Zum siebten Mal, davon fünf in Serie, ist das «NVB-Theater» (Neue Volksbühne Bern) im Kulturhof zu Gast. Zum Erfolgsrezept des Vereins zählen ein erfahrenes Ensemble, eine professionelle Regie und ein Theaterstück eines namhaften Autors. Das diesjährige Schauspiel «Hotel zu den zwei Welten» stammt aus der Feder des Franzosen Eric-Emmanuel Schmitt, der u.a. bekannt wurde mit dem Buch «Monsieur Ibrahim und die Blumen des Korans».
Plädoyer fürs Leben
In «Hotel zu den zwei Welten» trifft Laura auf Markus, der bisher am Leben vorbeigelebt hat. Sie ist jung und lebensfroh, er zynisch und ängstlich. Im wirk-
lichen Leben hätten sie sich wohl kaum kennengelernt. Da sich jedoch beide Protagonisten in einer Art Zwischenwelt befinden, treffen sie unweigerlich aufeinander. Es ist eine Begegnung mit Folgen, denn Laura stellt Markus’ gesamtes Weltbild auf den Kopf (siehe Kasten). «Die Geschichte dreht sich ums ‹Wesentliche›», deutet Präsidentin Sarah Manta an: «Das Publikum erwartet ein Plädoyer fürs Leben, serviert mit Momenten voller Komik, und zu guter Letzt auch noch eine Liebesgeschichte.»
Mit dem Herzen dabei
In diesem Jahr feiert das NVB-Theater Jubiläum. Vor 60 Jahren wurde der Verein unter dem Namen «Neue Volksbühne Bern» gegründet. In den Achtzigern erprobte das Theater neue Spielformen wie Strassenspektakel, Cabaret-Shows und Kammerspiele, aber auch Märchen für Erwachsene zählen seither zum Repertoire. Noch heute wird Vielfalt grossgeschrieben. Nebst Produktionen an unterschiedlichen Spielstätten tritt das Ensemble des NVB-Theaters an Vereins- oder Firmenanlässen auf. Etabliert hat sich zudem das Kindermärchen, das im Zwei-Jahres-Rhythmus im «Theater am Käfigturm» zur Aufführung gelangt. Seit dessen Gründung zählt der Verein rund 40 Mitglieder. Eine Ursache für die konstante Zahl liegt gemäss Sarah Manta in der Durchmischung von jung und alt: «Aktuell ist das jüngste Mitglied 19-jährig, das älteste 79.» Der Zusammenhalt im Team ist ein weiterer Grund für den Fortbestand: «Dieser ist sehr wichtig, denn: Wir machen von A bis Z alles selber: Bühnenbild, Kostüme, Werbung, Internet, Technik, Kasse und Barbetrieb an den Vorstellungen. Da ist Teamgeist gefragt», betont die Präsidentin und ergänzt, dass der Zuschauer nur die Personen auf der Bühne sehe. «Dahinter stehen aber viele andere, ohne die eine solche Produktion gar nicht möglich wäre.»
Schnell sein lohnt sich
Aufgeführt wird das Theaterstück in Mundart. Für die Dialektfassung zeichnet Ueli Remund verantwortlich. Regie führt Rolf Schoch, der sich mit Freilicht-Aufführungen einen Namen gemacht hat.
Premiere ist zwar erst am 1. April, aber es lohnt sich, die Tickets bereits jetzt zu kaufen: Noch bis 29. Februar sind sie zum ermässigten Preis von
27 Franken erhältlich (gilt für alle
Spieldaten).