Info-Tafel über die Geschichte Laupens

Info-Tafel über die Geschichte Laupens

Die Stiftung Schloss Laupen verband die diesjährige traditionelle Schlachtfeier mit zwei weiteren Veranstaltungen: einer Führung durch das «neue» Schloss und der Enthüllung einer Info-Tafel zur Schlossgeschichte. Ziel ist die Errichtung eines ständigen Museums.

Ein Hauch von Mittelalter weht durch den ehrwürdigen Schlosshof, wo sich gegen 100 neugierige Besucherinnen und Besucher versammelt haben. Daneben treffen Leute in historischen Gewändern Vorbereitungen zur alljährlichen Schlachtfeier, die an diesem Sonntag im traditionellen Rahmen stattfand.

«Laupen war zähringisch, dann reichsfrei, d.h. direkt dem König unterstellt, später kyburgisch, habsburgisch und savoyisch. 1324 gelangte es in den Besitz Berns und wurde dessen erste Landvogtei.» Mit diesen Worten umriss Jürg Schweizer, ehemaliger Denkmalpfleger des Kantons Bern, die Geschichte des Schlosses und «Stedtlis» am Zusammenfluss von Sense und Saane. Laupen stand aufgrund seiner strategischen Lage immer wieder im Brennpunkt kriegerischer Auseinandersetzungen. Die wichtigste bildet die Schlacht auf dem Bramberg von 1339, aus der Bern, gemeinsam mit seinen Verbündeten, siegreich hervorging, und die sich am 21. Juni zum 676. Mal jährte. Von 1324 bis 1798 residierte auf dem Schloss Laupen der Vogt und bis zur Zusammenlegung der bernischen Amtsbezirke im Jahre 2010 der Regierungsstatthalter. Seit 1. Dezember 2012 wird das Schloss von einer Stiftung verwaltet.

Das «neue» Schloss
Jürg Schweizers Hauptausführungen, mit anschliessender Besichtigung, galten dem «neuen» Schloss. Neu heisst im Falle dieser rund 1000-jährigen Wehranlage ein mit Renaissance- und Barockelementen ergänztes spätgotisches Bauwerk aus dem Jahre 1648. Vorher wohnte der Vogt mit seiner Familie oberhalb des Rittersaals im Süd-Ostteil der Burg, was sehr unkomfortabel war. Im ersten Stock des neuen Schlossteils bezog er eine geräumigere Wohnung und im Parterre seine Amtsräume. Im zweiten Stock verfügte er über einen repräsentativen Saal als Empfangsraum. Schweizer hatte die letzte Gesamt-Restauration des Schlosses von 1983 bis 1989 eng begleitet. Er kennt aber auch die Aus- und Umbauten aus früheren Jahrhunderten. Nach seinen Ausführungen hielt Bern in Laupen bis ins 17. Jahrhundert seine ständige Wehrbereitschaft aufrecht und bewahrte damit das umfangreiche Mauerwerk vor dem Zerfall. Angesichts des relativ morschen Sandsteins, auf welchem das Schloss steht, war das alles andere als einfach. So musste der Bergfried im 18. Jahrhundert weitgehend abgetragen werden, weil sich der Untergrund als nicht mehr genügend stabil erwies. Anlässlich der Renovation von 1983/1989 wurde die Ausstattung der Räumlichkeiten – soweit als möglich – wieder in den Zustand der Bauzeit zurückversetzt, zum Teil mit Originalelementen.
Besucher-Info
Im Zentrum der Veranstaltung, zu der die Stiftung Schloss Laupen eingeladen hatte, stand die Enthüllung einer grossen Informationstafel über das Schloss und die Geschichte Laupens. «Ursprünglich war für die heutige Schlachtfeier die Eröffnung eines Museums geplant. Weil es aber an den dafür nötigen Geldgebern fehlt, ist dies noch nicht realisierbar. Für den Moment müssen wir uns mit einer Informationstafel begnügen», erklärte Stiftungsratspräsident Urs Balsiger. «Diese ist die erste von vielleicht noch weiteren Tafeln, die der Stiftungsrat im und um das Schloss anbringen möchte. Besucher, die neben den offiziellen Schlossführungen vorbeikommen, erhalten damit ein Optimum an Informationen», ergänzte Jörg Helfer, operativer Geschäftsführer der Stiftung. Er verdankte die grosszügigen Spenden der «Raiffeisenbank Sensetal», des kantonalen Amtes für Denkmalpflege und des Lotteriefonds, welche die Finanzierung dieser Info-Tafel ermöglichten. Sie umfasst eine Plan-
übersicht mit Grund- und Aufriss sowie Markierungen über die einstige und heutige Schlossanlage. Sichtbar sind auch die verschiedenen Ausbauetappen und die abgerissenen Bauelemente, so zum Beispiel der mächtige Bergfried. Parallel dazu enthält die Tafel einen kurzen geschichtlichen Abriss über die Geschichte Laupens. Erklärtes Ziel bleibe die Errichtung eines ständigen Museums im neuen Schloss zu verschiedenen geschichtlichen Themen Laupens, so die offizielle Information des Stiftungsrates. Erste Ergebnisse stellt er für den Sommer 2016 in Aussicht.

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