviert und hofft darauf, dass Konzerte bald wieder planbar sind und wieder stattfinden dürfen.