Karate – mehr als ein Kampfsport

Karate – mehr als ein Kampfsport

Karate fördert die Beweglichkeit, Ausdauer und verbessert die Konzentrationsfähigkeit. Durch regelmässiges und diszipliniertes Üben werden auch das Selbstvertrauen und die mentale Stärke gefördert. Anne-Sophie Weihs und Colin Spicher entdeckten schon früh ihre Leidenschaft für Karate. Die zwei Nachwuchstalente des Karate- Clubs Sense hegen grosse Pläne für ihre Zukunft.

Es ist Donnerstagabend und draussen weht die eisige Bise um die Ecken der Mehrzweckhalle von Riffenmatt. Mit dem Eintreten der Dämmerung treffen sich die Schülerinnen des Karate-Clubs Sense zum gemeinsamen Training. Die Bewegungsabläufe werden mit Kontrolle und Spannkraft ausgeführt. Die asiatische Kampfkunst, deren Ursprung sich bis etwa ins Jahr 500 n. Chr. zurückverfolgen lässt, beinhaltet nicht nur Kampftechniken. Die geistige Einstellung sowie Konzentration, Achtung vor dem Gegner und Selbstbeherrschung sind wichtige Bestandteile. Trainiert werden die Schülerinnen von Elena und Karl Huber aus Düdingen. Das Ehepaar hat den Karate-Club Sense gegründet und blickt auf eine 40-jährige Erfahrung zurück.

Anne-Sophie Weihs und Colin Spicher machen eine kurze Pause und berichten mit leuchtenden Augen über ihr Hobby, welches sie mit vollem Einsatz, körperlich und geistig, ausüben. Für ihren grossen Traum sind die 11-Jährigen bereit, Überdurchschnittliches zu leisten: An fünf bis sechs Abenden in der Woche wird trainiert. Zusätzlich finden regelmässig Wettkämpfe an den Wochenenden statt. Es gibt schon auch schlechte Tage, wo es Überwindung braucht in das Training zu gehen, geben Anne-Sophie und Colin zu. Meistens sind jedoch Müdigkeit oder Schulstress mit dem Trainingsbeginn wie weggeblasen. 

Ein Funke springt über

Seit dem fünften Lebensjahr widmen sich die zwei Nachwuchstalente dem Karate. «Bereits mein Grossvater trainierte im selben Club», verrät Anne-Sophie stolz. Als sie eine Vorstellung von ihm besuchte, war sie von den ineinanderfliessenden Bewegungsabläufen fasziniert. Bei Colin war es der Animationsfilm «Kung Fu Panda», der ihn auf den Kampfsport neugierig machte. Da es in der Region keine Kung Fu Schule gab, meldete ihn seine Mutter für ein Schnuppertraining beim Karate an. «Die Explosivität der Kampfkunst hat mich sofort gepackt und ich wollte nichts anderes mehr machen», erinnert er sich. 

Üben lohnt sich

Nach der erfolgreichen Qualifikation an den Swiss Karate League -Turnieren nahmen Anne-Sophie und Colin im Jahr 2022 bereits das dritte Mal in Folge an der Karate Schweizermeisterschaft teil. «Das Üben hat sich gelohnt», sagen die Schüler sichtlich zufrieden. Beide gewannen letzten November je eine Medaille. Colin wurde 2. in der Kategorie Kata Knaben U12 und Anne-Sophie belegte den 3. Rang in der Kategorie Kata Mädchen U12. Auch wenn solch ein Anlass nicht alltäglich ist, gelingt es den Karatefans, Ruhe zu bewahren. «Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt und vergesse alles um mich herum», verrät Colin. Auch Anne-Sophie hat ihre eigenen Strategien, um mit dem Stress umzugehen: «Genug Schlaf, Yoga und Atemübungen helfen mir, mich zu entspannen.»

Hohe Ziele

Schule, Familie, Freunde und Hobby – das alles unter einen Hut zu bringen ist oftmals ein Spagat. Ausser einem Dispens des Schulsportunterrichtes vor Wettkämpfen besuchen die Kinder das volle Pensum. Es bleiben nur kurze Zeitfenster übrig, um etwas mit der Familie oder den Freunden zu unternehmen. «Der Alltag besteht aus Schule, Hausaufgaben, Training, Essen und Schlafen», sagt Anne-Sophie und Colin nickt zustimmend: «Manchmal möchten Freunde am Abend mit mir online gamen, doch für so etwas habe ich keine Zeit.» Die ambitionierten Sportler beklagen sich aber nicht – im Gegenteil: Es scheint, sie haben sich mit Überzeugung ganz dem Karate verschrieben. Dabei lassen sie sich weder durch Müdigkeit noch durch Muskelkater aufhalten. Ihr grosses Ziel ist es, auch an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen. Ihre Vision, einmal an den olympischen Spielen dabei zu sein, verfolgen sie mit viel Fleiss. Bis es so weit ist, braucht es noch etwas Geduld, denn bekanntlich ist noch kein (Karate-) Meister vom Himmel gefallen. Durch ihr hohes Mass an Disziplin und Durchhaltewillen sind die beiden jedoch auf dem besten Weg, Meisterhaftes zu leisten.       

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