Invasive Neophyten

Invasive Neophyten

Die Pfadi halten sich viel im Freien auf. Das gibt Raum für vielfältige körperliche Bewegung und Aktivitäten. Die Pfadi wollen die Natur nutzen, was aber auch eine Verpflichtung ist, sie zu schützen.

Vor 50 Jahren waren invasive Neophyten in der Öffentlichkeit kein Thema, auch nicht im Botanikstudium an der Universität Bern. In den letzten Jahren hat sich in dieser Hinsicht viel geändert: Zunächst machten Naturschutzorganisationen auf die Problematik aufmerksam, inzwischen ist es ein Thema in den Medien. Auch die Politik wird nun immer aktiver: Im Könizer Parlament wurde im Dezember 2020 lange und kontrovers über die Interpellation «Wirksame Bekämpfung invasiver Neophyten» diskutiert. Trotz kritischer Bemerkungen einer Parlamentarierin zum geplanten Neophyteneinsatz von Falkenstein wurde mit einem Landschaftsgärtner ein Einsatzkonzept bei Fliessgewässern erarbeitet, sodass die Pfadi seither regelmässig wirken können. Im Juni 2025 wurden die Motion «Schritte gegen invasive Neophyten» und die Anfrage «Wirksamkeit und Kommunikation der Neophytenbekämpfung in der Gemeinde Köniz» eingereicht.

Die Falkensteiner Einsätze

Die neunköpfige Supportgruppe wurde von Fachleuten in die Neophytensituation eingeführt. Jeder Einsatz der Pfadi und Pios wird von einer oder zwei Personen der Supportgruppe begleitet. Die fünf Pfadistufeneinheiten leisten vom Mai bis September je an zwei Samstagen einen Neophyteneinsatz, die Pios drei bis fünf. Seit dem Startjahr 2021 wird beim Scherlibach in der Sensematt Japanischer Staudenknöterich ausgegraben und im Gebiet des Schattiggrabens wird Drüsiges Springkraut ausgerissen. Beim Dorfbach in Köniz wird seitdem regelmässig durch ein Team des Heimvereins das Einjährige Berufkraut ausgestochen. Auf Wunsch der Münster-Stiftung Bern wirkt Falkenstein seit 2022 auch beim Gurten-Steinbruch, wo Japanischer Staudenknöterich ausgegraben wird. Einzelne Klassen der Liebefeld-Schulen helfen hier mit und ein Mitglied der Supportgruppe unterstützt die Lehrpersonen fachlich. Seit diesem Jahr wird auch im Sänggiwald Drüsiges Springkraut entfernt.

Erste Erfolge

Vor zehn Jahren gruben Pfadi beim Büschiheim erstmals Essigbäume aus, die sich auf 25 Quadratmetern ausbreiteten, nach drei Jahren hatte es keine mehr. Das motivierte die Heimvereinsverantwortlichen: Die beiden Pfadiheimparzellen gehören zum Landschaftsschutzgebiet des «Grünen Bandes». Deshalb wurde entschieden, dass vom Weiermatt-
heim bis zum Landorf das invasive Einjährige Berufkraut entfernt wird. Das erfolgt seit 2021 im Sommerhalbjahr regelmässig. Das Resultat ist besser als erwartet. Der Falkensteinweg ist aktuell praktisch neophytenfrei. Erste Erfolge gibt es auch bei den anderen Einsatzorten, speziell beim Scherlibach und Gurten Steinbruch. Allerdings sind dort noch einige Jahre lang Einsätze nötig. Problematischer ist das Drüsige Springkraut: Während der Sommerferien können die Pfadi keine Einsätze leisten. Deshalb führen seit 2024 Support-Teams in dieser Zeit Mäh-
einsätze durch, damit das Drüsige Springkraut keine Samen mehr mit dem Katapult-Mechanismus wegschleudern kann. Das erleichtert den Pfadi das Ausreissen des Springkrautes erheblich.

Falkenstein bleibt dran

Die Pfadistufeneinheiten und Pios leisteten seit 2021 im Sommer an 60 Samstagen Einsätze, davon 14 beim Gurten-Steinbruch. Zusätzlich entfernten Heimvereinsleute beim Dorfbach in Köniz 56-mal Einjähriges Berufkraut. Alle Pfadi-Einsätze werden mit Bildern dokumentiert und protokolliert. Damit wird die Abteilung Umwelt und Landschaft jährlich informiert. Die Neophytenbekämpfung erfordert Ausdauer. Wenn regelmässig gewirkt wird, gibt es Erfolge, einmalige Einsätze bringen nichts.

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