«Ich habe mich immer so gegeben, wie ich bin»

«Ich habe mich immer so gegeben, wie ich bin»

Sein halbes Berufsleben hat er bei der Raiffeisenbank Schwarzwasser verbracht. Seit Jahresbeginn 2018 ist der 60-jährige Vorsitzende der Bankleitung Roger Roos vorzeitig pensioniert. Er blickt zurück auf eine herausfordernde und abwechslungsreiche Berufskarriere. Auch für seinen dritten Lebensabschnitt hat er einiges vor.

Mitte Dezember lud Roger Roos seine langjährigen Kunden und «Weggefährten» zur Abschiedsfeier in den Rossstall auf Schloss Köniz. Dabei erfolgte auch die symbolische Schlüsselübergabe an seinen Nachfolger Gregor Sieber, der bis zur Fusion mit der Raiffeisenbank Schwarzwasser im Juni 2017 die Raiffeisenbank Überstorf leitete. «Ich habe immer gesagt, nach der Fusion mit der Raiffeisenbank Überstorf gehe ich in Pension», so Roos.

Amerika – zu weit weg
Der in Olten aufgewachsene Roger Roos absolvierte ab 1974 eine KV-Lehre beim Schweize­rischen Bankverein in Olten. Sein Bewerbungsschreiben für die Lehrstelle sei übrigens das einzige während seiner beruflichen Laufbahn gewesen. Die späteren Stellenwechsel seien alle über Geschäftsbeziehungen erfolgt, erklärt Roos. Nach der Lehre arbeitete Roos weitere vier Jahre als Kassier im Lehrbetrieb. Anschliessend war er während zwei Jahren beim Bankverein in Morges. Von diesem erhielt er das Angebot zwei Jahre in San Francisco zu arbeiten. «Dies schlug ich aus. Ich war hier stark verwurzelt und Amerika war mir damals einfach zu weit weg», begründet Roos seinen Verzicht auf die «Chance seines Lebens» lachend. Bei der Bankverein-Filiale im Breitenrain war er während zwei Jahren Chefkassier. Anschliessend nahm er das Angebot als Fillialeiter in Attiswil von der Ersparniskasse Wangen an der Aare an. Drei Jahre später übernahm er die Filiale des Bankvereins in Schönbühl und war damit jüngster Filialleiter des Bankvereins in der Schweiz.
Ab 1991 leitete Roger Roos während fünf Jahren die Filiale der Spar + Leihkasse in Kleinwabern. 1996 übernahm er die Funktion als Bankleiter bei der Raiffeisenbank Schwarzenburg. Ab 1998 folgten die Fusionen mit den selbständigen Raiffeisenbanken Niederscherli, Mittelhäusern, Oberbalm und Lanzenhäusern in die Raiffeisenbank Schwarzwasser. «Dies war eine schwierige Phase. Jede Bank hatte ein anderes EDV-System und Raiffeisen wechselte ab 2000 in ein neues EDV-System. Durch den Zusammenschluss verloren die betroffenen Angestellten auch ihre Autonomie», erinnert sich Roos. Zum Glück sei dies ohne Stellenabbau erfolgt. Im Jahr 2004 erfolgte dann die Eröffnung der Raiffeisen-Filiale Köniz.

Vertrauen schaffen
In Roger Roos’ Berufslaufbahn war das Schaffen von Vertrauen bei Kunden und Mitarbeitenden von zentraler Bedeutung. «Unabhängig, was jemand ist oder hat, ich habe mich immer so gegeben, wie ich bin. Dies ist bei den meisten sehr gut angekommen», betont er. So hat er schöne Rückmeldungen erhalten wie: «Du bist eben nicht ein Bänkeler, wie man Bänkeler kennt.» Sicher komme es dabei auch auf die Region an und darauf, dass die Kunden bei Raiffeisen aus Überzeugung zur Bank kommen. Er habe jedenfalls nie einen potenziellen Konflikt mit einem Kunden gehabt.

In seiner Jugendzeit war Roger Roos bis zur 2. Liga in der ersten Mannschaft des FC Olten ein begeisterter Fussballer. Nachdem ihm sein Onkel, Besitzer der legendären Fahrradmarke «Mondia», ein Fahrrad schenkte, fuhr er auch Rennen, einige sogar siegreich. Beides, Fussball und Radsport, ging jedoch nicht und so hängte er das Rennrad an den berühmten Nagel. Sein Vater «ein angefressener Schütze», habe ihn als Bub oft mit an die Schützenfeste mitgenommen. Daher kommt Roger Roos’ Begeisterung zum aktiven Schiesssport. Auch das Schwingen gefällt ihm. Er besucht regelmässig Schwingfeste, muss jedoch nicht bei jedem dabei sein. Raiffeisen hat in der Vergangenheit mehrere Patronate an Schwingfesten übernommen.

Für seine dritte Lebensphase hat Roger Roos einige Projekte. Seit November ist er im Stiftungsrat der «Carnegie-Stiftung für LebensretterInnen Schweiz». Und da ist auch der Garten seines Hauses, den es zu pflegen gilt. Ab und zu möchte er eine gemütliche Fahrt auf der 50-jährigen «Lambretta» unternehmen. Zukünftig will er sich mit Wandern, Nordic-Walking und auf dem Bike fit halten. Zurzeit steht allerdings die Motorboot-Theorieprüfung an. Roger Roos will sich den Traum erfüllen, während der warmen Jahreszeit zwei bis drei Tage mit dem Kabinen-Boot auf dem Murten-, Neuenburger- und Bielersee zu verbringen und das Leben zu geniessen.

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