Da staunten die Behörden wie die Verantwortlichen des Ortsvereins Köniz nicht schlecht: Der Weihnachtsbaum auf dem Kreisel am Bläuackerplatz war kurz vor Weihnachten «fremdgeschmückt» worden. Wer die Urheber waren, war zunächst nicht bekannt. Lediglich eine Vermutung lag im Raum. Diese wurde dann im neuen Jahr bestätigt: Die Verantwortlichen des Kulturlokals «Heitere Fahne» in Wabern wollten mit ihrer Aktion ein Zeichen setzen.
«Wir haben bei der Durchfahrt von Köniz nach Wabern den Baum gesehen und fanden, dass er mit einer einfachen Lichterkette geschmückt einfach trostlos aussieht», erklärte Olivier Eicher auf Anfrage dieser Zeitung. «Das wollten wir ändern.» Sie hängten verschiedene Dekoelemente wie Sterne und Päckli auf. Die Aktion war nicht ungefährlich, denn sie war mit Klettern verbunden – und zwar bis zur Baumspitze, der ebenfalls Schmuck aufgesetzt wurde. Auf dem Sternenschmuck standen auch Fragen: «Chunsch ufnä Schwatz?» etwa, oder «Liebsch wasd machsch?». Die Baumschmücker wollten zeigen, dass jeder die Macht hat, etwas zu verändern. «Man muss einfach die Initiative ergreifen», brachte es Olivier Eicher auf den Punkt.
Seitens der Gemeinde nimmt man die Aktion insgesamt gelassen. Der Baum wurde bereits Mitte Januar wieder abgebaut. Dabei stellte sich lediglich die Frage, was mit dem Weihnachtsschmuck geschehen soll und wer für die etwaige Entsorgung der angebrachten Objekte verantwortlich sei, so Daniel Matti, Leiter der Abteilung Verkehr und Unterhalt der Gemeinde.