Könizer Kompass

Könizer Kompass

Die Legislaturperiode 2022 bis 2025 begann stürmisch und schlug hohe Wellen. Für die verbleibenden drei Jahre aber soll Köniz in ruhigeren Gewässern navigieren. Mit vier Schwerpunkten als Legislaturziele an Bord.

Wenn der Wind auffrischt, refft der Skipper die Segel, damit das Schiff nicht Gefahr läuft, zu kentern. Köniz musste in Windeseile ein neues Budget zusammenbringen und eine Steuererhöhung erwirken, damit das Gemeindeschiff in der heftigen Brise der Finanzknappheit nicht in Seenot geriet. Das Manöver ist gelungen, die gesamte Politmannschaft zog an denselben Seilen und hat das Schiff in einem veritablen Sturm wieder auf Kurs gebracht. Sozusagen in der Kapitänskajüte ist der Gemeinderat nun zusammengesessen, hat die Position des Schiffs neu bestimmt, um den Kurs zu setzen. Eine Person aber ist von Bord gegangen: Annemarie Berlinger. Die verbleibenden vier Besatzungsmitglieder müssen nun die Segel so setzen, wie der Wind weht. Sie können jedoch den Winkel zum Wind bestimmen und damit die Fahrtrichtung sowie die Geschwindigkeit. Ad-Interims-Präsident Hansueli Pestalozzi (Grüne) spricht dabei von einem Fokus auf Machbares und Wesentliches in der Legislatur 2022 bis 2025.


Attraktiver Lebens-, Bildungs- und Wirtschaftsstandort

«Wir wollen verschiedene Aussenräume aufwerten, Natur- und Kulturlandschaften sichern, Ortsteile stärken und das Schlossareal als Kultur- und Begegnungsort festigen», nennt Gemeinderat Hans Peter Kohler (FDP) einige wesentliche Punkte. Gerade das Schloss ist nicht zum ersten Mal auf dem Legislaturplan. «Wir sind überzeugt, dass wir Voraussetzungen schaffen können, damit eine Stiftung und Betriebsorganisation gegründet und operativ tätig wird», meint Kohler weiter. Ferner will man die Ganztagesschule Wabern in den Regelbetrieb überführen, gleichzeitig soll Schulraumbedarf früher erkannt und bedarfsgerecht umgesetzt werden. Ein digitaler Dorfplatz wird für niederschwelliges Mitmachen sorgen, die Ortsvereine werden stärker eingebunden und die Freiwilligenarbeit integriert.


Gezielte nachhaltige Entwicklung

«Während der Coronazeit musste man gewisse Projekte sistieren, nun muss man priorisieren», sagt Gemeinderat Thomas Brönnimann (GLP). Grosse Bauvorhaben wie jenes im Ried oder die Seftigenstrasse mit Tramlinien-
erweiterung, dem neuen Verkehrsknotenpunkt und Wärmeverbund benötigen viele Ressourcen; finanziell und personell. Grossprojekte und Arealentwicklungen werden bevorzugt behandelt. «Die meisten werden rund um die Bahnhöfe sein», sagt Brönnimann weiter. Es ist in der Verantwortung des Gemeinderats, durch Zielkonflikte zwischen den verschiedenen Bedürfnissen und Notwendigkeiten von Kosten, Baubedarf, Energie sowie Klima zu navigieren oder eben zu priorisieren. Einzig bei der Klima- und Energiestrategie ist die Priorität schon dadurch gegeben, dass eine Spezialkommission im Parlament geplant ist.


Gemeindefinanzen sanieren

Schiffe leiden im Sturm und müssen wieder auf Vordermann gebracht werden, damit sie dem nächsten trotzen können. Gemeinderat Hansueli Pestalozzi sagt es so: «Jedes Budget und jede Rechnung muss zumindest ausgeglichen sein.» Das bedeutet eben bei den Ausgaben zu priorisieren. Zudem will der Gemeinderat aber «dank attraktivem Wohnraum die Steuerkraft erhöhen, wie etwa mit dem Projekt Liebefeld Mitte», meint Pestalozzi. Kohler ergänzt: «Wir dürfen Wohnraum für alle anbieten, vom Sozialwohnungsbau bis zum teuren Appartement.» Zudem will die Exekutive proaktiv abklären, weshalb Köniz im Gegensatz zu anderen Grossgemeinden keine Abgeltung für die Zentrumslast bekommt. Im Idealfall eine Chance auf etliche Mio. Franken.


Moderne Verwaltung

«Wir wollen in verschiedenen Verwaltungsbereichen die Digitalisierung vorantreiben», eröffnet Gemeinderat Christian Burren (SVP) diesen letzten Schwerpunkt. Vor allen Dingen im Finanzbereich. Allgemein «sollen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen besser abgestimmt werden, unter Einbezug der jeweiligen Kader», ergänzt Burren. Menschen, Technik und Organisation im Zusammenspiel.

Der Kurs ist auf der Seekarte eingezeichnet, die Segel gesetzt. Die Legislaturplanung beinhaltet keine waghalsigen Manöver und umschifft die gefährlichen Untiefen. Bald übernimmt eine neue Skipperin oder ein neuer Skipper das Ruder. Ändert das etwas? Vielleicht den Winkel – wie hart man am Wind segeln wird – nicht aber die festgelegten Legislaturziele. Das Gemeindeschiff ist mit einem klaren Könizer Kompass unterwegs.

https://tinyurl.com/Legislaturziele

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