«Ganzheitlich oder gar nicht»: So lautet das Motto von Bernhard Schweizer, wenn es um sein berufliches Engagement geht. Er steht ein für dienstleistungsorientiertes Handeln und gewinnorientiertes Wirken. Am 7. Schloss-Apéro der Bank Gantrisch berichtete er auf humorvolle Weise über seine Arbeit als Organisationsentwickler, und was es mit Veränderung und Wandel auf sich hat.
«Wer sich wandelt, überlebt», zeigt sich Bernhard Schweizer überzeugt. Das Sprichwort aus vergangenen Tagen habe noch heute seine Gültigkeit. Gerade für Unternehmen, gerade in dieser wirtschaftlich nicht einfachen Zeit. Unternehmen dürfen nicht stillstehen und müssen sich ständig weiterentwickeln, wollen sie erfolgreich sein und bleiben können. Oder anders gesagt: «Business muss rocken.» Für Bernhard Schweizer gilt das für Unternehmen und KMUs wie auch für Institutionen, Verbände oder Non-Profit-Organisationen.
Und es gilt: «Ganzheitlich oder gar nicht». Man könne nur dann etwas umfassend-wirksam entwickeln, wenn man es als Ganzes betrachtet. Dazu brauche es allerdings die Bereitschaft zur Veränderung bei allen Beteiligten. «Die Bereitschaft ist die Grundlage jeder Entwicklung und jeglichen Wandels», zeigt er sich überzeugt. In zahlreichen Firmen und Organisationen gebe es beispielsweise ein Leitbild. Doch wenn dieses von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht getragen werde, fände es auch keine Beachtung und mutiere zum reinen Papiertiger. «So wird es schnell einmal zu einem Leidbild», verdeutlichte Bernhard Schweizer.
Das Nicht-Beachten kann manchmal einen einfachen Grund haben: «Man versteht so lange nicht, warum man etwas tun soll, bis man den Sinn darin erkennt», glaubt Bernhard Schweizer. «Ich muss also versuchen, jede einzelne betroffene Person zu berühren. Wenn ich sie nicht berühre, kriege ich den Wandel nie hin, der Wandel wird demnach auch nicht stattfinden», so der Organisationsentwickler.
Doch wie geht man den Wandel in einer Firma erfolgreich an? «Indem alle dieselben Ziele und dieselben Werte vertreten.» Es gehe eben nicht nur um nach aus-
sen gezeigte Strukturen und Prozesse. Es geht auch um eine nach innen und aussen gelebte Unternehmenskultur. Ganzheitlich heisst aber auch, dass bei Mitarbeitern neben gezeigten Fähigkeiten und messbaren Leistungen auch das unbewusste Potenzial und die persönlichen Bedürfnisse eruiert würden. Damit innerhalb eines Unternehmens ein Wir-Gefühl entstehen könne und sich der Teamgeist entwickelt, müssen Überzeugungen und Werte sowie die Visionen jedes Einzelnen berücksichtigt werden. Nur dann könne die Unternehmenskultur verinnerlicht werden und sei dienstleistungsorientiertes Handeln sowie gewinnorientiertes Wirken möglich.
Dass sein Wissen um Organisationsentwicklung mehr als nur Theorie ist, zeigen seine Erfahrungen bei Kunden im In- und Ausland. So beispielsweise bei einer grossen deutschen Brauerei mit 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dort zahlte sich der ganzheitliche Ansatz aus, gehören doch 17 Personen zur Führungsriege. Da war es schon eine Herausforderung, Leitwerte zu extrahieren und klare Unternehmensziele festzulegen, die auch von allen mitgetragen und gelebt werden. Ein anderes Beispiel: ein traditionsreiches Gasthaus im Emmental, ein Familienbetrieb, bei dem ein Generationenwechsel anstand – und die jungen Gastwirte erst dann Ihre eigene Identität implementieren konnten, nachdem die Eltern definitiv aus dem Betrieb ausschieden – und die Jungen ihre Vorstellungen und Visionen uneingeschränkt umsetzen konnten.
«Ein rollender Stein setzt kein Moos an», sagt Bernhard Schweizer. Wer sich also bewegt, wer bereit ist, sich zu ändern, zu wandeln, sich der Zeit anzupassen und sich fehlende Kompetenzen anzueignen, der hat eine erfolgsversprechende Zukunft.
Sein geballtes Wissen und seine Erfahrungen aus der Praxis hat Bernhard Schweizer im eben erst erschienen Buch «Business Rocker» (ISBN 978-3-7272-1445-5) zusammengefasst. «Ein Must-have-Buch für alle Veränderungswilligen und Entwicklungsbereiten.»