Gegen den Konsum(-wahn)

Gegen den Konsum(-wahn)

Anfang November findet im reformierten Kirchgemeindehaus der 2. «Kleidertausch-Rausch» statt. In gemütlichem Rahmen können Kleider und Accessoires getauscht werden. Der Anlass richtet sich an Frauen, Männer und Jugendliche.

Wer hat kein Kleidungsstück im Schrank, das nicht mehr passt oder in dem man oder frau sich gar nie richtig wohlgefühlt hat?
Haben solche Fehlkäufe dann auch noch viel Geld gekostet, tut man sich vielleicht schwer, diese zu entsorgen. Und mit dem Wissen über unfaire Produktionsbedingungen lässt sich ein altes Kleidungsstück auch mit einem vollen Portemonnaie nicht ganz unbeschwert durch ein neues
auswechseln.

Gute Resonanz
Hier setzt der «Kleidertausch-Rausch» an. Frauen wie auch Männer und Jugendliche können neue oder gut erhaltene Kleider erwerben, und im Gegenzug guten Gewissens diejenigen Sachen weggeben, die sie nicht mehr tragen. «Die Börse soll eine Alternative zum unreflektierten Kleiderkonsum bieten», erklären die Initiantinnen Petra Wälti und An Ackaert Kössler, die den Anlass erstmals letzten Herbst durchführten – damals noch an einem Mittwochmorgen und im Anschluss ans «Frauenfrühstück», einen Anlass der reformierten und katholischen Kirche, den die beiden Frauen gemeinsam organisieren. Beim letzten Frühstück stand ein Referat über die ungerechte Herstellung von Kleidern und Möglichkeiten zum fairen Kauf auf dem Programm. Dieses Thema gab den Anstoss: «Zu diesem eher theoretischen Wissen, das uns oft ohnmächtig zurücklässt, wollten wir etwas Praktisches, das wir selber im Alltag tun konnten, entgegensetzen», erklärt Wälti. Das Interesse war gross und die Rückmeldungen positiv. Petra Wälti und An Ackaert Kössler machten die Erfahrung, dass die Freude und Lust am Kleider anprobieren und tauschen verbindet. In ungezwungener Atmosphäre würden Begegnungen nicht nur zwischen Gleichaltrigen, sondern verschiedenen Generationen möglich.

Tipps von der Stilexpertin
Es können Blusen, Jupes, Blazer, Mäntel, Hosen, Pullover, Taschen, Accessoires, Sportliches und Elegantes in den Grössen XS bis XXL abgegeben werden. Auf eine gute Qualität wird Wert gelegt. Pro mitgebrachtes Kleidungsstück gibt es einen Bon, mit dem ein anderes Kleidungsstück erstanden werden kann. Es ist nichts dabei, das gefällt? Dann werden sich andere freuen: Alle nicht eingetauschten Kleider kommen einem Hilfswerk in der Ukraine zugute, dessen Vorstand seinen Sitz in Wabern hat (www.ukraine-direkt.ch). «Die Kleider gelangen per Lastwagen direkt an bedürftige Menschen in verschiedenen Gebieten oder Projekten», sagt Petra Wälti.
Eine Schneiderin vor Ort nimmt Mass und passt die Kleider in ihrem Atelier kostengünstig an. Von einer Stilberaterin gibt es kostenlos Tipps, wie die neuen Stücke kombiniert werden können. Ein Nagelstudio, ein Infostand der «Erklärung von Bern» zum Thema «faire Kleidung» sowie eine Kaffee-Ecke ergänzen den
Anlass. Eröffnet wird die Börse mit einer Modenschau in der Kirche. Ab 12 Uhr präsentieren dort Models zwischen 16 und 84 Jahren Kleider, Schuhe und Accessoires, die das Publikum anschliessend im Kirchgemeindehaus tauschen kann.

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