Fahrspass mit der kleinen Löwin

Fahrspass mit der kleinen Löwin

Ein niedlicher Name und trotzdem ein stattliches Nakedbike: Das ist die Benelli Leoncino. Unaufgeregtheit und ein einfaches Handling zeichnen die chinesische Italienerin aus. Trotz überschaubarer Leistung von bis zu 48 PS kommt die Halb­liter-Maschine gut auf Touren.

Die Leoncino soll Tradition, Mythos und Leidenschaft mit dem zeitgenössischen Stil, mit Neuerung und mit Leistung verbinden. Diese Haltung vertritt Hersteller Benelli gegenüber der Öffentlichkeit. Seit knapp 100 Jahren gibt es Motorräder dieser Marke. 2006 wurde die Marke chinesisch, hinter Benelli steht nun der QJ-Konzern. Gefertigt werden die Motorräder nicht mehr im Lande unseres süd­lichen Nachbarn, sondern in China. Und da zählen bekanntlich Stückzahlen. Somit ist statt Exklusivität eher Mainstream angesagt. Aber das muss mitnichten ein Nachteil sein.
Das vom SK Moto-Sport GmbH in Niederwangen zur Verfügung gestellte Testmotorrad präsentiert sich ganz in Schwarz (erhältlich ist sie auch in den Farben Rot und Braun). Das Design gefällt schon mal. Vom Centro Stile Benelli gestaltet mischt die Leoncino traditionelle Scrambler-Formen mit modernen Akzenten und moderner Technologie. Neckisch reckt sich dem Betrachter auf dem Frontkotflügel der Löwe von Pesaro entgegen. Ein schönes Detail ist auch der Benelli-Schriftzug im LED-Frontscheinwerfer. Die digitale Anzeige zeigt eine Vielzahl von Informationen: Neben den gefahrenen Kilometern, der Geschwindigkeit und der Tourenhöhe sind der Stand des Tankinhalts, der gewählte Gang, die Uhrzeit, die Temperatur des Motors sowie die Aussentemperatur ablesbar. Schade, dass die Anzeige bei Lichteinstrahlung nicht mehr gut ablesbar ist.
Angetrieben wird die Leoncino durch einen wassergekühlten Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor mit 500 ccm. 48 Pferdestärken entwickelt das Aggregat bei 8500 U/min. Technisch bietet die Leoncino zudem eine elektronische Einspritzung, eine hydraulische Kupplung, ein Sechs-Gang-Getriebe und ABS. Einmal gestartet, zeigt sich die kleine Löwin recht sanft – nur ein leichtes Knurren des Motors und ein sanftes Brummen vom Auspuff ist zu hören.
Schon auf den ersten Anfahrtsmetern zeigt sich, dass der Motor geschmeidig am Gas hängt. Dieser wird zylinderselektiv überwacht und tritt spontan an, ein Ruck bleibt einem erspart. Dazu trägt auch die Kupplung bei, mit der die Kraftübertragung von Beginn weg wunderbar dosiert werden kann. So lässt sich die Maschine auch zu Stosszeiten ohne Probleme durch den Stadtverkehr fahren. Einzig die Schaltung braucht ein klein wenig mehr Kraft, als man sich das gemeinhin gewöhnt ist – ist aber wohl einfach Einstellungssache.
Mit 48 Pferdestärken ist die Löwin definitiv keine Sportlerin. Trotzdem vermag sie die zur Verfügung stehende Leistung sehr manierlich abzurufen. Kurvenreiche Bergstrassen sind also kein Hindernis. Die Reifen – vorne ein 120/70-ZR17, hinten ein 160/60-ZR17 – bleiben in Schräglage schön stabil. Mehr Fahrsicherheit bedeutet auch mehr Spass und Genuss… 
Das Fazit liegt auf der Hand: Die kleine Löwin kann sich sehen lassen und eignet sich durch das einfache Handling auch für Einsteiger in die Motorradwelt sehr gut. Vom Preis her ist die Benelli Leoncino ebenfalls interessant. Sie kostet 7690 Franken.

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