«Ihr seid zwischen 16 und 26, Einzelkünstler oder Mitglied einer bis zu dreiköpfigen Gruppe? Dann meldet euch!» So die Aufforderung zum Tanz, pardon, zum Singen, in der «Wier Seisler»-Hauszeitung. Mit dem Auftritt allein war es jedoch noch nicht getan. Um alles zu bewerkstelligen, waren Freunde und Familie gefragt: Do it yourself! Angelo Schwaller war ein toller Techniker, der dafür sorgte, dass die Stimmen nicht übersteuert waren und die Lautstärke angenehm blieb. Fiona Fasel aus Düdingen von Radio Freiburg war eine hochsympathische Moderatorin, die sich nicht selbst ins Rampenlicht stellte, sondern die Künstlerinnen und Künstler.
Anspannung und Nervosität
Natürlich konnten Zuhörende auch einfach kommen, den Abend geniessen und aus dem Zuschauerraum die Nachwuchs-Bühnenkünstlerinnen und -künstler unterstützen. Bewertung gab es keine, Applaus umso mehr.
Insgesamt nahmen elf junge Leute die Gelegenheit wahr, sich der Öffentlichkeit zu zeigen. Sprach man kurz vor Beginn des Anlasses mit den Auftretenden, waren Nervosität und Anspannung spürbar. Also galt es, sich selbst zurückzunehmen, um die Künstlerinnen und Künstler in ihrer Konzentration nicht zu stören.
Eine Freude bereiten
Was war denn die Motivation, an diesem Anlass teilzunehmen? Fabiola Broch sprach nicht bloss im Namen ihrer Schwester, sondern wohl für alle Sängerinnen: «Singen macht einfach Spass, vor allem, wenn man der Familie und Freunden eine Freude bereiten kann, durchaus auch am runden Geburtstag der Grossmutter», lacht sie. Zudem sind die beiden Schwestern bei der Singschule Sense aktiv.
Was nicht herauszufinden war: Weshalb gab es keine Sänger? Nachwirkungen des Stimmbruchs, Angst, die Stimme vor dem Publikum zu verlieren? Diese Fragen blieben unbeantwortet.
Unmögliches möglich machen
Klar, Auftritte vor einem vollen Hallenstadion liegen noch in der Ferne, aber auch im kleinen Rahmen kann man die Zuhörerinnen und Zuhörer begeistern, wie der Applaus nach jeder Darbietung eindrücklich bewies.
Es gibt Songs, die kann niemand wirklich nachsingen, «Valerie» von Amy Winehouse gehört dazu. Also haben Alicia Kull, Elena Schaller mit Lenny Moser am Keyboard eine eigene Version realisiert, die sich echt hören lassen kann. Bei ihnen fällt auf, was auch für alle Sängerinnen an diesem Abend gilt: die glasklaren Stimmen und das perfekte Englisch. Respekt.
Last but not least gehört auch gesagt, dass zwei junge Herren ebenfalls anwesend und für zwei Höhepunkte sorgten: Evano Delmatto mit seiner eigenen Art der Realisation von Kurzvideos sowie Simon Rauber, der ein Zirkusprojekt vorstellte, von dem man hoffen kann, dass es über die Projektphase hinauswächst.
Kurz und gut: Man darf sich auf die 15. Ausgabe freuen.
Die Teilnehmenden
Gesang: Jael und Enya Lauper, Plasselb; Leonie Riedo, Düdingen; Alicia Kull, Elena Schaller, Düdingen sowie Lenny Moser, Murten; Nadine und Fabiola Broch, Giffers-Tentlingen; Léann Kramer, Murten.
Vorstellung eines Zirkusprojekts: Simon Rauber, Tafers.
Produktion von Kurzvideos: Evano Delmatto, Düdingen.