«Kamerade wei mir sy»

«Kamerade wei mir sy»

Im Jahre 1967 wurden in Niederscherli zwei Jodlervereine gegründet. Während die Gründer des Jodlerklubs «Alphüttli» eher aus bäuerlichen Kreisen stammten, waren es beim «7ner Chörli» vorwiegend «Rösseler» aus dem «Dragoner Schwadron 7» und vom Kavallerie-Reitverein. Damals wie heute pflegen beide Vereine freundschaftliche Beziehungen. Das Jubiläumsfest wird deshalb gemeinsam gefeiert.

Es mag doch etwas erstaunen, dass vor 50 Jahren in Niederscherli gleich zwei Jodlerchöre gegründet wurden. Der Grundstein des «7ner Chörlis» wurde am 4. Januar im Restaurant Bären in Niederscherli und jener des Jodlerklubs «Alphüttli» am 27. Mai im Restaurant Sternen im Taufeld gelegt.
Wer aber jetzt meint, beide Chöre würden in einem Konkurrenzkampf stehen und sich gegenseitig Sänger abwerben, liegt falsch. «Obwohl beide Jodlerchöre im gleichen Dorf aktiv sind, gibt es kein Konkurrenzdenken. Aus Sicht der Gesinnung könnte ich in beiden Chören mitmachen. Viele Sänger sind auch privat miteinander verbunden», erklärt der Präsident des Jodlerklubs «Alp-
hüttli», Daniel Krebs. Und sein Präsidentenkollege, Walter Rolli vom «7ner Chörli», ergänzt: «Beide Jodlerklubs stehen einander sehr nahe. Es werden kameradschaftliche, ja sogar freundschaftliche Kontakte gepflegt. Bei Anlässen besucht man sich gegenseitig.» Sie ist vorbildhaft und nachahmenswert, diese gelebte Kameradschaft, wie sie in vielen Texten der Jodellieder beschrieben ist. So wird zum Beispiel in einem Lied von Matthias Zogg gesungen: «Kamerade wei mir sy, immer zäme ha, nid nur bime Glesli Wy nei ou süsch im Läbe».

Blaue Fuhrmannsbluse
Der Grundgedanke bei der Gründung der beiden Jodlerchöre lag darin, dass die Pflege des Jodelgesangs endlich verwirklicht werden konnte. Auch der kameradschaftliche Umgang konnte so intensiv gelebt werden und gemeinsam wurden gemütliche Stunden unter Gleichgesinnten verbracht. Wichtig ist aber auch, das Brauchtum «Jodeln» zu pflegen. Die Gründer des «7ner Chörlis» stammen aus den Reihen des «Dragoner Schwadrons 7». Darum auch der Name «7ner Chörli». Zudem waren es auch Mitglieder des Kavallerie-Reitvereins Niederscherli. Erst nach der Abschaffung der Dragonertruppen in der Armee wurden auch Männer aus nicht «Rösseler-Kreisen» ins Chörli aufgenommen. Heute zählt der Verein 26 Jodler, wovon immer noch vier Gründer aktiv dabei sind. Hervorzuheben ist, dass mit Philipp Schenk aus Oberbalm erst der dritte Dirigent den Jodlerchor leitet. Es ist auch ein Privileg des Klubs, dass die vorigen Leiter Fritz Hänni und Markus Nydegger noch heute aktiv im Chor mitsingen. Der jährlich durchgeführte Jodlerabend in der Mehrzweckhalle Oberbalm ist ein fester Bestandteil des Tätigkeitsprogramms. Unverkennbar ist die blaue Fuhrmannsbluse der Jodler.

Schwarzer Samtmutz
Unabhängig vom «7ner Chörli» und ohne Konkurrenzdenken haben 17 Jodlerfreunde aus vorwiegend bäuerlichen Kreisen den Jodlerklub «Alphüttli» gegründet. Von nun an wurde fleissig für das erste Konzert geübt, das im Gründungsjahr im «Bären» Niederscherli stattfand. Als «Göttiklub» waren Jodlerkameraden vom «Frohsinn» Lanzenhäusern anwesend. Seit sieben Jahren amtet Peter Burri aus Lanzenhäusern als Chorleiter. Zurzeit zählt der Jodlerchor 25 Aktive. Und mit Hans Streit ist immer noch ein Gründungsmitglied mit dabei. Mitte der 90er-Jahre wurden die Mannen vom «Alp-
hüttli» neu eingekleidet. Anstelle des schwarzen Berner Mutzes mit roter Einfassung wurde ein schwarzer Samtmutz mit weisser Einfassung angeschafft. Der Jodlerklub «Alphüttli bietet der Bevölkerung jährlich ein Konzert und Theater. Dieses ist fester Bestandteil des Jahresprogramms. In diesem Jahr fand die 49. Aufführung statt.

Stammlokale machten dicht
Den Wandel im Gastgewerbe haben beide Jodlerchöre zu spüren bekommen. Nach der Schliessung des Restaurants Hirschen in Mittelhäusern mussten die Sänger des «7ner Chörlis» auf andere Lokalitäten ausweichen. Und seit der Schliessung des Restaurants Bären in Niederscherli haben die Sänger des «Alphüttli» beim Jodlerkollegen «Zum alten Burehus» in Menges­torf Gastrecht erhalten. «Denn das gemütliche Beieinandersein unter Kameraden gehört einfach zum Vereinsleben», illustrieren die beiden Vereinspräsidenten. Nun wird gemeinsam gefeiert (siehe Kasten). Das offenbart einmal mehr die freundschaftlichen Beziehungen beider Jodlerchöre. 13 OK-Mitglieder aus beiden Vereinen haben ein dreitägiges Jubiläumsfest zusammengestellt.

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