Vor zehn Monaten hat Susanna Meri ihre Stube eröffnet. Die gelernte Eventplanerin befand sich mitten in einer Lebensveränderung. Als Mutter zweier junger Buben entschied sie sich, in Rüschegg zu bleiben – dort, wo ihre Kinder zuhause sind, ihre Freunde haben und in die Schule gehen. Statt wegzugehen wollte sie etwas Neues schaffen, das den Menschen guttut und der Region neues Leben einhaucht.
Den Anstoss dazu gab ein Treffen mit der Musikerin und Freundin Lindsay Ferguson. Als das kleine Bistro gleich neben dem Coop frei wurde, entstand die Idee, es zu übernehmen, neu zu gestalten und darin kleine, aber feine Konzerte im familiären Rahmen zu organisieren. Die Idee schlug ein: Musikliebhaberinnen und -liebhaber aus nah und fern kommen seit der Eröffnung im Januar 2025 nach Rüschegg, um in der warmen Atmosphäre die Auftritte zu geniessen.
Ein Ort für alle – nicht nur bei Konzerten
Susanna Meris grösster Wunsch ist, dass Meris Stube nicht nur an Konzertabenden ein Treffpunkt ist, sondern ein Ort für alle – auch unter der Woche. Ob bei einem Kaffee mit einem Stück Kuchen, einer feinen Suppe oder beim beliebten Hamburgerplausch mit Pommes am Mittwochabend: Alle sollen sich willkommen fühlen.
«Ich möchte, dass sich die Menschen hier begegnen können, ohne Unterschiede – einfach so, wie sie sind», sagt Meri. Der Spagat zwischen Familie,
Gastronomie und Organisation ist anspruchsvoll. Doch Meris Leidenschaft für Kultur, ihr Wille und ihr Glaube an das Gute lassen sie weitermachen. Unterstützung erhält sie von einem kleinen, engagierten Team, das grösstenteils freiwillig mithilft und mit Begeisterung zum Erfolg beiträgt.
Neue Ideen hat die zweifache Mutter laufend. Schon jetzt ist die Vorfreude gross auf den Weihnachtsmarkt am 13. Dezember, der direkt vor Meris Stube stattfinden wird – mit regionalen Produkten, Handwerk, feinen Köstlichkeiten und ganz viel Herz. Ein Anlass, der Menschen zusammenbringen und das Gemeinschaftsgefühl stärken soll – ganz so, wie es sich Meri wünscht.
Miteinander statt Gegeneinander
Auch in der Zusammenarbeit mit anderen Betrieben zeigt sich ihr offenes Denken. Seit Kurzem hat in der Nähe das Restaurant Pfadern eröffnet. Für die Musikliebhaberin kein Grund zur Sorge, sondern eine Bereicherung. «Wir sind im Austausch und pflegen einen guten Kontakt», sagt sie. Ihre Öffnungszeiten hat sie sogar so angepasst, dass sich die Angebote ergänzen statt konkurrenzieren. Was Susanna Meri am meisten am Herzen liegt: dass die Menschen offen und neugierig bleiben.
«Manchmal haben wir ein Bild im Kopf, bevor wir etwas wirklich kennen», sagt sie mit einem Lächeln. «Ich wünsche mir, dass die Leute vorbeikommen, sich selbst ein Bild machen und merken, dass hier einfach Platz ist für alle.»
So ist Meris Stube zu einem Ort geworden, an dem Mut auf Begegnung trifft – ein Ort, der zeigt, wie viel entstehen kann, wenn jemand an das Gute glaubt und bereit ist, Neues zu wagen. Und vielleicht genau der richtige Ort, um einfach mal vorbeizuschauen.


