Der Freiburger Staatsschreiber Wilhelm Techtermann liess während seiner Amtszeit (1579–1593) rund 50 Lederbeutel fertigen, um darin wichtige Dokumente und Urkunden aufzubewahren. Vierzehn Säcklein blieben im Staatsarchiv Freiburg i. Üe. erhalten. Sie wurden kürzlich in der Abegg-Stiftung im Rahmen einer Abschlussarbeit im Studiengang Textilkonservierung/-restaurierung untersucht und restauriert.
Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, eine kleine Auswahl der einzigartigen Archivsäcklein zu bewundern, bevor diese wieder ins Archiv nach Freiburg zurückgebracht werden. Von zwei Säckchen ist ausserdem der einstige Inhalt ausgestellt. Es ist dies zum einen die prachtvolle Urkunde des sogenannten «Goldenen Bundes», eines am 5. Oktober 1586 in Luzern geschlossenen Bündnisses der sieben katholisch gebliebenen Orte (Kantone).
Aufgrund seiner Bedeutung erhielt das Schriftstück eine eigene, reich dekorierte Lederhülle. Zum anderen sind sämtliche Burg-
rechtsverträge mit den Grafen von Neuenburg zu sehen, die sich einst im entsprechend beschrifteten Säckchen befanden. Diese haben sich in den Beständen des Archivs genau in der Form erhalten, wie sie damals verwahrt wurden, nämlich zusammengefaltet. Nur so fanden die insgesamt acht Dokumente überhaupt in einem Beutel Platz.