Nein, das Auto hat nichts mit dem FC Sochaux zu tun und dennoch: Das Wappen mit Löwe am Kühlergrill, am Heck, am Steuerrad und am Sitz ist edel wie jenes eines Spitzenklubs. Doch der feine Schriftzug «Peugeot» verrät, dass sich die Marke selbst neu mit dem Wappen inszeniert. Das Resultat: Das uns von der Bahnhofgarage Gasel AG zur Verfügung gestellte Testfahrzeug wirkt, gerade im Zusammenspiel mit der markanten Front, einen Hauch edler als seine Geschwister. Wobei diese streng genommen lediglich Verwandte sind, denn am «Peugeot 308» ist so ziemlich alles neu.
Rein elektrisch
Die Konkurrenz in dieser Grösse setzt entweder auf Vollhybrid, Verbrennungsmotor oder rein elektrischen Antrieb. Die Franzosen kombinieren diese Möglichkeiten und präsentieren einen Plug-in-Hybrid, der rund 60 km rein elektrisch fährt, ehe der erste Tropfen Benzin fliesst. Zur Arbeit und nach Hause, ohne zu tanken, mit demselben Auto spontan in den Urlaub und auf Ausflüge, ohne die elektrischen Ladestationen organisieren zu müssen. Eine Kombination, die nicht nur den Franzosen munden dürfte. Auf der Strecke von Gasel nach Lanzenhäusern, weiter über Albligen nach Ueberstorf ergänzen erste Eindrücke die «emissionsfreie Fahrt», wie es der Bildschirm nennt. Die markanten Formen akzentuieren sich im Innenraum noch. Man sitzt tief und fest im Sattel und bedient alle Elemente per Touchscreen. Für die Nostalgiker verbleiben ein paar Knöpfe für die wichtigsten Funktionen, im Grossen und Ganzen aber klickt und fährt man durch die Gegend.
PS-starke Schubkraft
Wer den Löwen auf die Jagd schickt, der spürt die Sprungkraft dank 225 PS kurz nach dem Betätigen des Gaspedals. Der Sportmodus verstärkt das Gefühl, König der Strasse zu sein. Auch hier verbindet Peugeot die Möglichkeit, sparsam und nachhaltig zu fahren mit dem Potenzial, jederzeit mehr Fahrspass zuzuschalten. Immer wieder fällt der Blick auf das Wappen. Das moderne Interieur steht für ein Auto, das die nächsten Jahre prägen will, das Emblem mit dem Löwen und dem Schriftzug dagegen erinnert unentwegt daran, dass Peugeot ein Traditionshaus mit vielen legendären Fahrzeugen in seiner Geschichte ist. Aus Frankreich, wie eine kleine Fahne auf dem Display unterstreicht. Das Restaurant Schlüssel in Ueberstorf ist der perfekte Ort für das Auto, um für ein Foto zu posieren. Der geschichtsträchtige Gasthof bietet nicht einfach Speisen, sondern Terroir, hier wird gekocht wie für die Könige in Frankreich. Mit viel Liebe zum Detail, aufwändig und von Perfektionismus getrieben. Genau dafür will auch Peugeot mit seinem jüngsten Spross einstehen. Die Traditionsmarke bringt mit dem 308 eine bekannte Zahl, deren Zu- oder Aufbereitung gänzlich neu kreiert ist, um Massstäbe zu setzen.
Detailverliebt
Ein Beispiel gefällig? Selbst das Lenkrad ist in seiner Form markant, sportlich, kantig und dennoch elegant und aufgeräumt. Wie ein gutes Mahl, hochwertig zubereitet und kreativ angerichtet. Die Peugeot-Verwandtschaft ist aussen unverkennbar an den Leuchten wiederzuerkennen, die «Stosszahn»-Lichter sind typisch. Doch schon wenige Zentimeter daneben wird im 308 bereits wieder ein neues Detail hinzugefügt. Das Matrix-Licht ist eine intelligente Beleuchtung, die Gegenstände erkennt und ausleuchtet, Durchsicht garantiert. Das Fahrzeug ist zudem grösser geworden, mit etwas mehr Radstand. Das sorgt vor allen Dingen im Fond und im Kofferraum für ein Gefühl eines noch grösseren Autos. Das von uns geteste Fahrzeug kostet 48’900 Franken.
Auf der Rückfahrt muss eine Schlaufe über Heitenried, St. Antoni zurück nach Ueberstorf her, damit die elektrische Reichweite besiegt werden kann und der Benziner noch hörbar wird. Wobei man gut lauschen muss, andere Marken haben im Innenraum mehr Geräuschkulisse. Zurück in Gasel hinterlässt der «Peugeot 308 1.6 Plug-in-Hybrid 225 GT Pack» ein bleibendes Gefühl. Eine Ansage an die Konkurrenz, mit einem Plug-in-Hybrid im mittleren Segment und als Auto für alle Fälle. Peugeot setzt einen hohen Masstab genau wie bei einem mit viel Liebe zubereitetem Menü. Das Wappen erinnert dabei stets an die Tradition eines Königs des Terroirs.