Uniformen, Bundesrätin Viola Amherd, Militärflugzeuge? An was denken Sie als erstes, wenn Sie VBS hören? Was es auch sein mag, vermutlich sind es nicht Worte wie moderner Arbeitgeber, Digitalisierung oder gar Nachhaltigkeit. Doch genau daran arbeitet der Generalsekretär.
Nachhaltig entwickeln
«Es ist ein riesiges Departement mit 12’500 Mitarbeitenden, verteilt auf über 200 Berufe», verrät Eder. Ein breit aufgestellter Arbeitgeber. «Leider ist das noch zu wenig bekannt», bedauert er. Eine Tatsache, die der gelernte Bau- und Wirtschaftsingeneur im Rahmen einer Modernisierung ändern will. «Wir haben so viele Möglichkeiten wie kaum ein anderes Departement, um eine Entwicklung voranzutreiben», schwärmt er. Im VBS wird digitalisiert, Nachhaltigkeit vorangetrieben oder es werden neuste Entwicklungen aus Forschung und Wissenschaft umgesetzt. Ein Grund, weshalb ihm viele Möglichkeiten offen stehen, sind die vielen Liegenschaften. 7000 Gebäude und Anlagen auf 240 Quadratkilometer Land liegen in der Kompetenz des VBS. Das entspricht in etwa der Fläche des Kantons Zug. Raum und Platz für Veränderungen und Nachhaltigkeit. «Wir wollen zukünftig bei Jugendlichen nicht verstaubt rüberkommen, sondern attraktiv», wünscht er sich als Folge dieser Entwicklung.
Nähe zur Jugend
Eine Meinung darüber einholen, kann er direkt zuhause in Köniz. Am Mittagstisch der Familie Eder kommen verschiedenste Themen zusammen. Beruf, Natur, Politik und immer wieder der Sport, der bei allen eine wichtige Rolle spielt. Sohn Patrick ist gar einer der Nationalmannschafts-Torhüter im Unihockey. Vater Toni erklimmt in seiner Freizeit gerne den einen oder anderen Gipfel, vornehmlich im Wallis, der Heimat seiner Mutter wie auch seiner Gattin. Die restliche Freizeit widmet Eder der Kommunalpolitik. «Ich wohne so lange in der Gemeinde, da gehört es sich für mich, dass ich mich politisch engagiere», fügt der Parlamentarier für die Mitte-Partei an. Politische Themen haben es aber schwer, am Mittagstisch zu punkten. Das stört ihn nicht, im Gegenteil: Er zieht daraus wichtige Erkenntnisse für sein eigenes Schaffen. Typisch Eder. Schönreden, abreden oder kleinreden, das liegt ihm fern. Er nimmt offen entgegen, reflektiert und arbeitet in seiner ruhigen Art lieber stetig an Lösungen.
Auf Augenhöhe
Eigenschaften, die er mit seiner Chefin teilt. Bundesrätin Viola Amherd beschreibt er fast genauso: «Die Zusammenarbeit mit ihr ist offen und direkt. Man nennt die Dinge beim Namen, stets freundlich und respektvoll, aber auch klar in seiner Meinung.» Wenn man tagtäglich miteinander zu tun hat, ist es angenehm, «wenn man die Werte mehrheitlich teilt», fasst er zusammen. Von ungefähr kommen diese allerdings nicht. Toni Eder hat sich im Laufe der Jahre die nötige Erfahrung und Weitsicht angeeignet, um sein Departement aufzufrischen. Es ist nämlich bereits das zweite, in dem er Generalsekretär ist. Zuvor war er für das UVEK zuständig, noch früher leitete er als Vizedirektor die Abteilung Infrastruktur des Bundesamtes für Verkehr. «Der rote Faden in meiner beruflichen Entwicklung ist das Bauen», sagt er aus gutem Grund. Seit jeher begleiten ihn grosse Bauprojekte, sei es damals beim UVEK die NEAT oder heute die Räumungsarbeiten im ehemaligen Munitionslager Mitholz. Ein roter Faden, der weit zurückreicht. Bereits sein Grossvater war Ingenieur und baute die Staumauer von Mühleberg.
Hinter den Kulissen
Nun hilft er mit, das Departement umzubauen, hin zu einem noch attraktiveren Arbeitsfeld. Braucht es denn in einer modernen und digitaleren Struktur noch einen Nachrichtendienst mit Spionen oder ist das ein Staubfänger? «Damit eine Regierung Entscheide für die Sicherheit des Landes fällen kann, braucht sie Informationen über Sachverhalte, die nicht in den Medien zu lesen sind. Diese Informationen liefert der Nachrichtendienst des Bundes.» Dabei steht dieser auch in Kontakt mit Nachrichtendiensten anderer Länder. «Wenn man keinen eigenen Dienst hat, hat man fremde, die das Land als Dreh- und Angelpunkt benutzen», begründet Eder.
Toni Eder führt sein Generalsekretariat, koordiniert die Geschäfte mit anderen Bundesstellen und externen Partnern, erneuert nach innen und orchestriert ein grosses Team, das an den vorgegebenen Zielen arbeitet. Dank seiner inneren Ruhe und seinem lösungsorientierten Wirken kann er sowohl für sich einstehen als auch sich in den Dienst der Bundesrätin als Chefin des Departementes und des gesamten Bundesrates stellen. Es passt ganz gut, wenn er mit einem Schmunzeln meint: «Mein Beruf ist ein wenig General und ein wenig Sekretär.»