«Gesunde Bräune gibt es nicht»

«Gesunde Bräune gibt es nicht»

Die Schweiz hat eine der höchsten Hautkrebsraten in Europa. Darum engagiert sich die Krebsliga Bern für den Sonnenschutz als Hautkrebsprävention und lädt zum Anlass im Eichholz ein.

Sommer, Sonne, Strand. Wenn nicht am Meer, so doch vielleicht an der Sense, an einem der Berner Seen oder im Eichholz. Nach den verregneten Juni-Wochen geniessen Menschen allen Alters die wärmeren und trockeneren Juli-Tage. Es gilt also, wieder die Sonnencreme einzupacken. Schon ein kurzer Blick auf die Liegewiesen der Region bestätigt: Nach wie vor ist das Sonnenbaden hoch im Trend, denn noch immer gilt sonnengebräunte Haut als attraktiv. Doch: «Gesunde Sonnenbräune gibt es nicht», betont Christine Gerber.

Verletztes Bindegewebe und Erbgutschäden
Die Kommunikationsverantwortliche der Krebsliga Bern ordnet ein: Die Sonne habe durchaus eine positive Wirkung auf die Gesundheit, namentlich bei der Bildung von Vitamin D. Doch die negativen Aspekte überwiegen, mit potenziell drastischen Folgen. Gerade die kurzwelligen und energiereichen UVB-Strahlen können die Hautzellen schädigen; als Reaktion und zum Schutz bilden die Pigmentzellen den Farbstoff Melanin, der die Haut braun werden lässt. «Diese Bräune ist somit ein Anzeichen, dass die Zellen bereits beeinträchtigt sind», so Gerber. Die langwelligeren UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und verletzen das Bindegewebe. «Die Haut verliert an Elastizität, wodurch Falten, Altersflecken und eine vorzeitige Hautalterung begünstigt werden», erklärt die Expertin. Es bleibt aber nicht bei kosmetischen Folgen. Zu viel UV-Strahlung und Sonnenbrände können Erbgutschäden in den Hautzellen verursachen. «Das kann in späteren Jahren zu Hautkrebs führen.»

Schatten, Kleidung, Sonnencreme
Die natürlichen Eigenschutzmechanismen der Haut sind vor allem in den ersten Lebensjahren noch nicht vollständig entwickelt. «Kinderhaut benötigt deshalb immer einen besonderen Sonnenschutz», ruft die Krebsliga in einer Medienmitteilung in Erinnerung. Der nachhaltigste Schutz sei Schatten. Besonders zwischen 11 und 15 Uhr solle man sich möglichst nur an sonnengeschützten Orten aufhalten. Der zweitbeste Schutz sind Kleider, wobei weisse Stoffe nicht so gut abschneiden. Je intensiver der Farbton, umso besser schützt die Kleidung. Hut und Sonnenbrille sind ebenfalls empfohlen. Nackte Haut sollte mit Sonnenschutzmittel geschützt werden. «Und zwar regelmässig und in genügender Menge und mindestens mit Lichtschutzfaktor 30», so die Krebsliga. Auch Sonnencreme schützt nur bedingt: «Darum sollte man seinen Aufenthalt an der Sonne zeitlich beschränken.»

Auffälliges Muttermal?
Den Sensibilisierungsanlass vom Sonntag, 18. August, im Eichholz führt die Krebsliga Bern zum ersten Mal durch. Für den Anlass ist die Krebsliga auf Hilfe angewiesen – ausgerechnet von der Sonne. Bei nassem Wetter wird das Zielpublikum nämlich kaum anzutreffen sein. Bei trockener Witterung erwartet die Besuchenden ein Bewegungsangebot für alle. Kinder können Perlenarmbänder basteln, deren Farbe sich durch die UV-Strahlung verändert. Fachleute der Krebsliga Bern geben Auskunft, Dermatologen des Inselspitals führen zudem kostenlos Hautchecks durch. Bei einer Tombola gibt es Preise zu gewinnen; der Erlös kommt Familien von Krebsbetroffenen zugute. Mit der Hoffnung, durch die Kampagne zumindest die Hautkrebsrate in Zukunft etwas senken zu können.

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