«Isch da no frei?»

«Isch da no frei?»

Im dichtem Schneegestöber fand Anfang April eine besondere Sitzgelegenheit den Weg in den Liebefeldpark. 30 Meter lang ist die ursprünglich 1939 für die Landesausstellung entwickelte, S-förmige «Landi Bank». Ein solches Exemplar lädt nun in der Gemeinde Köniz zum Verweilen ein.

Als «Zeichen der Verbundenheit» schenkt der «Lions Club Köniz» der Bevölkerung eine Sitzbank. Das mehr als 2,5 Tonnen schwere Präsent wurde am 23. April formell der Gemeinde übergeben. Der «Lions Club Köniz» wurde letztes Jahr 50 Jahre alt und feiert dies in diesem Jahr mit verschiedenen Anlässen.

«Mit Portemonnaie und Bizeps»
Zwei der Gründungsmitglieder, Heinz Jäggi und Ueli Pulver, stiessen die Idee eines solchen Geschenks an. Club-Präsident Beat Gafner betont an der Übergabe die Verbundenheit der Mitglieder mit Köniz: «Wir sind verankert in der Region und engagieren uns für sie – sowohl mit dem Portemonnaie als auch mit dem Bizeps, im Büro und auf dem Acker.» Darum sei es ihnen ein Anliegen gewesen, der Bevölkerung zum Jubiläum etwas Dauerhaftes zu schenken. Gafner nennt es eine «Siesta-Lions-Kreativ-Bank». Kreativ werden während der Ansprache auch seine beiden Enkelinnen – sie verteilen selbstgemalte Löwen an die Anwesenden.

Politik auf der Arenabank
Gemeinderat Hansueli Pestalozzi bedankt sich im Namen des Gemeinderats und der Bevölkerung für die «Arenabank», wie er sie nennt. Sie stelle sich in eine Reihe von grossartigen Bauwerken in der Region Bern, die ebenfalls eine geschwungene Form aufweisen: Das gallo-römische Amphitheater auf der Engehalbinsel, die grossen Aarebrücken, das «Zentrum Paul Klee» oder die «Welle» beim Bahnhof zum Beispiel. Dank der Spende des «Lions Club» sei diese Form nun auch in Köniz angekommen: «Das ist eine wirklich grosse Ehre.» Ab Juli ist Pestalozzi Gemeindepräsident ad interim. «Vielleicht führe ich einmal eine Gemeinderatssitzung hier durch», meint er mit einem Schmunzeln. Denn hier sehe man ein Symbol für die Politik: «Alle sitzen auf derselben Bank, aber jeder schaut in eine andere Richtung und hat dadurch einen anderen Blickwinkel. Es ist Aufgabe der Politik, diese verschiedenen Blickwinkel zu versöhnen.»

Die Bank, so Pestalozzi weiter, sei ein gelungenes Beispiel von «Public-Private-Partnership», einer öffentlich-privaten Zusammenarbeit also. Eine solche Bank hätte sich die Gemeinde nicht leisten können. Dafür stelle sie den Grund zur Verfügung und sorge zukünftig für den Unterhalt.

Im Schneesturm montiert, wurde die Bank bei anfänglich strömendem Regen der Gemeinde übergeben. Während der Ansprachen reisst die Wolkendecke auf, die anwesenden «Lions Club»-Mitglieder und Gemeindevertreter können die Regenschirme zuklappen – und zum Schluss sogar auf dem geschwungenen Geschenk probesitzen.

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