«ici.gemeinsam hier.»

«ici.gemeinsam hier.»

Beim Netzwerk-Event des Migros-Engagement-Förderprogramms «ici.gemeinsam hier.» mitte Mai treffen sich rund 100 Projektvertreterinnen, Interessenten, Programmleitende und Expertinnen im Bereich Integration aus der ganzen Schweiz zu verschiedenen Programmpunkten in der Kulturschür Uptown auf dem Berner Hausberg.

Ziel des 2021 ins Leben gerufenen Förderprogramms ist die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes der Schweiz. Es vergibt Gelder und berät lokale und regionale Projekte, die Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammenbringen und die hauptsächlich von Freiwilligen umgesetzt werden. 2022 wurden 92 Projekte aus allen Landesteilen mit über einer Million Franken unterstützt. Im Rahmen der zweiten Ausschreibung konnten Interessierte bis zum 31. Mai ihre Bewerbungen einreichen.

Ein Tag mit vielen Höhepunkten

In ihrem Referat «Über das Warum?» gibt die Soziologin, Autorin und Rassismus-Expertin Anja Nunyola Glover Einblicke in ihre ganz persönlichen und beruflichen Erlebnisse und regt zum Nachdenken über das eigene «Warum?». Dies in Bezug auf Gerechtigkeitsthemen, Privilegien, das Ausüben von Kritik oder die Motivation zur Freiwilligenarbeit und zu sozialem und gleichberechtigtem Handeln an. Im anschliessenden Podiumsgespräch teilen Anja Glover, Angela Zumbrunn («ici»-Programmleiterin), Christian Fischer («Nachbarschaft Utopia»), Salome Andenmatten («Verein Mazay») und Ihssane Otmani («PAIRES») ihre Erfahrungen mit aktuellen Projekten. Die Zuschauenden nutzen im interaktiven und persönlichen Austausch die Möglichkeit, Fragen einzubringen und mitzudiskutieren. Das Ergebnis ist ein bunter Strauss vielfältiger Anregungen: Die Schaffung eines sozialen und gerechten Miteinanders ist dabei ebenso Thema wie die Motivation zur und die Definition des Begriffs der Freiwilligenarbeit oder die damit verbundenen Herausforderungen.

Bingo, Grussworte und Workshops

Beim von Gülsha Adilji so professionell wie locker-spritzig moderierten Bingo haben die Gewinner der Preise Gelegenheit, auf der Bühne über sich, ihre Arbeit, He-
rausforderungen und Erfolge zu berichten. Verwöhnt von den Speisen und Getränken des Gurten-Teams nutzen die Anwesenden ihre Mittagspause zum weiteren Austausch und Networking. In den darauffolgenden Grussworten würdigt Andrea Krapf, Präsidentin der Stiftung für Sprach- und Bildungsförderung sowie Mitglied der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes, das Engagement der Anwesenden und weist auf die Bedeutung der Migros als grösste private Arbeitgeberin hin, die mit ihren Mitarbeitenden aus rund 160 Nationen ein Stück Schweiz abbildet. Anschliessend gibt Hans Traffelet, Leiter der Wirtschaftsförderung und des Migros-Kulturprozents der Migros Genossenschaft Aare, Einblicke in die Arbeit der Migros-Kulturförderung. Bei zehn von Expertinnen und Experten geleiteten Workshops zu vielfältigen Themen wie z.B. «Social Media: Content Creation» oder «Powerful Networking» nutzen die Teilnehmenden anschliessend die Chance zum Austausch und zum Lernen aus den gegenseitigen Erfahrungen und den Tipps der Fachleute.

Im Gespräch mit Anja Nunyola Glover und Gülsha Adilji

Anja, in deinem Referat haben wir spannende Einblicke in dein Leben erhalten. Was ist dir aufgrund deiner Erfahrungen wichtig?

Anja: Als Kind eines Ghanaers und einer Schweizerin bin ich in der Schweiz aufgewachsen, habe beide Staatsangehörigkeiten und spreche neben anderen Sprachen in erster Linie Mundart, die Sprache meiner Mutter. Meine beiden «Identitäten» erlebe ich als bereichernden Schatz. Die Erfahrungen meines bisherigen Lebens haben mir gezeigt, dass es wichtig ist, dass wir alle Verantwortung übernehmen und uns einsetzen für soziale Gerechtigkeit.

In deinem Referat hast du auch das Thema Integration angesprochen.

Anja: Persönlich finde ich den Begriff Integration schwierig, weil er die Unterschiedlichkeit und das Anderssein in den Vordergrund stellt. Zugezogene müssen sich sehr oft damit auseinandersetzen und Selbstverständlichkeiten ihres Lebens in Frage stellen lassen. Um ein besseres Miteinander und mehr Gerechtigkeit im Zusammenleben aller zu erreichen, sollten wir das Narrativ und unser Mindset ändern.

Gülsha, du engagierst dich für soziale Projekte im Bereich Integration. Gab es ein besonderes Erlebnis in deinem eigenen Leben?

Gülsha: Als hier aufgewachsene Schweizerin mit albanisch-türkischen Wurzeln musste ich im Kindergarten immer länger bleiben und Deutsch-Nachhilfe nehmen. Da ich mit dieser Sprache aufwuchs, verstand ich das überhaupt nicht. Später musste ich immer wieder erklären, woher mein Name stammt. Das war schwierig, denn ich wusste es selbst nicht so genau. Persönlich finde ich es viel schöner, wenn man nicht fragt, was ich bin, sondern wer ich bin. Die Antwort ist ganz einfach: Gülsha (lacht).

 

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