Ein bunter Ort voller Herzenswärme

Ein bunter Ort voller Herzenswärme

Schon beim Hinaufsteigen der 135-jährigen Holztreppe kann erahnt werden, dass an diesem Ort etwas ganz Besonderes sein muss. Beim Öffnen der Türe wird man vom öligen Geruch nach Farbe und von einer wohligen Atmosphäre empfangen: Es eröffnet sich die farbenfrohe Welt des ehemaligen Lehrers Walter Klopfenstein.

Ein Blick ins Atelier genügt und es ist gewiss, dass hier bereits viele Kinder, aber auch Erwachsene, kreative Stunden erleben durften. An den Wänden sind die «Rahmen» der dort seit fünfundzwanzig Jahren entstandenen Bilder zu sehen. Es wäre spannend, diese zu zählen und sich auszumalen, wie viele Papierbögen hier wohl schon gehangen sind. Ein jeder dieser «Rahmen» erzählt seine eigene Geschichte, hinter jedem steht ein Mensch, der seine Erlebnisse, Ideen oder gar seine Emotionen zu Papier gebracht hat.

Ruhe und Entspannung finden

Gerade für Kinder ist das Atelier ein Ort, wo sie sich von der sonst so hektischen und hauptsächlich digitalen Welt entspannen, wieder zur Ruhe kommen und Boden finden können. «Klopfi», wie Walter Klopfenstein liebevoll von seinen Schützlingen genannt wird, hat für jedes Kind ein offenes Herz, ist gar wie ein Grossvater und langjähriger Vertrauter für seine Mündel: Sein Anliegen ist es, dass die Kinder beim Malen und Gestalten wieder zu Selbstvertrauen finden, sich besser konzentrieren können und ermutigt werden, eigene Lösungen zu finden. Nein, therapeutisch sei er in dem Sinne nicht unterwegs und das Lehrersein habe er ja mit seiner Pensionierung auch abgeschlossen. Ihm ist es wichtig, dass alle frei kreieren können, ohne Vorgaben, ohne Wertung. Dies soll einen Gegenpol zur heutigen so erfolgsorientierten Zeit schaffen und gerade den unsicheren oder schüchternen Kindern zeigen, dass sie nicht nur über ihre Leistung akzeptiert werden. Bei einer Bilderreise am Anfang des eineinhalbstündigen Malerlebnisses, oder auch zwischendurch beim beliebten «Klopfi-Tee», können die Kinder ankommen und zurück in eine analoge Welt finden.

Mit Freude die eigene Kreativität entdecken

Hui, macht das Spass: ob mit Pinsel, Spachtel, Schwämmchen, Rolle, Ballon, Röhrli oder gar Zahnbürste und Gabel – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Mit nur wenig Anleitung fungiert der Atelier-Eigentümer als Unterstützer, gibt Inspirationen und lässt die Künstler, ob Gross oder Klein, frei schaffen.

In den spannenden Schubladen von «Klopfi» entdeckt man so das eine oder andere spannende Werkzeug und in den Farbtöpfen, welche sich wie ein wundervoller Regenbogen durch den Raum ziehen, findet man die schönsten und reinsten Farben zum freien Malen. Natürlich dürfen auch die Hände, oder im Sommer draussen im Garten sogar die Füsse, benutzt werden. Nur eines gilt: Mit den Farben gespritzt wird nur auf ausdrückliche Erlaubnis vom lebenslustigen «Klopfi», was er mit einem verschmitzten Lächeln erzählt.

Ein Lehrer mit Passion und Herzenswärme

Der aufgestellte Pensionär hat schon als junger Lehrer seinen Beruf in Thörishaus mit grosser Leidenschaft gelebt, dies auch nach seiner heilpäpädagogischen Ausbildung mit 42 Jahren: So standen neben den schulischen Fertigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen auch immer wieder sportliche und kreative Anlässe auf seinem Lehrplan. Auch heute wird das Funkeln in seinen Augen noch stärker, wenn er von den liebevoll gestalteten Geburtstags-Malfeiern erzählt, wo jedes Kind ein Bild als Erinnerung erhält, welches von allen Gästen mitgestaltet wurde. Oder von den Abenden, wenn die Erwachsenen im freien Atelier ihre Kreativität fliessen und den Stress loslassen können. Ein Mal pro Jahr wird sogar ein gemeinsamer Ausflug organisiert: Nach dem Besuch im Atelier Creaviva im Zentrum Paul Klee wird der Nachmittag im Bernaqua verbracht. Ein Spass für alle.

Lässt man seinen Blick durch das Atelier schweifen und sieht jenen Mann an, der diese Freude und Leichtigkeit in die Herzen der Menschen bringt, macht es einen froh, dass es solche Oasen gibt. Walter Klopfenstein wirkt mit seinem ganzen Herzen an diesem liebevollen Ort. Nur eines macht den aufgestellten Mitsiebziger kurz nachdenklich: Wie lange ihm sein kreatives Schaffen wohl noch vergönnt sei? Aber dann kehrt das Strahlen in sein freundliches Gesicht zurück und es ist sicher, dass er noch so manches Kind, und auch Erwachsenen, zum Staunen bringen wird.

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