Einer mit Krallen und Schnurrhaaren

Einer mit Krallen und Schnurrhaaren

Der Gebirgspuma in den Rocky Mountains ist berühmt berüchtigt. Flink, geschmeidig und äusserst gut an die Umgebung angepasst, ist er ein Jäger ohne Konkurrenz. Inwiefern sein Namensvetter aus dem Hause Ford diese Eigenschaften auf die Strasse bringt, wollten wir herausfinden.

Das uns von der Garage Gilbert Neuhaus AG zur Verfügung gestellte Fahrzeug ist die sportliche Version dieses Crossovers. Mit 155 PS auf 1389 kg hat er auf dem Papier schon mal die Ausgangslage, dem natürlichen Pendant nachahmen zu können. Also nichts wie los in das passende Territorium: die Strassen zwischen Zollhaus, Sangernboden, Ottoleuen und Riffenmatt.

Die Sprungkraft
Kurz nachdem Plaffeien hinter den Rädern liegt, wird klar: auf den ersten Metern schickt der Mildhybrid viel Kraft in den Antrieb und der «Puma» könnte jederzeit sprunghaft loslegen. In der Steigung von Zollhaus bis Sangernboden gesellt sich zur Sprungkraft eine Eigenschaft dazu, für die der Gebirgspuma ebenfalls bestens bekannt ist. Der «Ford Puma» kann auch Fauchen. Der mehrfach ausgezeichnete Otto-Motor kündigt in bergauf kernig seine Sportlichkeit an.

Die Anpassungsfähigkeit
Diese geballte Kraft erstaunt insofern, als dass lediglich ein 1,0-l-Motor mit 3 Zylindern unter der Haube steckt. Damit gelingt es den deutschen Autoherstellern ein sportliches Auto anzubieten, das gleichwohl die Energieeffizienz A erhält und durchschnittlich gerade mal 5,5 l Benzin pro 100 Kilometer verbraucht. Ideal an die Umgebung angepasst ist er nicht nur wegen der Sparsamkeit, sondern weil man je nach Umgebung die idealen Fahreinstellungen ganz einfach per Knopfdruck einstellt. Im Eco-Modus sinkt der Verbrauch gar auf 4,4 l pro 100 Kilometer. Richtung Ottoleuen, darf der Puma aber im Sport-Modus seine Anpassungsfähigkeit im kurvenreichen und gebirgigen Territorium zeigen. Obwohl die Strasse gespickt von Unebenheiten ist, bleibt er geschmeidig und allzeit bereit, loszuspringen. Seine Bauart hilft ihm dabei. Ein kompaktes, wendiges Auto, dass an den richtigen Stellen ein wenig erhöht ist; ein echter Crossover eben. Seine Geschmeidigkeit im Gelände ist nicht ganz ungefährlich. Das Tempo täuscht im ruhigen Cockpit. Der Blick auf den Bildschirm beim Lenkrad verrät all zu oft, dass man schon ziemlich flott unterwegs ist. Die erreichte Spitzengeschwindigkeit auf der Landstrasse lassen wir hier deshalb mit Blick auf die Gesetze dezent beiseite.

Die Eleganz
Der Fahrspass in Ehren, aber ein Auto sollte bequem, sicher und platzbietend konzipiert sein. Selbst hier sind die Parallelen zum Gebirgspuma offensichtlich. Elegante Kurven zeichnen nicht nur seine Form, sondern auch das Cockpit aus. Der Bildschirm begrüsst den Lenker mit einem Puma und kurvenreichen Grafiken, damit man gleich weiss, wo man sitzt. Die tiefe Sitzposition erlaubt, dass man die Katze fest im Griff hat und der erhöhte Aufbau sorgt für einen ähnlichen guten Rundumblick wie eine Raubkatze ihn hat. Das Testfahrzeug verfügt zudem über ein elektrisches Panoramaschiebedach. Vielfach muss ein sportliches Auto bei der Beinfreiheit im Fond und Platz im Kofferraum kompensieren. Nicht so beim Ford Puma. Hinten bleibt erstaunlich viel Raum frei, sowie eine kleine Überraschung: Unter der Abdeckung im Kofferraum, befindet sich eine Vertiefung, die sich etwa mit Eis füllen lässt, um das Bier kalt zu stellen oder alternativ verschmutzte Schuhe nach Hause zu bringen, ohne den Innenraum der eleganten Katze zu beschmutzen.

Die Sanftheit
In Riffenmatt angekommen, darf er sich ein wenig erholen. Im Eco-Modus drosselt das System die Drehzahl und der Puma faucht nun nicht mehr, er schnurrt kaum hörbar. Nahezu lautlos gleitet er nach Guggisberg und über Kalchstätten zurück nach Plaffeien. Zeit, ein wenig Musik zu hören, denn schliesslich verwöhnt er uns mit einer hochwertigen «B&O»-Soundanlage. Fair ist man geneigt zu denken, wenn man nach all dem Fahrspass auf das Preisschild blickt. Das von uns getestete Fahrzeug kostet 37’500 Franken.

Wo eine Raubkatze draufsteht ist auch eine drin. Der «Ford Puma 1.0 EcoB Hybrid 155 ST-Line X» schnurrt zufrieden und sparsam, kann sich aber jederzeit im Asphalt festkrallen und fauchen. Ein Auto, das ganz einfach Spass macht.
Sacha Jacqueroud

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Einer mit Krallen und Schnurrhaaren»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2