Man kann den unzähligen Pfadileiterinnen und -leitern, die das Bundeslager (BuLa) im Goms durchgeführt haben, nur ein riesengrosses Kränzchen winden. Sie haben in der Gesamtorganisation oder als Leitende einer Wolfs-, Pfadi- oder Pios-Gruppe das BuLa gemanagt, das mit 35’000 Teilnehmenden alle Rekorde brach. Zwei lange, intensive Wochen haben sie eine Zeltstadt von der Grösse Neuenburgs in Schuss gehalten und waren dabei alles in einem: Zeltbauerin, Eventmanager, Animatorinnen, Seelsorger, Sicherheitsbeamtinnen, Sportlehrer und immer wieder Chefköche. Ohne Lohn engagierten sie sich in ihrer Freizeit für eine gute Sache und schenkten so unzähligen Kindern und Jugendlichen schöne Erlebnisse. Die Medien würdigten dies in den Berichterstattungen fast ausnahmslos. Kaum erwähnt wurde jedoch, dass bereits zwei Wochen nach dem BuLa-Schluss das «normale» Pfadiprogramm der lokalen Pfadiabteilungen mit den Samstagsaktivitäten wieder begann.
81 Ehrenamtliche
helfen aktuell mit, dass die Aktivitäten der Pfadi Falkenstein mit den 11 Gruppen durchgeführt werden können, davon sind 59 in den Einheitsleitungen und im Abteilungsleitungsteam tätig. Eher im Hintergrunde wirken mit unterschiedlich grossen Aufgaben 22 Personen: Sie haben vereinsrechtliche Aufgaben (Falkensteinrat und Revisoren) oder unterstützen die Abteilung in den Bereichen Medien, Internet, Lagermaterial, Pfadiausrüstungslädeli und Support für das Neophytenprojekt. Schätzungsweise werden von ihnen in diesem Jahr über 30‘000 Stunden unentgeltliche Freiwilligenarbeit geleistet. Dies sind ein Drittel mehr gegenüber der letzten Erhebung vor fünf Jahren: wegen des Mehraufwandes für das Bula sowie der seitherigen Mitgliederzunahme von 25% und der damit verbundenen Eröffnung von zwei neuen Einheiten.
Engagement für die Pfadiheime
Die Heime Weiermatt und im Büschi haben für die Pfadi Falkenstein eine besondere Bedeutung: Sie sind die Basis für die meisten Aktivitäten, Lokal für Samstagsanlässe bei Kälte und schlechter Witterung, Treffpunkt und Sitzungslokal, Unterkunft für Lager, Ausbildungskurse und Gemeinschaftswochen, Depot für das umfangreiches Zelt-, Pionier- und Lagermaterial. Die Heime werden auch an andere Pfadigruppen, Jugend- und Sportorganisationen, Schulklassen, Familien und Privatpersonen vermietet. Mit zusammen über 100 Schlafplätzen sind sie die größte Gruppenunterkunft der Region Bern. Hier übernachten jährlich über 9‘200 Personen, das heisst in jeder Nacht im Schnitt 25.
Die Pfadihäuser müssen verwaltet, betrieben, unterhalten und immer wieder erneuert werden, auch die Heimumgebung benötigt Pflege und Unterhalt. Pfadieltern, Ehemalige und weitere Erwachsene sind in der dreizehnköpfigen Unterhaltsequipe und zwölfköpfigen Vermietungsgruppe. Je nach den persönlichen privaten und beruflichen Möglichkeiten setzen sich die Heimleute von jährlich sechs Halbtagen bis zum Teil fast täglich eine gewisse Zeit ein. Die Heimverwaltungsleute werden zusammen mit den 12 Mitgliedern des Vorstands und der Kontrollstelle bis Ende Jahr hochgerechnet über 6500 Einsatzstunden geleistet haben – dies unentgeltlich, auch ohne Sitzungsgelder. Erfreulich ist, dass sie sich in der Regel sehr lange zur Verfügung stellen, aktuell sind die Heimverwaltungsleute im Schnitt 14 Jahre dabei. Der Vorstand wertet die langen und grossen Engagements auch als Zeichen der «Arbeitszufriedenheit». Wichtig ist für ihn, dass er die Freiwilligenarbeit mit besonderen Anlässen wie dem «Merci-Anlass» und symbolischen Gesten im Laufe des Jahres wertschätzen kann.
MUS