«Haberbüni» erfolgreich in Berufsbildung

«Haberbüni» erfolgreich in Berufsbildung

Freude herrscht beim 18-köpfigen Gastro-Team des Restaurants Haberbüni über den ersten Rang bei der Berufsprüfung ihres Kochlehrlings Jonathan Wüthrich. Von rund 70 Prüfungsabsolventinnen und -absolventen der GIBB legte er in der Praxis eine 5,7 und als Gesamtnote eine 5,5 hin. Patron Markus Schneider ist stolz auf die Leistung seines Schützlings.

Der 23-jährige Jonathan Wüth-
rich ist sichtlich erleichtert, dass er auf eine erfolgreich verlaufene Berufsprüfung zurückblicken kann. «An der praktischen Prüfung stand ich permanent unter Zeitdruck und ein Prüfungs-
experte hinter mir stresste mich zusätzlich, allein schon durch seine Anwesenheit. Schlussendlich hat die Zeit gereicht und ich konnte die Teller so schicken, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das gab mir ein gutes Gefühl», erklärt er. Sehr gut gelungen ist ihm die Vorspeise. Ein Entenbrustparfait mit caramelisierten Tomätli mit Oliven, Orangenfilet im Orangensud gegart, Brotcroutons aromatisiert mit Thymian und Rosmarin; das Ganze garniert mit fein geschnittenem Eisbergsalat. Einzig beim Fischgang ist ihm das Peperoni-Coulis als Beilage etwas zu dünnflüssig geraten. Und Markus Schneider ergänzt: «Im Prüfungsstress unterlaufen jedem kleine Fehler, da lässt man rasch ein paar Zehntelnoten liegen.»

Im praktischen Teil der Berufsprüfung waren aus einem
mit Lebensmitteln vorgegebenen Warenkorb die ersten drei Gänge, eine kalte Vorspeise, Suppe und ein Fischgang frei zu kreieren. In einem Pflichtgericht galt es, zusätzlich mit Hauptgang, Dessert und Friandises sein Können unter Beweis zu stellen. «Das Schwierigste war das Zeitmanagement, wann was zu tun ist, und die Hygiene immer im Auge zu behalten», sagt Wüthrich.

Bei der schriftlichen Prüfung über die Berufskenntnisse erzielte er die Note 5,1. In der Praxis galt es in einem Fachgespräch, anhand von Arbeitsrapporten und Kontrollblättern aus der Lehre, Auskunft zu geben über den Kochberuf. Dabei wurden speziell die Garmethoden Trockenhitze- und Feuchthitzetechnik geprüft. Ein Fachgespräch in englischer Sprache wurde ebenfalls geführt.

Freude und Stolz des Patrons
Lehrmeister Markus Schneider ist stolz über das Spitzenresultat seines Schützlings. «Er ist unser erster Lehrling, der, sowohl in der Gesamtnote als auch in der Praxis ein Spitzenresultat erzielt hat. Es ist auch eine Bestätigung für den Betrieb und die Crew. Küchenchef Daniel Wyss hat Jonathan auf die Prüfung vorbereitet und einen super Job gemacht. Jedoch ist es der Lernende, der die Note macht, wir sind unterstützend da», sagt Schneider, der seit 17 Jahren Lernende in Küche und Service ausbildet. Die Lernenden sind vom ersten Tag Teil des Teams. Sie werden so eingesetzt, dass sie Wertschätzung erfahren. Also nicht monatelang Rüebli spitzen oder putzen. Geputzt wird von allen. Im Service werden den Lernenden nach einem Monat zwei Tische zugewiesen, wo sie Stammgäste bedienen können. Die Mittags- und Abendmenüs werden im Plenum inklusive Lernenden besprochen. Dabei können die Lernenden auch ihre Ideen einbringen und Teilkomponenten beisteuern.

Koch in Zweitausbildung
Bereits in der Schulzeit hat Jonathan Wüthrich seine Affinität zum Kochen erkannt und bekochte gerne seine Eltern, Verwandte sowie Schulkolleginnen und -kollegen. Die Ausbildung zum Koch hat er als Zweitausbildung absolviert. Sein erster Beruf als Elektroniker war ihm zu wenig kreativ und er sass tagelang vor dem Computer. Während den 14 Wochen Ferien, die er als Elektroniklernender bei den Lehrwerkstätten Bern hatte, arbeitete er jeweils in verschiedenen Küchen.

Abschlussgeschenk
«Wir gehen irgendwo sehr gut essen, ich weiss noch nicht wo, aber es wird ein Tag, den wir zusammen verbringen werden, und als Krönung in einem sicher hochgepunkteten Restaurant, so 18 Gault-Millau-Punkte oder MichelinSterne, einerseits als Wertschätzung für den Spitzenabschluss, rückblickend aber auch auf die vergangenen gemeinsamen drei Jahre unserer Zusammenarbeit», gibt der 53-jährige Restaurateur preis, dessen Lokal aktuell mit 13 Gault-Millau-Punkten taxiert ist.

Wie gehts weiter?
«Ich will auf dem Beruf bleiben und habe mich schon auf einige Stellen im Raum Bern beworben, vor allem bei Restaurants, wo ich mich auf diesem Niveau weiterentwickeln kann», erklärt der junge Koch. Und Haberbüni-Patron Markus Schneider ergänzt: «Ich bin überzeugt, dass sich für Jonathan etwas Gutes ergibt. Ich finde es wichtig, dass man nach dem Lehrabschluss weiterzieht. Das Schöne in der Gastronomie ist, dass man sein Wissen erweitert, indem man insbesondere in jungen Jahren relativ viele Betriebe kennenlernt und seine praktischen Fähigkeiten und seine persönliche Eigenheit ent-
wickeln kann.»

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